Fortunen-Trainer Oliver Reck reagierte auf das 0:2 beim VfR Aalen mit einer personellen Veränderung: Mittelfeldmann Halloran rückte für Bomheuer rein, Bellinghausen gab dafür den Linksverteidiger.
Sandhausens Coach Alois Schwartz sah dagegen keinen Grund zum Tausch nach dem 0:0 gegen RB Leipzig , als sogar ein Sieg möglich gewesen wäre. Bouhaddouz und Wooten bildeten demnach wieder den Sturm. Ersterer hatte zudem noch Lob vom Übungsleiter eingeheimst: "Er kam aus einer unteren Klasse und brauchte Zeit, um sich einzugewöhnen. Gegen Leipzig hat er seine Sache gut gemacht und seine Chance genutzt."
Bouhaddouz schön, Halloran schöner
Aber: in Düsseldorf machte Bouhaddouz seine Sache noch besser, brachte seine Farben schon in der 4. Minute in Front: Thiede passte nach einem Fehlpass des langjährigen Sandhäusers und heutigen Düsseldorfers Schauerte von der linken Seite in die Spitze zu Bouhaddouz. Der Stürmer nahm im Lauf an und bugsierte das Leder mit links oben ins lange Eck. Keine Abwehrchance für Keeper Unnerstall. Dieser frühe Schock saß tief bei den Rheinländern, während der SVS beinahe das 2:0 nachlegte: Stiefler scheiterte per Kopf an einer tollen Reaktion von Unnerstall, Bouhaddouz konnte den Ball komplett frei im Strafraum nicht gut genug verarbeiten (8. und 9.). Allgemein entwickelte sich in der Esprit-Arena ein wirklich ansehnliches Spiel, weil auch Schiedsrichter Dr. Felix Brych viel laufen ließ.
Sehenswerter Ausgleich: Düsseldorf bejubelt das 1:1 von Ben Halloran. picture alliance
Trotz eklatanter Ballhoheit der Hausherren (teilweise über 70 Prozent) wussten die Fortunen allerdings nur einmal im Angriff zu gefallen - dann aber gleich richtig: Avevor passte steil in die Spitze zu Halloran, der prallen ließ. Mit etwas Glück erreichte der Ball Pohjanpalo, der schnell schaltete und direkt hoch in den Strafraum leitete. Halloran machte es sehenswert volley und hob das Spielgerät großartig ins lange Eck und dort vom Pfosten ins Tor (23.). Die Antwort des SVS? Nicht allzu erschrocken: Einem knappen Distanzschuss folgte eine Ecke, die beim freien Bouhaddouz landete. Dessen Kopfball entpuppte sich aber als Schulterball und gelangte von dort knapp rechts daneben (26.). Letztlich stand nach 45 Minuten ein für die Gastgeber leicht glückliches 1:1 zu Buche, weil die Kurpfälzer im Angriff deutlich mehr Gelegenheiten hatten.
Schwacher Wiederbeginn
Der 16. Spieltag
Die Aufgabe der Fortuna zu Wiederbeginn: die teils eklatanten Abwehrfehler schleunigst abstellen und den Gästen somit nicht wieder aussichtsreiche Chancen auf dem Silbertablett servieren. Der erste Teil gelang, doch weil der letztere misslang (auch weil der SVS defensiv wie gewohnt alle Lücken schloss), entwickelte sich auf einmal eine recht zerfahrene Partie. Fouls reihten sich an Fehlpässen, Fehlpässe an Mittelfeldgeplänkel und das wieder an Fouls. So ging es minutenlang weiter, ehe Wooten mal einen Direktschuss ansetzte (60.). Das war aber zunächst nur ein Strohfeuer.
Olajengbesi staubt ab
SVS-Trainer Schwartz brachte dann als neuen Impuls Adler für den arg unauffälligen Wooten (63.). Doch es war ein ganz anderer, der nun zu glänzen wusste: Nach einer Paqarada-Ecke köpfte Kübler wuchtig nach rechts unten, doch dort wurde gerade noch von Schauerte geklärt. Den Abstauber wusste Innenverteidiger Olajengbesi aber mit links aus der Nahdistanz zu verwerten - 2:1 für den SVS (66.). Doch beinahe der neuerliche Ausgleich: Joker Da Silva Pinto scheiterte wenig später mit einem tollen Freistoß an einer genauso guten Parade von Keeper Riemann (71.).
Nummer zwei für Bouhaddouz
Joker Adler hatte dann nach einem Konter die erste größere Chance auf die Vorentscheidung, verzog aber aus spitzem Winkel von rechts (75.). Doch sei's drum, denn wenig später machte der SVS den Sack zu: Adler machte nach einem Zuspiel Dampf über links, zog viel zu einfach an Bodzek vorbei in den Strafraum. Der Ex-Nürnberger legte dann quer für Bouhaddouz, der seinen Doppelpack schnürte - 3:1 (77.). Ein Befreiungsschlag für die Kurpfälzer und die zweite Niederlage am Stück für die Rheinländer.
Die Fortuna reist am kommenden Samstag (13 Uhr) zum FSV Frankfurt, Sandhausen empfängt einen Tag zuvor und damit erneut am Freitag (18.30 Uhr) den VfL Bochum.