Comeback für Hummels
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht stellte im Vergleich zum 0:0 in Bremen von einem 4-1-4-1- auf ein 4-4-2-System um und brachte im Mittelfeld Hochscheidt für Pfitzner. Dortmunds Coach Jürgen Klopp musste nach dem 2:2 gegen Augsburg zwar auf Flügelflitzer Blaszczykowski (Riss des vorderen Kreuzbands) verzichten und brachte dafür Aubameyang. Dafür konnte Klopp wieder auf den schmerzlich vermissten Innenverteidiger Hummels (nach Bandausriss am rechten Fersenbein) zurückgreifen und stellte ihn für Kehl (Bank) in die Startelf.
Die Anfangsphase gehörte klar der Eintracht. Die Löwen spielten vom Anpfiff weg mutig nach vorne und kombinierten teilweise sehenswert in die Spitze. So ließen erste Torchancen nicht lange auf sich warten: Nielsen (1., 3.), Hochscheidt (7.), Kessel (18.) und Theuerkauf (19.) näherten sich dem gegnerischen Gehäuse an. Die Borussia wirkte einigermaßen überrascht und kam überhaupt nicht in diese Partie. Der BTSV störte schon früh mit Pressing und fand die richtige Mischung aus kompakten Verteidigen und frechen Vorstößen.
Aubameyang mit Köpfchen
Der 19. Spieltag
Erst mit fortschreitender Spieldauer tauten die Borussen ein wenig auf, spielten in der gegnerischen Hälfte aber meist zu kompliziert und unpräzise. Gefahr entwickelte der BVB erstmal nur durch Standards. Sahin zirkelte einen Freistoß vor dem rechten Strafraumeck auf das rechte Kreuzeck. BTSV-Torwart Davari kratzte den Schuss aber gerade noch aus dem Winkel (28.).
Der erste gute Angriff der Dortmunder führte dann aber sofort zur Führung: Sokratis spielte in die Tiefe auf Lewandowski, der nach einem Doppelpass mit Reus rechts im Strafraum auftauchte. Der Pole chippte die Kugel in die Mitte auf den mitgelaufenen Aubameyang, der aus kurzer Distanz einköpfte (31.). Das schnelle Direktpassspiel mit einstudierten Laufwegen hob die Eintracht-Defensive aus den Angeln. Bis zur Halbzeit hatte die Borussia das Geschehen dann besser im Griff und nahm das 1:0 mit in die Kabine.
Kessel hält den Fuß hin
Aktivposten: Braunschweigs Havard Nielsen (Mitte) war nur schwer zu stoppen. picture alliance
Im zweiten Durchgang legte Dortmund ein äußerst geduldiges Aufbauspiel an den Tag. Punktuell strahlte die Borussia mit Vertikalpässen sogar Gefahr aus. Einen solchen servierte Mkhitaryan in den Lauf von Reus, doch der Flügelflitzer scheiterte am linken Fünfmetereck an einem Davari-Reflex (48.). Gerade als das spielerische Niveau immer mehr nachließ, sorgte Braunschweig für einen Wachrüttler: Hochscheidt trat eine Ecke an den ersten Pfosten, wo Dogan unfreiwillig für Kessel durchließ. Der Rechtsverteidiger hielt aus fünf Metern nur noch den Fuß hin und ließ Weidenfeller so keine Chance - 1:1 (54.)!
Der BVB war kurz geschockt, konnte sich aber schnell fangen. Mit einem Konter war die Borussia dann erneut erfolgreich. Reus trieb das Spielgerät mit Tempo durch die gegnerische Hälfte und spielte Aubameyang an der Strafraumgrenze frei. Dessen präziser Schuss aus linker Position schlug genau im rechten Eck ein (65.).
Hitzige Schlussphase: Zweimal Pfosten
Fortan lag die Entscheidung mehrfach in der Luft, doch wie so oft ließ die Borussia Großchancen am laufenden Band liegen: Reus (68., 78., 80.), Lewandowski (75., 84.), Sahin (84.) und Mkhitaryan (89., Pfostenschuss) brachten den Ball aber nicht im Tor unter. Das hätte sich in der Schlussphase beinahe noch gerächt. Beim BVB flatterten etwas die Nerven - vor allem die Defensive wackelte gerade bei Standards verdächtig. Nielsen spitzelte die Kugel aus kurzer Distanz in die Arme von Weidenfeller (86.) und Bicakcic köpfte an den Pfosten (90.+1). Danach war Schluss.
Für Braunschweig geht es nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) zum Eintracht-Duell nach Frankfurt. Zeitgleich empfängt Dortmund Werder Bremen.