Lauterns Doppeltorschütze Sidney Sam setzt sich gegen Jiayi Shao durch. picture-alliance
Im Vergleich zum 1:1-Heimremis gegen den FSV Frankfurt wechselte Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz zweimal Personal aus: Für Ilicevic spielte Steinhöfer und Jendrisek kehrte nach abgelaufener Gelbsperre für Lakic in die Startelf zurück.
Auch Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz konnte nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Aachen mit Kruska wieder auf einen Gelbsünder zurückgreifen, der Roger (Mittelfußbruch) ersetzte.
Es war ein Auftakt nach Maß für die Pfälzer, bei dem sie einmal mehr ihre immense Gefährlichkeit bei Standards unter Beweis stellen: Nach Bugeras Ecke köpfte Nemec an die Latte. Energie brachte den zurückprallenden Ball nicht weg, Amedick schoss aus sechs Metern nochmals an den Balken, ehe Rodnei aus fünf Metern den erneuten Abpraller ins linke Eck einnetzte (3.).
Die Pfälzer agierten danach logischerweise mit breiter Brust, spielten gut über die Flügel und beschäftigten die Deckung von Energie, das offensiv zunächst nicht stattfand. Unerklärlich, dass Amedick nach der nächsten Ecke von Bugera vollkommen ungedeckt zum Kopfball kam und nur Zentimeter vorbeinickte (11.).
Wie aus dem Nichts stand Cottbus dann aber nur eine Zeigerumdrehung später vor dem Ausgleich, den Sippel mit einer Glanztat gegen Petersen verhinderte. Die Lausitzer waren nun mittendrin in einer unterhaltsamen Begegnung und hatten die nächsten Großchancen: Petersen legte per Kopf auf Shao ab, der aus kurzer Distanz an Sippel scheiterte. Kruska erwischte den Abpraller, Bilek rettete mit der Hand vor der Linie (17.). Vergeblich reklamierte Energie - Elfmeter und Rot für den Tschechen wäre die richtige Konsequenz gewesen.
Der FC fightete, spielte richtig gut und mutig nach vorne. Lautern hatte seine Linie verloren, profitierte aber nach einer Einzelaktion Jendriseks, der im Strafraumduell mit Straith zu Fall kam, von einer sehr harten Entscheidung von Referee Robert Kempter, der Elfmeter gab. Sam verwandelte zum beruhigenden 2:0 (24.).
Dies zog der Wollitz-Elf etwas den Zahn. Zwar suchten die Gäste weiterhin den Weg nach vorne, strahlten aber keine Torgefahr mehr aus. Ein zweifelhafter Freistoß nach angeblich zu hohem Bein von Kurth ebnete den Weg zum 3:0: Dick führte schnell aus auf Steinhöfer. Die Frankfurter Leihgabe flankte von rechts, in der Mitte verpasste Jendrisek, doch halblinks war Sam frei. Straith stand zu weit weg, der Flügelflitzer hatte Zeit, sich den Ball in der Luft zurechtzulegen und schoss volley aus elf Metern ins rechte Eck (39.).
Der 26. Spieltag
Es gab keine personellen Wechsel zur Pause. Nach dem 3:0 schien die Partie frühzeitig entschieden, die Lausitzer bewiesen aber Moral und hatten nach Wiederanpfiff zwei gute Chancen durch Rivic (47.) und Shao (50.).
Die "Roten Teufel" ließen es mit dem beruhigenden Vorsprung im Rücken sehr ruhig angehen und agierten offensiv zunächst ohne große Konzentration. Dies änderte sich erst nach gut zehn Minuten, dann drehten die Kurz-Schützlinge wieder auf. Jendrisek schoss Brzenska an (57.), das nächste Duell gegen den Innenverteidiger gestaltete der Slowake aber efolgreich: Sam fintierte am rechten Strafraumeck gegen Kurth und flankte in die Mitte, wo Jendrisek per Kopf vor Brzenska das 4:0 markierte - zwölftes Saisontor des Angreifers (61.).
Ein unnötiges Foulspiel von Mandjeck gegen Shao im Strafraum ermöglichte den Lausitzern den Ehrentreffer durch Kruska, der vom Punkt gegen Sippel sicher verwandelte (69.).
Die Schlussviertelstunde begann - nicht gut für die Gäste, die Jula nach Foul an Rodnei mit der Ampelkarte verloren (75.). Ein paar kleinere Möglichkeiten für die Pfälzer gab's noch, ehe der neunte Heimsieg des Aufstiegsaspiranten feststand. Während Lautern auf dem Weg in die 1. Liga wohl nicht mehr zu bremsen scheint, muss Cottbus aufpassen, nicht noch unten reinzurutschen: Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt nur noch fünf Punkte.
Der 1. FC Kaiserslautern muss im Montagsspiel des nächsten Spieltages bei Fortuna Düsseldorf antreten. Cottbus empfängt schon am Freitag den FC St. Pauli.