Zum Auftakt des 9. Spieltag erwarteten heimstarke Lauterer (Platz zwei in der Heimtabelle) auf auswärtsstärke Gäste aus Hannover (Platz zwei in der Auswärtstabelle). Beide sind zudem im oberen Drittel der Tabelle dabei. Nicht verwunderlich, dass sich eine recht ausgeglichene erste Hälfte entwickelte. Die ersten Annäherungen hatte der FCK, bei dem nach dem 2:2 in Osnabrück Soldo (Startelf-Debüt) und Ritter (wieder fit nach Krankheit) anstelle von Kraus und Redondo starteten, durch zwei Kopfbälle von Ache (5., 12.) - beide fing 96-Keeper Zieler sicher.
Voglsammer setzt sich stark durch, Nielsen trifft
Die Personalie Soldo für Kraus hatte Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster vor der Partie mit Tempovorteilen des Kroaten begründet. Beim ersten ernstzunehmenden Angriff der Gäste musste aber nicht der Neuzugang aus Köln ins Laufduell, sondern Tomiak. Voglsammer, der nach dem 2:0 gegen Wiesbaden den angeschlagenen Schaub ersetzt hatte, setzte sich gegen Tomiak robust durch und legte im Strafraum für Nielsen auf. Der Angreifer zog einmal auf und schoss zur Führung ein (17.).
Der FCK hatte fast die Antwort parat, doch zum einen scheiterte Ache an Zieler und zum anderen stand der Angreifer im Abseits (20.). Bei Zimmers Versuch musste sich Zieler dann schon etwas mehr strecken (28.).
Die Partie wurde mit Leidenschaft geführt, immer garniert mit teils kernigen Zweikämpfen und hoher Laufbereitschaft. Allerdings unterliefen beiden Teams doch immer mal wieder Abspielfehler und Ungenauigkeiten, so dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe wieder richtig was passsierte.
0:2? 1:1!
Das "Warmup" gestalteten Ache mit einem zu zentralen Schuss auf Zieler (41.) und Köhn, der eine Voglsammer-Flanke volley am Kasten vorbeijagte (43.). Kurz darauf lag die Kugel dann im Lauterer Tor. Voglsammer hatte einen Leopold-Freistoß volley in die Mitte weitergeleitet, wo Neumann aus kurzer Distanz einschob (45.+1). Der Treffer zählte aber wegen einer knappen Abseitsstellung von Voglsammer nicht, der VAR bestätigte die Entscheidung auf dem Feld vom Gespann um Michael Bacher.
2. Bundesliga - 9. Spieltag
Statt eines Zwei-Tor-Vorsprungs ging es aber mit einem 1:1 in die Pause. Nach einem Freistoß hatte Halstenberg gegen Elvedi den Ellenbogen draußen, Schiedsrichter Bacher gab Elfmeter. Kraus und Boyd hatten in Osnabrück zuletzt verschossen, deshalb übernahm Tomiak die Verantwortung und verwandelte zum Ausgleich (45.+5).
Mit Opoku kommt mehr Schwung - und der Sieg
Diese Schlagzahl an Ereignissen konnte die Partie im zweiten Durchgang zunächst nicht aufrechterhalten. Erst mit der Einwechslung von Opoku (58., für Niehues) kam beim FCK neues Leben in die Offensive. Der Joker leitete für Tachie weiter, der aber aus kurzer Distanz ebenso an Zieler scheiterte (64.), wie aus der Ferne Opoku selbst (73.) und zweimal Ritter (beides 74.).
Von Hannover kam indes offensiv nicht mehr viel, im letzten Drittel fehlte meist die Präzision. Bei einem der seltenen Versuche wurden die Gäste dann eiskalt ausgekontert. Opoku zog einen Sprint von Sechzehner zu Sechzehner an, spielte mit Tachie einen Doppelpass und schob zum 2:1 ein (79.).
Rot für Hannover, Elfmeter für Lautern
In der Schlussphase versuchte 96 das Tempo wieder hochzufahren, die Niedersachsen blieben aber unter dem Strich zu harmlos. Krahl fing zwei zentrale Kopfbälle von Leopold (82.) und Voglsammer (85.) sicher, ein Schuss aus spitzem Winkel vom eingewechselten Scott ging neben das Tor (90.+1).
In einer mitunter hektischen Nachspielzeit ging es dann noch einmal hoch her. Erst flog Nielsen mit Rot wegen Nachtretens vom Platz (90.+3), dann sah der eingewechselte Hanslik Gelb wegen einer vermeintlichen Schwalbe. Der VAR gab Schiedsrichter Bacher aber den Hinweis, dass Arrey-Mbi dem Lauterer auf den Fuß gestiegen war. So durfte Tomiak noch einmal zum Strafstoß antreten und verwandelte erneut zum 3:1-Endstand (90.+10).
Nach der Länderspielpause steht für Kaiserslautern das nächste Topspiel an. Am Samstagabend (21. Oktober, 20.30 Uhr) spielen die Pfälzer bei Fortuna Düsseldorf. Auch Hannover muss wieder abends ran, einen Tag vorher zuhause gegen Magdeburg (18.30 Uhr).