Sandhausens Trainer Alois Schwartz drehte im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim dreimal am Personalkarussell: Der wiedergenesene Stammkeeper Riemann kehrte für Knaller ins Tor zurück, des Weiteren standen Thiede und Bouhaddouz für Bieler und Gartler in der Anfangsformation.
Leipzigs Coach Alexander Zorniger musste gegenüber dem 4:1-Heimerfolg gegen St. Pauli auf Gelbsünder Khedira verzichten, für den Demme die Sechserposition besetzte. Kalmar kam neu ins Team und rückte ins rechte Mittelfeld.
Schon die ersten Minuten offenbarten, wie die Kontrahenten zum Erfolg kommen wollten: Der SVS setzte auf Kampfstärke, Einsatzfreude und Konter, das technisch bessere Leipzig auf sein spielerisches Potenzial. Die Anfangsphase förderte leichte optische Vorteile für die Sachsen zu Tage, gegen gut geordnete und bissige Hardtwälder aber keinen Torabschluss. Der gelang dafür auf der anderen Seite, Thiede schoss freistehend aus 16 Metern rechts vorbei (8.).
Hatte die Schwartz-Elf alle Akteure hinter dem Ball, gab es für den Aufsteiger, der Hoheneder für den früh verletzten Sebastian brachte (15.), kein Durchkommen. Nur wenn der SVS nach Ballgewinn nachschob, eröffneten sich Räume, die RB zu Abschlüssen aus der Distanz nutzte, die allerdings Riemann nicht überraschen konnten (Boyd, 23., Demme, 24.).
Das Geschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, in dem sich die Rivalen bei der Produktion von Fehlpässen gegenseitig übertrumpften. Das Niveau blieb äußerst mäßig, Strafraumszenen waren rar, weil sowohl Sandhausen als auch Leipzig spätestens im letzten Drittel keine Lösung parat hatten. Ein zu hoher direkter Stiefler-Freistoß war vor dem Kabinengang die letzte nennenswerte Torannäherung (31.).
Der 15. Spieltag
In Durchgang zwei änderte sich nichts am tristen Vortrag. Leipzig hatte mehr Ballbesitz, machte sich aber manch guten Ansatz beim fehlerhaften vorletzten oder finalen Pass selbst zunichte. Auf der anderen Seite lauerte Sandhausen vergeblich auf den vielleicht entscheidenden Konter.
Ereignislos verrannen die Minuten. RB blieb ideenlos, der SVS hielt an seinem Defensivkonzept fest und geriet nicht entscheidend in Bedrängnis. Auch weil Schulz nach Teigls Flanke aufmerksam vor Poulsen klärte (72.). Kurzzeitig eröffneten sich gegen eine aufgerückte Deckung der Sachsen Räume für die Schwartz-Elf, aber binnen Sekunden kamen die Pässe von Stiefler wie auch von Bouhaddouz auf den im Zentrum völlig freien Wooten nicht an (73.).
Leipzig offenbarte nun Schwächen auf der defensiven Außenbahn. Bouhaddouz scheiterte nach gelungenem Dribbling gegen Hoheneder aus aussichtsreicher halbrechter Position beim Abschluss an Teigl, der zur Ecke abfälschte (77.). Und Thiede brachte die Kugel von halblinks aus sieben Metern nicht am den Winkel verkürzenden Coltorti vorbei (83.). Dies blieb die letzte nennenswerte Aktion der Partie.
Sandhausen fährt am nächsten Freitag (18.30 Uhr) zu Fortuna Düsseldorf. Leipzig verpasste den Sprung auf Rang zwei und empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Ingolstadt zum Topspiel.