Wie stark Schlusslicht Osnabrück vor heimischer Kulisse an der Bremer Brücke aufspielen kann, hatte der jüngste 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dem hochverdienten ersten Saisonsieg wollte Coach Tobias Schweinsteiger umgehend den zweiten Dreier folgen lassen und vertraute daher der identischen Startelf wie in der Vorwoche.
Engelhardt und Cuisance bestrafen Fehlschuss
Zunächst waren aber die Gäste das aktivere Team. Der 1. FC Kaiserslautern, mit dem Rückenwind eines 3:1-Siegs gegen Hansa Rostock angereist, fanden gut ins Spiel und hatte nach einer Viertelstunde die Gelegenheit, vom Punkt in Führung zu gehen. VfL-Keeper Grill, vier Jahre beim FCK unter Vertrag gewesen, hatte Tachie gefoult, doch machte diesen Fehler anschließend wieder gut. Gegen Kraus parierte er nicht nur den unplatzierten Strafstoß, sondern auch noch den Nachschuss (15.).
Eine Initialzündung für die Osnabrücker, die quasi im direkten Gegenzug selbst jubeln durften: Engelhardt und Wulff spielten sich per Doppelpass durch, der Goalgetter behielt vor Krahl die Ruhe und versenkte zum 1:0 (17.). Ebenjener Wulff war es 20 Minuten später auch, der den zweiten Strafstoß des Nachmittags herausholte. Von Redondo getroffen, ging er zu Boden, nach VAR-Hinweis zeigte Daniel Schlager auf den Punkt. Cuisance machte es besser als Kraus und verdoppelte die Führung der Hausherren (37.).
Niehues antwortet noch vor der Pause
Es folgte eine Phase, in der den Lauterern von Dirk Schuster das Fehlen des erkrankten Strippenziehers Ritter deutlich anzumerken war. Offensiv fiel sein Vertreter Redondo kaum auf, Osnabrück stand kompakt und ließ die Roten Teufel erfolglos anlaufen - bis in die Nachspielzeit. In dieser parierte Grill zunächst noch gegen Puchacz (45.+1), bevor er nach einem Eckball keine Chance mehr gegen Niehues hatte (45.+2), der zum 1:2-Halbzeitstand aus FCK-Sicht verkürzte.
2. Bundesliga - 8. Spieltag
Nach Wiederanpfiff drängten die Mannen aus der Pfalz umgehend auf den Ausgleich. Das Spiel verlagerte sich fast ausnahmslos in die Osnabrücker Hälfte. Allerdings wollte der Ball nicht im VfL-Tor landen. Ache scheiterte zweimal per Kopf am abermals stark parierenden Grill (51., 70.), sein dritter Versuch sprang knapp am Kasten vorbei (57.) und der eingewechselte Opoku traf nur das Außennetz (63.).
Grills Heldentaten werden nicht belohnt
Mit steigendem Risiko der Gäste eröffneten sich Räume für Osnabrücker Konter. Joker Niemann ließ nach einem solchen die große Chance auf die Entscheidung aus (77.), bevor auch Rorig und Cuisance den dritten VfL-Treffer verpassten (81.).
Was folgte, war eine wilde Schlussphase, in der der FCK alles nach vorne warf, aber endgültig zu verzweifeln schien, als Grill den zweiten Strafstoß des Tages durch Boyd entschärfte und auch dessen Nachschuss noch über die Latte lenkte (90.+5). Der Osnabrücker Dreier war vermeintlich besiegelt, da sorgte die letzte Aktion des Spiels doch noch für den Ausgleich: Tomiak nickte eine Klement-Ecke so gegen den verletzten Diakhite, dass die Kugel an Grill vorbei ins Eck trudelte (90.+8).
Bereits am Freitag (18.30 Uhr) ist Osnabrück erneut im Einsatz und zu Gast bei Fortuna Düsseldorf. Zeitgleich spielt Kaiserslautern zu Hause gegen Hannover 96.