VfB-Coach Jürgen Kramny reagierte auf die 0:4-Demontage in Gladbach mit zwei Personalwechseln: Für Harnik und Werner spielten Rupp und Kravets.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann hatte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg dreimal neues Personal an Bord: Bicakcic, Hamad und Toljan kamen für Ochs, Schwegler und Vargas zum Zug.
Frühstart durch Niedermeier
Bei Nieselregen und Temperaturen um die sechs Grad startete der VfB auf rutschigem Rasen nach Maß: Nach einer Ecke wehrte die TSG vor den Strafraum ab, wo Rupp abzog. Baumann ließ abprallen, und Niedermeier grätschte das Leder rechts am Pfosten aus einem Meter über die Linie (5.).
Hoffenheim hatte nach dem frühen Rückstand Mühe, ins Spiel zu finden. Offensiv lief kaum etwas zusammen bei den Kraichgauern, die in der Deckung vor zielstrebigeren, aber im letzten Drittel zunächst zu unpräzisen Kramny-Schützlingen auf der Hut sein mussten.
Die Teams neutralisierten sich nach der Anfangsviertelstunde weitestgehend, gaben dem Kontrahenten nur wenig Raum zur Entfaltung - der Ballverlust schon vor dem Strafraum war auf beiden Seiten die Regel, nur Polanski brachte einen Torschuss zustande (25.).
Erst nach einer knappen halben Stunde drehte der VfB mehr auf, profitierte dabei von einigen Patzern im Defensivverbund der TSG. Aber weder Kravets (28.) noch Didavi (30.) und auch nicht Rupp bei einem Überzahlkonter drei gegen eins - dem Flügelflitzer misslang die perfekte Ballannahme (31.) - wussten den Vorsprung auszubauen.
Nach Chancenwucher trifft Rupp
Nagelsmann reagierte schon nach 35 Minuten taktisch (Kramaric für Bicakcic) auf den mäßigen Offensivvortrag seiner Schützlinge, doch es waren vor allem die überfallartigen Angriffe der Schwaben, die Gefahr brachten. Kravets schoss nach Didavis Zuspiel Baumann in die Arme (39.), dann aber belohnte sich Stuttgart für sein klares Chancenplus: Insua flankte von links, Didavi fintierte, Kravets ließ unabsichtlich durchrutschen, und Rupp bewahrte halbrechts die Nerven und jagte das Leder aus neun Metern zum 2:0-Pausenstand ins linke Eck (42.).
Der 25. Spieltag
Drei Personalwechsel bei Wiederbeginn: Klein kam beim VfB für Gentner (Achillessehnenprobleme), 1899 erschöpfte sein Wechselkontingent gänzlich mit Schmid und Vargas für Hamad und Uth. Fast hätte es früh geklappt mit dem Anschlusstor, aber Insua blockte Amiris Schuss aus elf Metern gerade noch ab (48.).
Statt dem möglichen 2:1 stand es wenig später 3:0, und wieder war Niedermeier der Frühstarter: Nach einer Ecke durch Kostic hatte der Innenverteidiger die Lufthoheit, stand komplett blank und nickte aus sieben Metern wuchtig ins linke Eck ein - erster Karriere-Doppelpack des Innenverteidigers (51.).
Die Kraichgauer entwickelten offensiv kaum Durchschlagskraft. Es fand sich kaum eine Lücke gegen disziplinierte, zweikampfstarke und in der Folge abwartender agierende Gastgeber, die zunächst nur bei Kramarics Schrägschuss etwas in die Bredouille gerieten (64.) und selbst durch Großkreutz hätten erhöhen können (65.).
Möglichkeiten hüben wie drüben
Nachdem Durchgang zwei eher chancenarm dahergekommen war, brannte es alsbald in beiden Strafräumen. Kramaric belohnte Hoffenheims Offensivbemühungen (73.), dann verpasste Didavi das 4:1 (75.), ehe Schmid wiederum dicht vor dem 3:2 stand (77.).
Erst Kostic, dann Joker Werner
Stuttgarter Restsorgen, es könnte noch einmal eng werden, beseitigten dann aber Kostic nach feinem Solo (78.) und der eingewechselte Werner (83.), die einen auch in dieser Höhe gerechten 5:1 herausschossen.
Der VfB setzt sich damit ins Mittelfeld ab, die Abstiegsnöte der Hoffenheimer, bei denen Polanski die 5. Gelbe sah, sind wieder größer geworden.
Stuttgart gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Ingolstadt. Hoffenheim empfängt gleichzeitig den VfL Wolfsburg.