Partystimmung war in Hamburg am 136. Geburtstag des HSV nicht angesagt, denn die Rothosen hatten zuletzt zweimal mit 1:2 bei einem Aufsteiger verloren. Der Rahmen war aber immerhin gegeben, schließlich war mit Fortuna Düsseldorf der Tabellenführer zu Gast im Volksparkstadion.
Jatta vergibt freistehend
Der HSV war von Beginn an bemüht, vor eigenem Publikum Wiedergutmachung zu betreiben. Die Hamburger, die nach der 1:2-Niederlage in Osnabrück mit Muheim und Öztunali anstelle von Heyer und Dompé begannen, ergriffen die Initiative und kamen schnell durch Benes zur ersten Abschlusschance, Klaus blockte zur Ecke (5.). Eine solche führte der HSV schnell aus, Öztunali flankte an den zweiten Pfosten, wo Jatta freistehend aus kurzer Distanz per Kopf die Führung vergab (16.).
Ansonsten biss sich die Elf von Trainer Tim Walter aber meist die Zähne an der gut sortierten Gäste-Defensive aus. Wenn es einmal Platz gab, dann zogen die Hamburger ihre zahlreichen Flanken (18) meist zu nah vor das Tor von Kastenmeier. Der Keeper musste nur bei einem Distanzschuss von Hadzikadunic ernsthaft eingreifen (22.).
Ramos' starke Klärungsaktion
Die Gäste aus Düsseldorf, bei denen im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover Appelkamp und Veremij von Tanaka und Jastrzembski ersetzt wurden, kamen deutlich seltener ins letzte Drittel - dort allerdings ähnlich oft wie die Hausherren zum Abschluss. Tzolis schoss freistehend links im Strafraum zu schwach auf Heuer Fernandes (19.), Ramos warf sich gerade noch in einen Klaus-Abschluss und klärte stark mit der rechten Hacke (36.). In der gleichen Szene schoss der Düsseldorfer Sekunden später zudem knapp neben das Tor.
2. Bundesliga, 8. SPIELTAG
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Der zweite Durchgang begann deutlich lebhafter als der erste. Wieder war es Klaus, der knapp neben den Kasten abschloss (50.). Weil van der Brempt zuvor mit der Hand im Strafraum am Ball gewesen war, wurde der VAR konsultiert. Einen Elfmeter gab es allerdings nicht, weil in der Entstehung Klaus im Abseits gestanden hatte - das Schiedsrichtergespann hatte das auf dem Feld direkt so entschieden, aus Köln kam die Bestätigung.
Muheim trifft den Pfosten
Insgesamt wich die Fortuna aber erst einmal nicht von der defensiven Grundhaltung ab, allerdings wurden wie offensiven Nadelstiche mehr.
Zunächst war aber erst einmal der HSV dran. Muheim zwang Kastenmeier mit einem Freistoß-Aufsetzer zu einer starken Parade. Der Keeper lenkte den Ball an den Pfosten (57.). Auch nach der folgenden Ecke war Kastenmeier entscheidend dazwischen. Er parierte einen Ramos-Kopfball aus kurzer Distanz und verhinderte in der gleichen Aktion mit dem Fuß reaktionsschnell einen Nachschuss von Glatzel (58.).
Die Partie war deutlich intensiver und abwechslungsreicher. Johannesson zwang Heuer Fernandes zu einer Faustabwehr (60.), nach einer Ecke verpasste Tanaka nur knapp (70.).
Zimmermann sieht Gelb-Rot - Benes trifft zum Sieg
Düsseldorf beteiligte sich immer mehr am Spiel, leistete sich in der Schlussphase aber zwei entscheidende Aussetzer. Erst sah Zimmermann innerhalb von zwei Minuten nach zwei Fouls an Dompé Gelb-Rot (74., 76.), dann holte Iyoha Benes im Strafraum von den Beinen. Diesmal brauchte Zwayer aber die Hilfe des VAR. Nach kurzer Sichtung der Bilder änderte er seine Entscheidung auf Elfmeter, Benes verwandelte sicher (83.).
In der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Ginczek noch die Ausgleichschance, donnerte eine Direktabnahme aber knapp neben das Tor (90.+1). So blieb es beim knappen 1:0-Sieg der Hamburger im Topspiel. Der HSV zog damit in der Tabelle an der Fortuna vorbei.
Am 9. Spieltag muss der HSV am Samstag um 13 Uhr wieder zu einem Aufsteiger (Wiesbaden). Die Fortuna empfängt einen Tag zuvor den VfL Osnabrück (18.30 Uhr).