Bochums Coach Thomas Reis, der nach dem 0:2 in Bielefeld drei Neue brachte - für Gamboa, Lampropoulos sowie den angeschlagenen Holtmann begannen Stafylidis, Leitsch und Startelfdebütant Osterhage -, beobachtete eine von vielen intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld geprägte Anfangsphase. Keinem der beiden Teams gelang es, den Gegner in der gefährlichen Zone in Bedrängnis zu bringen.
Kruse schließt gekonnt ab
Auf ein neues Trio hatte auch Unions Trainer Urs Fischer im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg gesetzt: Für Baumgartl, Gießelmann und Haraguchi kamen Friedrich, Oczipka und Kruse zum Zug. Und Letzterer schloss den ersten flüssigen Angriff der Berliner über mehrere Stationen nach Oczipkas Flanke und Prömels Kopfballablage per Dropkick technisch sehenswert ab (16.).
Das 1:0 sollte einer der seltenen Höhepunkte im ersten Durchgang bleiben. Mit der Führung im Rücken nahmen die Gäste eine abwartende Haltung ein. Der VfL suchte nach einer Antwort, agierte aber zu statisch. Gegen kompakte und stabile Berliner hatte der Aufsteiger mehr Ballbesitz, kam jedoch über Ansätze nicht hinaus. Vorstöße ins letzte Drittel hatten Seltenheitswert, Torgefahr blieb ein Fremdwort.
Auch die reiferen Köpenicker brachten nur wenig Konstruktives zu Werke. Trimmels geblockter Abschluss nach schöner Stafette (45.) war die einzige weitere nennenswerte Szene, ehe es in die Kabine ging.
Pantovic lässt den Ausgleich zweimal liegen
Nach Wiederanpfiff tat sich gleich mehr vor beiden Toren: Awoniyi (50.) und Prömel (52.) kamen dem 2:0 nah, auf der Gegenseite näherte sich Stafylidis erstmals dem Ausgleich an (53.). Die Westfalen attackierten nun entschlossener, entwickelten mehr Wucht und das 1:1 schien fällig, als Pantovic nach einem Abpraller freistehend zum Abschluss kam - drüber (59.).
Der 17. Spieltag
Die Berliner verschleppten immer wieder das Tempo, ließen ihr spielerisches Potenzial aufblitzen und deuteten zumindest Torgefahr an (Prömel, Trimmel, 67.).
Die Reis-Schützlinge fighteten, ließen nichts unversucht, die zweikampfstarken Eiserenen aber längere Zeit nur wenig zu. Beide Trainer brachten frische Kräfte, Novothny traf kurz nach seiner Einwechslung den Ball nicht richtig (78.).
Pantovic schon: Der Flügelspieler nagelte die Kugel nach Bockhorns Querpass an die Unterkante der Latte, der nachsetzende Polter platzierte seinen Kopfball auf Luthe (80.).
Dies blieb die letzte Ausgleichschance, Unions Abwehrbollwerk gegen nimmermüde anrennende Westfalen hielt in der Schlussphase stand. Bochum spielt nach der kurzen Winterpause am Sonntag (17.30 Uhr), den 9. Januar, gegen Wolfsburg. Union Berlin ist bereits am Samstag (15.30 Uhr), den 8. Januar, zu Gast in Leverkusen.