TSG-Coach und neuerdings Fußballlehrer Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zur deftigen 1:5-Klatsche beim VfB Stuttgart zweimal: Vargas und Kramaric kamen für Polanski (Gelbsperre) und Hamad ins Spiel. Bei den Gästen aus Wolfsburg nahm Trainer Dieter Hecking nach dem 1:0 gegen die KAA Gent und dem damit verbundenen Einzug ins Champions-League-Viertelfinale eine Veränderung vor. Draxler, zuletzt in starker Form, war nicht fit für einen Startelfeinsatz und wurde durch Caligiuri ersetzt.
Im Schnitt 4,1 Treffer fielen in 15 Begegnungen zwischen Hoffenheim und Wolfsburg. Und auch Duell Nummer 16 schickte sich an, diese Quote aufrecht zu erhalten. Nach genau zwei Minuten nutzten die Gastgeber einen Fehler der Wolfsburger im Aufbauspiel, schalteten schnell um und gingen durch den coolen Kramaric in Front (3.). Damit hatte sich der Startelfeinsatz der serbischen Leihgabe von Leicester City bereits gelohnt.
Wolfsburg: Ballbesitz, aber keine Torchancen
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Kraichgauer anschließend zurück und überließen den Wölfen das Spiel. Jedoch machten es die "Nagelsmänner" durch eng zusammen stehende Ketten enorm schwer für kombinationsstarke Wolfsburger, sich zu entfalten. So hatte die Hecking-Elf zwar deutlich mehr Ballbesitz (fast 70 Prozent), wusste damit aber nichts anzufangen. Auch weil die Hoffenheimer die Mehrzahl der direkten Duelle gewann (über 60 Prozent).
Die aggressive Zweikampfführung der Hoffenheimer trug Früchte. Denn der CL-Viertelfinalist kam kaum zu Chancen. Stattdessen hätte die TSG durch Uth nachlegen können. Der Rechtsschuss des 24-Jährigen flog knapp am linken Pfosten vorbei (23.).
Der 26. Spieltag
Erst jetzt erspielten sich die Gäste einige halbgare Abschlüsse. Doch den Kopfbällen von Caligiuri (32.) und Kruse (43.) fehlte es an Wucht und Präzision, sodass der Matchplan von Nagelsmann ("Wir wollen die Bewegungen der Wolfsburger einschränken") nach 45 Minuten voll aufging.
Casteels macht seinen Fehler wieder gut
Ohne personelle Veränderungen startete der zweite Durchgang, in dem es spielerisch zunächst keine Glanzpunkte zu sehen gab. Bis Casteels Kramaric im Strafraum von den Beinen holte und damit einen Elfmeter verursachte. Doch der Belgier machte seinen Fehler sofort wieder gut und parierte den Strafstoß gegen Volland (57.).
Eine Initialzündung für den VfL, der dank seines Keepers im Spiel blieb? Nicht wirklich. Auch deshalb schickte Hecking mit Vieirinha (für Kruse, 60.) einen frischen Mann ins Rennen. Doch es blieb alles beim Alten. Wolfsburg bemühte sich, fand aber gegen weiterhin disziplinierte Hoffenheimer kaum Mittel, um sich einmal hinter die Abwehrkette zu kombinieren.
Schürrle vergibt die größte Chance
Das änderte sich bis in die Schlussphase nicht. Der VfL, individuell besser besetzt als die TSG, brachte seine PS einfach nicht auf die Straße und biss sich an der Hoffenheimer Abwehr die Zähne aus. Einzig Schürrle und Rodriguez hatten in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Baumann hatte in beiden Szenen etwas dagegen und hielt für die TSG den Sieg letztlich fest.
Die Hoffenheimer werden versuchen, den Schwung in die nächste Woche mitzunehmen. Dann gastieren sie am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV. Die Wölfe empfangen gleichzeitig den SV Darmstadt 98.