Löwen-Trainer Markus von Ahlen musste ohne seinen Toptorjäger auskommen: Okotie (zehn Treffer) fehlte mit Kniebeschwerden. Dafür kehrte Sanchez zurück, der beim 4:1 bei Union Berlin eine Gelbsperre hatte absitzen müssen. Der Spanier spielte im zentralen offensiven Mittelfeld, Wolf rückte für Okotie ins Sturmzentrum vor. Keinen Anlass zu Veränderungen sah Frankfurts Coach Benno Möhlmann trotz der 0:3-Heimniederlage gegen Braunschweig.
Der verletzte Okotie sah auf der Tribüne dick eingepackt und mit einem Heißgetränk in den Händen, wie sich in München ein Duell zweier taktisch disziplinierter Mannschaften entwickelte, das aber lange keine Highlights bot. 1860 übernahm nach und nach die Kontrolle über den Ball, hatte gegen den gut stehenden FSV, der Huber mit einer Sprunggelenksverletzung früh verlor (22.; Bellmert kam), aber wenige Ideen und verzettelte sich mehrfach. Okotie-Vertreter Wolf kam kaum zum Zug. Erst Adlung versprühte nach Doppelpass mit Rama echte Gefahr, wurde aber von Balitsch ebenso noch geblockt (33.) wie drei Minuten später von Bittroff.
Die Löwen hatten gerade nötiges Tempo aufgenommen und drängten zunehmend auf die Führung - da stand es plötzlich 0:1: Dedic, von Kruska in Löwen-Hälfte angespielt, durfte von Schindler und Vallori unbehelligt Richtung Tor spazieren und überlupfte Ortega cool (44.). Eine schmeichelhafte Pausenführung, hatten die Frankfurter doch nach guter Anfangsphase merklich abgebaut.
Der 15. Spieltag
1860 war nach dem Wiederanpfiff sichtlich um schnelleres Angriffsspiel bemüht, wurde aber spätestens beim Abschluss erfolgreich gestört. Der FSV verlegte sich vollends aufs Verteidigen, hatte nur durch Grifos Freistoß ans Außennetz mal eine Offensivszene (57.). Von Ahlen brachte mit 2,03-Meter-Mann Mulic für Sanchez einen neuen Faktor ins Löwen-Spiel (66.), der sich schon fünf Minuten später hätte auszahlen können: Geschickt von Stark schoss der Serbe in Bedrängnis links vorbei.
Der Druck der Gastgeber, die später sogar mit Abwehrmann Bülow in der Sturmspitze agierten, nahm immer weiter zu, doch der Ausgleich wollte nicht gelingen. Mulic vergab die beste Gelegenheit, köpfte nach Witteks Flanke freistehend vorbei - Okotie hätte sich da wohl nicht bitten lassen (79.). Auch Adlungs Flatterball aus der Distanz war um Zentimeter zu hoch (86.). Und so machte der FSV eiskalt alles klar: Engels, von Grifo auf die Reise geschickt, ließ Ortega aussteigen und markierte mit seinem ersten Saisontor den 2:0-Endstand (89.).
Zwei Siege in Folge bleiben für 1860 München in dieser Saison eine Utopie, stattdessen rücken vor dem Gastspiel beim 1. FC Nürnberg nächsten Montag die Abstiegsränge wieder bedrohlich nahe. Frankfurt darf sich nach dieser disziplinierten Leistung dagegen ein wenig nach oben orientieren, am kommenden Spieltag sind die Bornheimer sonntags beim Tabellennachbarn 1. FC Union Berlin gefordert.