KSC-Trainer Markus Kauczinski reagierte auf das torlose Remis bei Darmstadt 98 mit zwei Wechseln: Innenverteidiger Gulde rückte für Mauersberger (Bank) rein, Defensivspezialist Peitz ersetzte den ausfallenden Yabo (Virusinfektion). Kempe musste ferner wegen einer Oberschenkelblessur passen - das zweite Spiel damit ohne den Linksverteidiger. "Nach einem holprigen Start haben sie sich inzwischen gefunden. Das wird ein sehr interessantes Spiel", hatte außerdem noch Kauczinski vorab prophezeit.
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht baute gegenüber dem knappen 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg auf lediglich einer Stelle um: Kessel ersetzte Sauer rechts hinten.
KSC baut gehörigen Druck auf
Das Spiel selbst begann mit schläfrigen Niedersachsen, die sich von stark aufspielenden Karlsruhern teilweise an die Wand spielen ließen. Eine frühe Führung wäre mehr als verdient gewesen - allein wegen zweier großen Chancen. Peitz hielt zunächst nach einem Eckball den Fuß rein, doch Gikiewicz machte das Leder auf der Linie fest (5.). In Minute zehn folgte die beste Gelegenheit: Yamada dribbelte sich von rechts in den Strafraum, scheiterte mit seinem zu zentralen Abschluss aber frei vor Keeper Gikiewicz. Der Nachschuss von Meffert landete auf dem Tordach. Dazwischen erzielten die Badener außerdem ein Tor: Hennings schickte Torres, der in der Mitte den freien Yamada bediente. Das Gespann entschied auf Abseits - eine knappe Entscheidung, wohl aber eher gleiche Höhe (8.). Definitiv hatten die Niedersachsen in dieser Phase Glück, nicht schon mit 0:1 zurückliegen zu müssen.
Torres belohnt den KSC
An den wenigen Aktionen seiner Farben war er beteiligt: Braunschweigs Angreifer Havard Nielsen. picture alliance
Endlich folgte aus Sicht der BTSV-Zugehörigen dann mal ein eindrucksvolles Lebenszeichen im Angriff: Nielsen ackerte sich die linke Seite entlang, fand mit seiner präzisen Flanke Raffael Korte in der Mitte. Der zog volley ab und hämmerte den Ball knapp links am Tor vorbei (23.). Doch schnell rissen die Hausherren wieder das Heft in die Hand - und dann auch mit der Belohnung Tor: Hennings behauptete sich stark gegen Reichel, der am Boden liegen blieb. Es folgte das kurze Zuspiel an die Grundlinie zu Yamada, der nach kurzem Antritt im Fünfmeterraum Torres anspielte. Der Flügelangreifer drehte sich um seinen Gegner, nahm dabei stark an und vollendete aus der Drehung hoch und unhaltbar für Keeper Gikiewicz - 1:0 (39.).
Die Pausenführung war natürlich hochverdient, weil gerade von den Löwen insgesamt zu wenig kam. Lediglich über Nielsen wurde es teilweise gefährlich - auffällig beim Norweger war das Selbstvertrauen: Er traute sich stets zu, selbst auch mal den Ball gegen mehrere Gegner zu behaupten.
Der 16. Spieltag
Ryu hat den Ausgleich auf dem Fuß
Wie reagierte nun Braunschweig auf den Rückstand und auf die Halbzeitansprache von Trainer Lieberknecht? Im Grunde selbstbewusster, doch mehr als kurzzeitiges Festsetzen in der Hälfte des KSC sprang lange nicht heraus. Auf der anderen Seite auch nicht viel - nur Yamada verzeichnete mal einen Abschluss aus aussichtsreicher Position (50.). In den Folgeminuten egalisierten sich die Teams dann komplett im Mittelfeld mit Geplänkel. Es lief wenig zusammen ...
... bis zur 59. Minute, als der BTSV die Großchance hatte: Ryu wurde mit einem Flachpass an der Strafraumkante bedient, drehte sich und stand frei vor Keeper Orlishausen. Der blieb allerdings klug stehen und bekam deswegen noch die Hand rechtzeitig hoch gerissen und parierte. Das Signal zur Aufholjagd? Ja! Doch ein Tor fiel zunächst nicht: Unter anderem scheiterte Zuck mit zwei guten Abschlüssen an zwei Paraden von KSC-Schlussmann Orlishausen (70.) und Vrancic mit einem kläglichen Freistoß einem Meter hinter dem Strafraum (73.). Fortan zogen sich die Badener natürlich noch weiter zurück, was die Räume noch enger machte. Es blieb deswegen letztlich beim verdienten 1:0, weil Joker van der Biezen die Vorentscheidung verpasste (90.+1) und die Löwen zu viele wilde und unpräzise weite Bälle schlugen. Dadurch hüpfte der KSC im Tableau am BTSV vorbei auf Rang drei.
Karlsruhe muss am kommenden Samstag (13 Uhr) auswärts beim TSV 1860 München ran, Braunschweig empfängt dann zeitgleich Union Berlin.