Gladbachs Trainer Dieter Hecking musste gegenüber dem 1:1 beim VfL Wolfsburg auf Elvedi (Rückenprobleme) und Traoré (grippaler Infekt) verzichten. Johnson begann so als Rechtsverteidiger, links offensiv durfte Hazard ran.
Deutlich mehr Umstellungen hatte Darmstadt-Coach Torsten Frings beim vorerst letzten Bundesliga-Spiel der Lilien zu bieten. Gegenüber der 0:2-Heimniederlage gegen Hertha BSC brachte er gleich sechs Neue. Aus der Abwehrreihe fehlten Sirigu, Sulu (Fußprellung) und Holland (Herz-OP) - Steinhöfer, Höhn und Guwara übernahmen die Positionen. Davor durften diesmal Sam, Rosenthal und Colak ran, Kamavuaka und Vrancic saßen auf der Bank, Platte war nicht im Kader.
Heuer Fernandes im Fokus
Eher ruhig geriet der Start in die Partie, in der Borussia Mönchengladbach zumindest noch eine kleine Chance hatte, sich einen Platz im internationalen Geschäft zu sichern - allerdings mussten dafür Bremen und Köln in den Parallelspielen Federn lassen. Die Borussen diktierten zwar von Beginn an das Geschehen, es fehlten aber Tempo und Zielstrebigkeit.
Eine erste Chance hatte Hazard in der 6. Minute, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Heuer Fernandes. Etwas, das fortan häufiger passieren sollte. Denn wann immer auch Gladbach in der ersten Hälfte zu Chancen kam - Heuer Fernandes war da. Das ging so bei Stindls Schuss aufs kurze Eck (22.), Johnsons Diagonalschuss (25.) und auch Hofmanns Abschluss aus kurzer Distanz (34.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Die offensiven Akzente der Lilien waren hingegen eher dezent. Zweimal ließ Heller aufhorchen: Sein Schuss aus spitzem Winkel rauschte über die Latte (16.), seine Kopfballbogenlampe schlug Vestergaard artistisch knapp vor der Torlinie weg (30.)
Vier Tore in Hälfte zwei
45 Minuten hatten sich die Gladbacher somit erfolglos um ein Tor bemüht, nur fünf Minuten nach der Pause sollte das Warten ein Ende haben: Hazard durfte von links ungestört die Flanke nach innen drehen, wo Hofmann die Kugel verpasste, die sich aber mit viel Effet ins lange Eck drehte (50.).
Eine verdiente Führung, die Dahoud vier Minuten später hätte ausbauen können. Nach Doppelpass mit Raffael scheiterte er an Heuer Fernandes.
Auch Hazard ließ eine gute Möglichkeit etwas fahrlässig liegen (60.) - und das sollte sich auf kuriose Art rächen. Denn nach einer Heller-Flanke bugsierten Colak und der kurz zuvor eingewechselte Schipplock den Ball in Koproduktion über die Linie: Colak köpfte an das Schienbein Schipplocks, von wo der Ball unerreichbar für Sommer ins Netz sprang (62.)
"Generationenwechsel": Dahoud und Gondorf gehen runter
Darmstadt wieder voll im Spiel - aber nur für drei Minuten. Denn eine Hofmann-Flanke fand in der 65. Minute den völlig freistehenden Raffael, der zur erneuten Gladbacher Führung einköpfte. Dahoud (73.), Hofmann (76.) und der eingewechselte Hahn (84.) ließen weitere Möglichkeiten liegen, insgesamt plätscherte das Spiel aber etwas dahin. Wechsel standen im Mittelpunkt. Der nach Dortmund wechselnde Dahoud ging vom Platz, Gladbachs Nachwuchshoffnung Benes kam für ihn rein (74.). Auf der Gegenseite verließ der nach Bremen wechselnde Gondorf den Platz, Frings verhalf dem 17-jährigen Zehnder, der jüngst einen Vierjahresvertrag erhalten hatte, zu seinem Bundesliga-Debüt (88.).
Und Zehnder wird ungeschlagen mit Darmstadt in die 2. Liga gehen. Kaum war der Youngster auf dem Platz, kam der SV98 zum späten Ausgleich: Altintop fand mit einer weiten Flanke Schipplock, der den Ball per Kopf ins Zentrum brachte. Christensen konnte hier nur unkontrolliert verlängern, Heller war zur Stelle und traf volley zum 2:2 (90.).
Wenig später war Schluss, Referee Wolfgang Stark brachte sein 344. und letztes Bundesliga-Spiel problemfrei über die Bühne. Während Darmstadt sich ordentlich aus der 1. Liga verabschiedete, musste man sich im Gladbacher Lager nicht zu sehr über den verpassten Sieg ärgern: Platz sieben war angesichts des Kölner Sieges über Mainz am letzten Spieltag nicht mehr erreichbar.