Ansturm abgewehrt: Marius Johnsen schirmt gegen Braunschweigs Benjamin Siegert den Ball ab. dpa
Wieder einmal mit stark verändertem Gesicht präsentierte sich Eintracht Braunschweig seinem Publikum im Vergleich zum 0:1 in Koblenz. Für Husterer, Tauer, Barukcic, Schweinsteiger und Zikovic bot Trainer Willi Reimann Banecki, Debütant Cimen, Otacilio sowie die Last-Minute-Neuzugänge Leozinho und Atem auf.
Beim 1. FC Köln kamen gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Jena André und Ehret in der Offensive für den angeschlagenen Serhat und Chihi zum Zug. Der wechselwillige Dauerpatient Helmes saß erstmals wieder auf der Bank.
Die Partie eröffnete Kölns André mit einem satten Direktschuss aus spitzem Winkel (3.). Allerdings war dies keineswegs das Startsignal für einen Sturmlauf der Daum-Elf, die Partie war fortan geprägt von Stückwerk und - was Wunder! - Abstimmungsproblemen. Chancen entstanden aus Fehlern. So durfte zunächst Lagerblom nach einem Siegert-Patzer durchs Mittelfeld spazieren und aus 20 Metern abziehen (12.), drei Minuten später ließ sich der Finne das Leder abnehmen. Otacilio schickte Atem auf die Reise, der auf und davon eilte, jedoch auch vorbeischoss.
Als Schiedsrichter Schößling eine Minute später nach Leozinhos Zuspiel auf Atem den Afrikaner nicht im Abseits wähnte, brannte es plötzlich lichterloh im FC-Strafraum. Atem überwand Wessels, doch Alpay klärte im Torraum in höchster Not. Vier Minuten später ging Köln dann überraschend und schmeichelhaft in Führung. Horacek verlängerte Johnsens langen Einwurf nach hinten in den Torraum. Dort prallte die Kugel Banecki auf die Stirn und landete im Netz (27.).
Der 21. Spieltag
Braunschweig war keineswegs geschockt, antwortete mit dem schönsten Spielzug der Begegnung. Leozinho schickte Huber per Direktpass auf dem rechten Flügel auf die Reise, der Ex-Frankfurter flankte aus vollem Lauf nach innen, wo der kleine Otacilio einen Kopfballaufsetzer an den rechten Pfosten platzierte (33.). Erst Pech und dann kein Glück - nach dem Motto ging es für das Schlusslicht weiter. Als Ehret Brinkmann im Strafraum umstieß, wollte Leozinho den Strafstoß verwandeln, schob die Kugel aber Wessels in die Arme. Es blieb beim 0:1 zur Pause nach interessanten, freilich nicht hochklassigen 45 Minuten.
Nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nichts. Köln zu passiv, Braunschweig mit den Chancen. Leozinho landete spätestens, nachdem er Hubers Musterflanke freistehend übers Tor köpfte (50.), in der Schublade mit den "tragischen Helden". Nach knapp einer Stunde ging der Reimann-Elf jedoch etwas die Luft aus, Wechsel sollten wieder eine Tempoverschärfung herbeiführen.
Doch auch Schweinsteiger, Rische und der spät eingewechselte Zikovic brachten keine Besserung mehr. Die wenigen Gelegenheiten, meist durch Standardsituationen, verpufften wirkungslos. In der Schlussphase kontrollierte dann Köln das Geschehen zusehends besser. Klare Torchancen waren allerdings nicht zu verzeichnen. Auch der in der 73. Minute für den enttäuschenden Tiago gekommene Hoffnungsträger Helmes konnte sich nicht mehr entscheidend in Szene setzen. Am Ende war die sechste Heimniederlage des deutschen Meisters von 1967 nicht mehr zu verhindern.
Für Eintracht Braunschweig geht es am Sonntag mit der schweren Aufgabe beim Aufstiegskandidaten Karlsruhe weiter, der 1. FC Köln strebt zeitgleich gegen den West-Rivalen Rot-Weiss Essen den vierten Sieg in Folge an.