Abgemeldet: Fürths Top-Torjäger Allagui (re.) hatte gegen Barletta einen schweren Stand. picture-alliance
Greuther Fürths Trainer Benno Möhlmann plagten Verletzungssorgen: Im Vergleich zum 3:0 in St. Pauli waren Takyi (Oberschenkelzerrung), Ilicevic (Innenbanddehnung im Knie) und Biliskov (Krankheit) nicht einsatzfähig. Dafür spielten Nehrig, Sararer und Karaslavov von Beginn an. Auf der anderen Seite hatte es Frankfurts Coach Tomas Oral in dieser Hinsicht leichter. Beim 3:1-Sieg in Koblenz fehlten Noll (Gelb-Sperre) und Husterer (Krankheit), in Fürth waren beide wieder an Bord. Und sie fanden sich gleich in der Startelf wieder, Klitzpera und Ledesma mussten dafür auf die Bank.
Die Frankfurter erwischten den besseren Start. Mit großem Engagement und druckvollem Pressing zwang der FSV Greuther Fürth zu Abspielfehlern, die dann in Kontern mündeten. In der Chancenverwertung zeigten sich die Mainstädter aber wenig effizient. So hatte Oualid Mokhtari gleich zweimal die Möglichkeit, sein Team in Front zu bringen. Aber zuerst schoss er ans Außennetz (5.), dann weit rechts vorbei (9.).
Statistik & Tabelle
Greuther Fürth tat sich sehr schwer gegen das variantenreiche und laufintensive Spiel des Aufsteigers. Dennoch hatten die Franken die bis dato besseren Chancen. Allagui vernaschte zwei Mann und kam zu einer guten Schussposition, scheiterte aber an der klasse Reaktion von FSV-Keeper Klandt (15.). Sechs Minuten später drückte Karaslavov zwar das Leder in die Maschen, aber Schiedsrichter Holger Henschel gab den Treffer nicht, weil er in dieser strittigen Situation zuvor ein Foul von Allagui an Klandt gesehen hatte.
Mit zunehmender Spieldauer wurde das Match immer offener und unterhaltsamer. Beide Mannschaften überbrückten schnell das Mittelfeld und suchten den Abschluss, der aber hüben wie drüben Mängel offenbarte. Mehic schoss rechts vorbei (26.), fast im Gegenzug jagte Sararer das Leder drüber (27.).
Gehirnerschütterung bei Oualid Mokhtari - Nehrig fliegt
Am Boden: Frankfurts Keeper Klandt hatte in Fürth gut zu tun. picture-alliance
In einer umkämpften Schlussphase der ersten Hälfte kamen die Kleeblätter zu mehr Spielanteilen, konnten sich aber nicht entscheidend durchsetzen. In der 38. Minute mussten sie sich bei ihrem Torhüter Loboué bedanken, der gegen Oualid Mokhtari geistesgegenwärtig klärte. Dabei kam es aber zu einem bösen Zusammenprall mit dem Frankfurter, der sich in dieser Situation eine Gehirnerschütterung zuzog und umgehend zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Für ihn kam Shapourzadeh.
Ohne Wechsel ging es nach der Pause weiter, dafür mit schwungvollen Platzherren, die aber weiterhin ohne Fortune im Abschluss waren. Zuerst kam Reisinger einen Schritt zu spät, kurz darauf scheiterte er mit einem Schlenzer an FSV-Schlussmann Klandt (47., 48.). Drei Minuten später erwies Nehrig seinem Team einen Bärendienst. Wegen einer Schwalbe sah der 22-Jährige die zweite Gelbe Karte und musste vorzeitig runter.
In Überzahl legten die Hessen einen Gang zu, gingen aber fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Youssef Mokhtari schlenzte rechts vorbei (59.), und Cenci vergab per Kopf gegen Fürths Keeper Loboué (60.). Die Fürther hingegen blieben über Konter brandgefährlich. Reisinger blieb aber nach einem Marsch über das halbe Feld nur zweiter Sieger gegen Klandt (66.).
Es blieb ein Spiel auf Messers Schneide, in der beide Mannschaften den Sieg wollten, aber dem hohen Tempo Tribut zollen mussten. Auf beiden Seiten führte fehlende Präzision dazu, dass Einschussgelegenheiten Mangelware blieben. Lediglich ein Freistoß von Haas, der ans linke Lattenkreuz knallte, sorgte für Furore (77.). Dies war wie ein Weckruf für die Franken, die es am Ende noch einmal wissen wollten, aber für ihre Mühen nicht mehr belohnt wurden.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag am Sonntag wieder gefordert. Fürth reist nach Koblenz zur abstiegsbedrohten TuS, Frankfurt empfängt zu Hause den VfL Osnabrück.