Berlin-Trainer Pal Dardai veränderte nach der 0:2-Niederlage beim HSV sein Team auf zwei Positionen: Cigerci und Haraguchi rutschten für Pekarik und Lustenberger (beide Bank) in die Mannschaft. Schalke-Coach André Breitenreiter sah sich zu keinen Wechseln gezwungen und vertraute der gleichen Startelf aus dem 3:1-Erfolg in Köln
Das Duell der beiden Tabellennachbarn beschränkte sich in der Anfangsphase zunächst aufs Abtasten, beide Teams ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen. Vor allem die Gastgeber waren gewollt, das Spiel ruhig von hinten aufzubauen, die Schalker wehrten sich jedoch spätestens an der Mittellinie. Die erste Chance hatten aber dennoch die Hausherren, als Darida im Zusammenspiel mit Kalou zu wenig Druck hinter seinen Schuss brachte (9.). Auch auf der anderen Seite fanden die Schalker vermehrt den Weg in die Offensive. Bei den Königsblauen lief vor allem viel über die rechte Seite, wo Schöpf für Unruhe in Herthas Hintermannschaft sorgte. Die flachen Zuspiele für Huntelaar waren ebenfalls wie die zahlreichen Standardsituationen von Geis nicht von Erfolg gekrönt. Erstmals richtig eingreifen musste Jarstein, der in der 21. Minute einen Kopfball von Huntelaar entschärfte.
Ibisevic sorgt für Halbzeit-Führung
Auf der anderen Seite wurden die Freistöße präziser ausgeführt, doch der Freistoß von Cigerci landete auch nur am Außennetz (27.). Die Tormöglichkeiten waren ausgeglichen, wenngleich sich die Hertha ein leichtes Übergewicht erspielte: Erneut scheiterte Cigerci - diesmal an Fährmann - nach seiner Direktabnahme (37.). Doch die Dardai-Elf konnte auch aus dem Spiel heraus angreifen. Haraguchi legte im Schalker Strafraum auf Ibisevic weiter, der mit seinem achten Saisontreffer gegen die "Knappen" und das 1:0 für die "Alte Dame" markierte (42.). Mit der knappen aber nicht unverdienten Berliner Führung ging es in die Pause. Die Schalker investierten zwar ebenfalls ins Offensivspiel, doch die letzte Aktion vor dem Tor spielten die Mannschaft von Breitenreiter nicht konsequent zu Ende.
Der 26. Spieltag
Aogo vergibt beste Chance
Auch im zweiten Durchgang konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften absetzen, wenngleich den Gastgebern die Führung anzumerken war: Die Berliner spielten befreiter auf, während es den Schalkern an einer Idee fehlte, über die Mittellinie hinauszukommen. Nach zehn Minuten im zweiten Durchgang wachten die Königsblauen aber plötzlich auf, als Aogo aus aussichtsreicher Position das Tor verfehlte (55.). Wie bereits im ersten Durchgang folgte auf eine Chance die nächste Möglichkeit für das andere Team: Kalou wurde drei Minuten später in höchster Not von Neustädter gebremst. Nun waren wieder die Herthaner am Drücker und zeigten sich eiskalt, nachdem die Schalker Hintermannschaft bei einer Ecke nicht eng genug am Mann stand und Stark auf 2:0 erhöhte (65.).
Breitenreiter reagierte und brachte kurz nach dem zweiten Gegentreffer mit Sané und di Santo frisches Personal. Den Schalkern merkte man den Schock an, während sich Berlin immer mehr traute und sich die nächste dicke Chance erspielte: Cigerci vergab aus aussichtsreicher Position (69.). Die Gäste aus Gelsenkirchen mussten nun froh sein, nicht noch höher in Rückstand zu liegen. Die Hertha hatte in Person von Cigerci innerhalb kürzester Zeit dickste Möglichkeiten (69., 72.), anschließend vergab auch Ibisevic (74.), ehe Darida nach einem Lattenschuss von Cigerci einnetzte, dabei jedoch im Abseits stand (79.). Die Schalker durften froh sein, keine Packung bekommen zu haben, das Offensivspiel fand bei den "Knappen" quasi nicht statt. Ausnahme: Der eingewechselte Sam vergab freistehend vor Jarstein (90.). Mit dem Sieg halten die Berliner den Verfolger aus Gelsenkirchen auf Distanz und bleiben auf Champions-League-Kurs.
Die Hertha empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Ingolstadt im heimischen Olympia-Stadion. Schalke hat bereits am Freitag (20.30 Uhr) die Borussia aus Gladbach zu Gast.