Jubel: Bartels (2.v.li.) lässt sich nach seinem 1:0 feiern. picture-alliance
Paderborns Trainer André Schubert gab der Elf, die in der Vorwoche in Augsburg mit 0:3 unter die Räder gekommen war, die Chance zur Wiedergutmachung und verzichtete demnach auf personelle Änderungen. Anders Rostocks Coach Thomas Finck, der im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Rot Weiss Ahlen vier Neue brachte: Für Schöneberg (Gelb-Sperre), Sebastian, Fillinger und Schröder kamen Langen, Bülow, Danielsson und Carnell.
Die Hanseaten hatten sich viel vorgenommen, was sie auch vom Anpfiff weg eindrucksvoll unter Beweis stellte. Couragiert und mit viel Engagement drückten sie der Partie anfangs ihren Stempel auf und wurden auch prompt dafür belohnt. Johannsson steckte mit der Hacke zu Bartels durch, der Krösche und Gonther stehen ließ und aus 15 Metern die Rostocker Torflaute nach 505 torlosen Minuten beendete (7.). Nur fünf Minuten nach dem vielumjubelten Treffer kam bei den Gästen wieder Ernüchterung auf. Saglik passte stark zu Löning, der Bülow abschüttelte und aus 17 Metern fulminant ausglich.
Der 26. Spieltag
Nach dem 1:1 wurde die Partie deutlich offener, Paderborn war nun mitten im Geschehen, während Hansa die anfängliche Dominanz einbüßte. Dennoch blieben die Rostocker aktiver und gaben durch Danielsson (24.) und Bartels (27.) weitere Warnschüsse ab. Auf der Gegenseite sorgten Alushi per Freistoß (36.) sowie Löning (43.) für Trubel. Kurz vor der Pause ging die Finck-Elf erneut in Führung, wurde dabei aber tatkräftig von den Hausherren unterstützt. Gonthers missratener Klärungsversuch landete bei Dahlen, der den ebenfalls unglücklich agierenden Jensen mit einem Drehschuss aus 15 Metern überwand und den Pausenstand besorgte (44.).
Paderborns Aufholjagd wird belohnt
Kung-fu? Paderborns Schachten (oben) geht artistisch in den Zweikampf mit Schlitte und Danielsson. picture-alliance
Schubert reagierte und brachte zur Pause mit Brandy, der Guié-Mien ersetzte, einen frischen Mann. Die erste Duftmarke der zweiten Hälfte gab jedoch mit Dahlen, der aus 16 Metern weit drüber zielte, wieder ein Rostocker ab (47.). Dennoch traten die Ostwestfalen nun stark verbessert auf, sie bauten zunehmend Druck auf und setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest. Allerdings leistete sich der SCP zu viele Fehler im Spielaufbau, so dass die meisten Offensivaktionen verpufften. Nicht so nach einer Stunde, als Löning auf Verdacht über sich hinweg einfach in die Mitte lupfte und Saglik zum Kopfball kam. Der Türke setzte die Kugel aber knapp rechts vorbei, nur eine Minute später schoss er dann aus 16 Metern links daneben.
Hansa zog sich immer weiter zurück und überließ weite Teile des Rasens den bemühten Paderbornern, die sich jedoch enorm schwer taten. Neben den tief stehenden und diszipliniert agierenden Rostockern, sorgte auch der schlecht bespielbare Platz dafür, dass die SCP-Offensive nicht so recht ins Rollen kam. Dennoch sorgte Rostocks Schlussmann Walke mit zwei groben Fehlern für gute Möglichkeiten der Hausherren, doch sowohl Saglik (76.) als auch Löning (77.) konnten daraus kein Kapital schlagen.
Fünf Minuten vor dem Ende zog Schubert jedoch ein Ass aus dem Ärmel: Krause kam für Krösche in die Partie, und nicht einmal eine Minute später war der 24-Jährige nach starker Vorarbeit von Brandy zur Stelle, um mit einem sehenswerten Drehschuss den mittlerweile verdienten Ausgleich zu erzielen. Hansa steckte den Kopf danach nicht in den Sand, drängte auf die neuerliche Führung, allerdings reichte die Zeit nicht mehr aus.
Paderborn tritt am Samstag zum Ostwestfalen-Derby bei Arminia Bielefeld an. Tags zuvor empfängt Hansa Rostock den MSV Duisburg.