Bremens Coach Florian Kohfeldt nahm nach dem 3:2 in Wolfsburg eine Veränderung in seiner Startelf vor: Nach längerer Verletzungspause kehrte Kapitän Moisander (letzter Einsatz am 3. Spieltag) zurück in die Innenverteidigung und ersetzte Groß (Bank).
Paderborns Trainer Steffen Baumgart tauschte nach der 2:3-Niederlage gegen Leipzig ebenfalls einmal Personal aus: Holtmann nahm auf der Bank Platz, für ihn startete Antwi-Adjei.
Bremen hat die beste Chance - Paderborn macht Dampf
Beide Mannschaften setzten vornehmlich auf flachen Spielaufbau mit Passkombinationen, waren aber auch bereit, den Ball schnell und vertikal in die Spitze zu spielen. So entwickelte sich ein zwar temporeiches, aber zunächst höhepunktarmes Spiel. Der SCP verzeichnete die ersten Annäherungen durch Antwi-Adjei (8., Pavlenka pariert) und Mamba (13., vorbei).
Dann war Bremen mal am Zug: Gebre Selassie setzte Bittencourt mit einer Flanke vom rechten Flügel in Szene. Der Neuzugang scheiterte an Zingerle, der auch Momente später den Nachschuss von Klaassen aus kurzer Distanz abwehrte (14.). Rund zehn Minuten später tauchte Geburtstagskind Maximilian Eggestein vor dem Tor auf, schoss aber rechts vorbei (25.).
Es sollten die einzigen offensiven Ausrufezeichen der Hausherren bis zur Pause bleiben, denn nur noch die Gäste kamen der Führung noch einmal richtig nahe: Pavlenka entschärfte Vasiliadis-Hammerschuss (29.), eine Minute später prüfte Moisander den Tschechen unfreiwillig nach einer Ecke (30.). Somit blieb es beim 0:0 bis zur Halbzeit.
Bremen kommt schwungvoller aus der Kabine
Bundesliga, 14. Spieltag
Werder kam mit dem Schwung aus der Kabine und setzte die Gäste entschlossen unter Druck. Kohfeldt gab von außen mit der Einwechslung von Pizarro (58.) und Goller (68.) offensive Impulse, doch den Hausherren fehlte es trotz aller Bemühungen an der Durchschlagskraft. So sprang zunächst nicht mehr als Rashicas verunglückte Distanzversuche (60., 75.) und ein Gewaltschuss von Eggestein, den Zingerle parierte (65.), heraus.
Werder immer ratloser
Der SCP, der einzig nach einer Ecke durch Gjasula im zweiten Durchgang mal Gefahr im Strafraum ausstrahlte (58.), war in der Defensive gefordert, hatte gegen immer ratlosere Hausherren aber auch kaum Mühe.
Matchwinner Michel jubelt verspätet
Das Kohfeldt-Team versuchte in der Schlussphase verstärkt, mit Flanken vor das Tor zu kommen, hatte dabei aber ein ums andere Mal keinen Erfolg. Als Bittencourt aus guter Position nur das Außennetz traf, sah alles nach einem torlosen Remis aus - doch dann lag der Ball plötzlich auf der Gegenseite im Tor. Michel hatte nach Vorarbeit von Mamba getroffen, Schiedsrichter Sascha Stegemann gab den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Vorbereiters allerdings zunächst nicht. Nach langer Prüfung durch den VAR wurde diese Entscheidung revidiert: Michels Treffer zählte (90.+1). Die Gäste brachten die knappe Führung über die Zeit und feierten am Ende ihren zweiten Saisonsieg, gaben zudem die Rote Laterne an Köln ab.
Werder Bremen gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei den Bayern. Für Paderborn geht es gleichzeitig gegen Union Berlin weiter.