HSV-Coach Bruno Labbadia warf nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Schalke 04 die Rotationsmaschine an: Den gesperrten Kapitän Djourou (Gelb-Rot) ersetzte Cleber, Ekdal und Hunt kamen für Kacar und Jung (beide Bank) neu rein. Ebenfalls nur Reservisten waren Drmic und Lasogga, für die sich Ilicevic und Rudnevs vorerst versuchen durften.
Hertha-Trainer Pal Dardai veränderte seine Anfangsformation nach dem 2:0 über Eintracht Frankfurt auf lediglich einer Position: Kapitän Lustenberger mischte wieder mit, dafür musste Haraguchi (Bank) weichen.
Ibisevic und Rudnevs ohne Glück
Den besseren Start in die Partie erwischten die Berliner, auch weil den Hausherren die Verunsicherung der letzten schlechten Ergebnisse deutlich anzumerken war. Nach vier Minuten tanzte Kalou zwei Gegenspieler aus, vergaß dann aber den Abschluss. Besser machte es Sturmkollege Ibisevic, der wenig später Adler erstmals ernsthaft prüfte (10.). Die Antwort darauf hatte Rudnevs parat, doch der Kopfball des Letten verfehlte sein Ziel (16.).
Sakai scheitert an Jarstein
Anschließend verflachte das Geschehen zunehmend. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass niemand den ersten Fehler machen wollte. Zwischenzeitlich hatte der HSV zwar 60 Prozent Ballbesitz, nur Kapital konnte er daraus nicht schlagen. Das galt auch für die 44. Minute, in der Jarstein den Spielverderber mimte: Der umtriebige Sakai zog in die Mitte und provozierte eine Glanztat des Norwegers.
Müllers erster Streich
Der 25. Spieltag
In der Halbzeit hatte Labbadia seiner Mannschaft scheinbar deutlich Feuer gemacht. Die Hamburger kamen mit mächtig Dampf aus der Kabine - Hunt verpasste nur drei Minuten nach Wiederanpfiff die Führung (48.). Zwei Zeigerumdrehungen später klärte Stark in höchster Not gegen Rudnevs, der einen Schritt zu spät kam. Kurz darauf belohnte sich der HSV dann für seine Mühen: Holtby kam über links und bediente Müller im Rücken der Abwehr, der ehemalige Mainzer platzierte die Kugel im rechten unteren Eck - 1:0 (58.).
Die perfekte Kombination
Die Hertha rang in der Folge vergeblich um eine Antwort, die beste Chance darauf vereitelte Spahic, der sich ohne Furcht in einen Schuss von Darida warf (66.). Anschließend übernahm der HSV wieder das Kommando - mit Erfolg. Eine überragende Kombination über Hunt und Holtby fand am Ende der Kette Müller, der frei vor Jarstein ins rechte obere Eck vollstreckte (75.). Mit dem 2:0 im Rücken spielte es sich für den HSV freilich deutlich leichter, die Hertha schien sich ihrem Schicksal da längst gebeugt zu haben.
Die Vorentscheidung: Nicolai Müller vollstreckt, Hertha-Keeper Rune Jarstein hat das Nachsehen. Getty Images
Am Ende blieb es beim verdienten Heimsieg des Hamburger SV, der sich dadurch wieder weiter von der Abstiegszone entfernte. Die Hertha hingegen verpasste den dritten Dreier in Folge, bleibt aber Dritter.
Die Berliner haben bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) die Chance, gegen den FC Schalke 04 etwas gutzumachen. Der Hamburger SV will seinerseits am Sonntag (15.30 Uhr) in Leverkusen nachlegen.