Schnellstarter Avdijaj
Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis beorderte gegenüber dem 1:1 in Freiburg ein frisches Trio in die Startelf. Nyland stand anstelle von Hansen zwischen den Pfosten, zudem rutschten Christiansen und Kittel für Tisserand (Knieprobleme) und Leckie (Bank) ins Team.
Auf der Gegenseite krempelte Schalkes Coach Markus Weinzierl seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen den HSV auf vier Positionen um - größtenteils gezwungenermaßen: Höwedes (Hüft-OP), Kolasinac (Gelbsperre) und Caligiuri (Wadenprobleme) fehlten gänzlich, Huntelaar saß zunächst auf der Bank. Riether (letzter Einsatz für S04), Stambouli, Avdijaj sowie der wiedergenesene Naldo (nach Adduktoren-Teilabriss) starteten.
Die Schanzer wollten den eigenen Anhängern einen versöhnlichen Bundesliga-Ausstand bescheren und stürmten daher von der ersten Sekunde an nach vorne. Daraus sprang umgehend ein Eckball, der zu einer Kopfballchance von Cohen führte (1.). In der Umschaltbewegung aber zeigte sich der FCI nachlässig, sodass Avdijaj und Goretzka unbedrängt einen Doppelpass spielten und Ersterer Keeper Nyland aus 15 Metern tunnelte - 1:0 (2.).
Ingolstadt blieb nach dem Rückstand das aktivere, allerdings das weniger zielstrebigere Team. Überbrückte S04 das Mittelfeld schnell, erwischte es die FCI-Defensive auf dem falschen Fuß. Burgstaller stieß in die Lücke und legte von der Grundlinie clever ab, doch Goretzka traf den Ball freistehend nicht richtig (11.). Szenen wie diese erspielte sich Königsblau in der Folge selten, weil sich Schalke mit dem knappen Vorsprung in Sicherheit wähnte und meist nur reagierte.
Groß aus elf Metern eiskalt
Die Oberbayern mühten sich redlich und spielten, angetrieben von Groß, der sich immer wieder zurückfallen ließ, strukturiert nach vorne. 20 Meter vor des Gegners Tor war dann jedoch zumeist Schluss, weil die zündende Idee fehlte. So prüfte Suttner in seiner Paradedisziplin Fährmann (16.) - und verbuchte für lange Zeit den einzigen nennenswerten Abschluss. Dann leistete sich Rückkehrer Naldo einen Fehler im eigenen Sechzehner, als er die Kugel vom Fuß springen ließ und Lezcano mit beiden Händen zu Boden drückte - Strafstoß. Groß trat an und verlud Fährmann (41.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel zeigte Schalke ein anderes Gesicht und investierte mehr. Und prompt beschäftige die Weinzierl-Elf den FCI: Bregerie warf sich in allerhöchster Not in Goretzkas Schuss (49.), ehe sich Nyland auszeichnen durfte. Der Torhüter kratzte den Ball bei Naldos Versuch vom Elfmeterpunkt stark aus dem Eck (50.). Auf der anderen Seite steckte Lezcano das Leder sehenswert für Kittel durch, der frei an Fährmann scheiterte (52.) - ebenso wie Lezcano beim darauffolgenden Eckball (53.).
S04 gab nun den Ton an, schob vorne konsequenter drauf, ließ sich bei einem Konter allerdings einfach aushebeln. Lezcano behauptete den Ball am gegnerischen Sechzehner, passte dann quer auf Groß. Schalkes Stambouli sah keinen anderen Ausweg und riss seinen Gegenspieler zu Boden. Die Folge: Strafstoß und Platzverweis (63.). Diesmal nahm sich der unermüdliche Lezcano der Sache an, visierte die linke obere Ecke an. Fährmann streckte sich und hielt (64.).
In Überzahl waren die Schanzer dem Siegtreffer näher, aufs Ganze ging der FCI aber nicht. Der Fokus richtete sich ohnehin vermehrt auf die Abschiedsvorstellungen einiger Spieler bei Ein- und Auswechslungen. So verabschiedeten sich die Oberbayern mit einem 1:1 aus der Bundesliga.