Wolf dreht sofort auf - trifft aber nicht
Nürnbergs Trainer René Weiler ließ nach dem 0:1 bei Eintracht Braunschweig Candeias auf der Bank und brachte dafür Petrak (nach Rot-Sperre). Auch 1860 Münchens Coach Markus von Ahlen nahm einen personellen Wechsel in seiner Startelf vor: Im Vergleich zum 0:2 gegen den FSV Frankfurt verdrängte Mulic Sanchez auf die Bank.
Abtastphase? Nein, danke! Die Löwen drängten mit dem Anpfiff nach vorne und verzeichneten schon in den Anfangsminuten zwei klare Torchancen durch Wolf (1., 4.). Beide Defensivreihen wirkten wackelig. Der Club kam gegen mutig anrennende Giesinger kaum in die Zweikämpfe, auf der anderen Seite wirbelte der FCN die Gäste immer wieder mit hohen Bällen durcheinander.
Schneller Doppelschlag und ein Eigentor
Schließlich führten zwei schnelle Konter zum Erfolg: Schöpf vernaschte Schindler im Sechzehner und traf aus elf Metern ins Torwarteck (14.). München antwortete mit Stark, der die Kugel mit einem Gewaltschuss nur Zentimeter neben den linken Pfosten setzte (16.). Die schwache Chancenverwertung der Sechziger wurde erneut postwendend bestraft: Ein Gegenangriff über Schöpf leitete den Ball in Lauf von Sylvestr, der nun nicht mehr zu halten war und das Spielgerät aus elf Metern präzise in den rechten Winkel hämmerte (17.).
Dieser schnelle Doppelschlag binnen drei Minuten hinterließ Spuren bei den Löwen, die fortan kaum noch nach vorne kamen. Nürnberg stand recht hoch und unterband den Spielaufbau der Giesinger schon früh mit Pressing. Diese Rechnung ging beinahe voll auf, als Vallori in einer missglückten Rettungsaktion seinen Schlussmann Ortega auf die Brust schoss (27.). Diese Szene schaute sich offensichtlich Mössmer ab, denn im Gegenzug lenkte der Innenverteidiger eine Wittek-Flanke mit der Brust ins eigene Tor (28.). Der TSV 1860 war damit wieder im Spiel, tat sich gegen massiv stehende Franken aber schwer. Nach vielen Mittelfeldgeplänkeln ging es mit dem 2:1 zum Pausentee.
Ampelkarte für Angha
Der 16. Spieltag
Von Ahlen reagierte und brachte mit Wiederbeginn Vollmann. Dieser Wechsel verpuffte aber wirkungslos. München kam nach wie vor kaum nach vorne und musste sich stattdessen den vereinzelten Nadelstichen der Hausherren erwehren. Schöpf zielte von der Strafraumgrenze knapp drüber (49.). In einer Phase, in der den Sechzigern spielerisch kaum noch etwas gelang, dezimierte sich der TSV auch noch selbst: Nach einem Luftduell mit Bulthuis sah ausgerechnet der Ex-Nürnberger Angha die Gelb-Rote-Karte (58.) - eine harte Entscheidung.
Fortan verwaltete der Club den Vorsprung und ließ die Gäste kaum in die eigene Hälfte kommen. Vorne ging der FCN hingegen auch nur noch dosiertes Risiko ein. Einzig Schöpf sorgte seit Langem einmal für einen Abschluss (66.). Ansonsten plätscherte die Partie weitestgehend ereignislos vor sich hin, auch aus zahlreichen Standards konnten die Franken nicht in Torchancen ummünzen.
Spätes Lebenszeichen der Löwen
Entsprechend unspektakulär verlief über weite Strecken dann auch die Schlussphase. Erst ab der 85. Minute wurde es noch einmal kurz hektisch: Mulic (85.) und Vallori (86.) strahlten kurz Gefahr aus, mehr hatte der TSV 1860 nicht mehr im Köcher. Auf der anderen Seite verpasste der eingewechselte Candeias (86., 90.) die Entscheidung. Es blieb beim 2:1.
Nürnberg muss am Sonntag (13.30 Uhr) auswärts beim VfR Aalen ran. München genießt tags zuvor (13 Uhr) Heimrecht gegen den Karlsruher SC.