Union-Coach Urs Fischer musste nach dem 1:2 auf Schalke hinten umstellen, da mit Schlotterbeck (Bänderverletzung im Knie) und Subotic (muskuläre Probleme) gleich zwei Abwehrspezialisten ausfielen. Für das Duo rückten Hübner und Parensen in die Startelf, in der sich auch Polter wiederfand. Der stürmte anstelle von Bülter (Bank).
Personalsorgen plagten auch Kölns neuen Trainer Markus Gisdol. Beim 1:1 gegen Augsburg hatte Hector seine fünfte Gelbe und Czichos Gelb-Rot gesehen - beide fehlten daher gesperrt. Außerdem rotierten Jacobs und Modeste aus der Anfangsformation. Neu dabei: Sobiech, Katterbach, Ehizibue und Cordoba.
Verstraetes Ausrutscher als Knackpunkt
Bundesliga, 14. Spieltag
Die Kölner, diesmal im 4-4-2 mit einer Doppelsechs (Verstraete/Höger) und Terodde als hängender Spitze unterwegs, zeigten sich in Berlin von Beginn an bemüht. Die Gäste agierten aus einer massierten Deckung heraus, verdichteten die Räume und hofften auf Konter. Das führte zu der Situation, dass die Köpenicker zu sehr viel Ballbesitz kamen - phasenweise lag dieser bei über 75 Prozent.
Weil die Eisernen mit diesem aber nicht sonderlich viel anzufangen wussten, sprang zunächst nichts Zwingendes heraus. Auf der Gegenseite sah es offensiv nicht besser aus: Dem Effzeh fehlten schlicht die Ideen, sodass die Gäste mit Ausnahme zweier ordentlich getretener Freistöße (Verstraete, 24., 29.) keinen Torschuss zu Stande brachten.
Ein Ausrutscher von Verstraete führte den FC dann aber ins Verderben. Weil der Belgier nach 32 Minuten ausrutschte, kam der Ball zu Andersson, der anschließend mit seinem tückischen Schuss an Horn scheiterte. Die folgende Ecke bescherte den Berlinern dann aber die Führung: Trimmel fand Andersson, der mit viel Wucht zum 1:0 traf (33.).
Berlin legt nach Wiederanpfiff nach
Berliner Doppelpacker: Sebastian Andersson. imago images
Die Führung war nicht unverdient, immerhin hatten die Köpenicker mehr investiert und konnten in allen relevanten Punkten die besseren Werte aufweisen - mehr Torschüsse, mehr Laufleistung, eine bessere Passquote, mehr gewonnene Zweikämpfe und mehr Ballbesitz. Zur Pause hätte die Gastgeber sogar noch mit 2:0 führen können, wäre Polter bei einem Vier-gegen-zwei-Konter nicht hauchzart im Abseits gestanden (39.).
Zum Seitenwechsel reagierte Gisdol, Schaub kam für Ehizibue. Die bessere Mannschaft blieb jedoch Union, das auch rasch zuschlug: Gentner bediente Andersson, der Horn umkurvte, Sobiech ins Leere rutschen ließ und klug mit wenig Tempo, dafür präzise zum 2:0 einschob (50.). Das war ein echter Wirkungstreffer.
Im weiteren Verlauf reagierten die Kölner im Grunde nur noch, während die Eisernen clever den Vorsprung verwalteten. So plätscherte die Partie mit einer Ausnahme (Cordoba, 60.) weitgehend ereignislos vor sich hin. Daran änderten auch die Einwechslungen von Kainz (für Höger, 69.) und Modeste (für Terodde, 72.) nichts. Unter dem Strich brachten die Berliner den verdienten Heimsieg relativ locker über die Runden.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag weiter: Eisern Union gastiert dann beim SC Paderborn, dem Effzeh steht vor heimischen Publikum das Nachbarschaftsduell gegen Bayer Leverkusen bevor - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.