Bayern-Coach Julian Nagelsmann wechselte nach dem 3:0 in Bielefeld zweimal: Hernandez und Coman begannen für Nianzou und Sabitzer (beide Bank). Süle, der im Sommer ablösefrei zum BVB wechseln wird, saß nach einer Grippe zunächst auf der Bank.
Dortmunds Trainer Marco Rose plagten vor der Partie einige Personalsorgen, viele Spieler fehlten verletzt. Im Vergleich zum 6:1-Kantersieg gegen Wolfsburg gab es insgesamt drei Wechsel. Hitz startete für den verletzten Stammkeeper Kobel (Bänderverletzung), außerdem rückten Guerreiro und Reinier für Witsel (Infekt) und Rothe (Bank) in die erste Elf.
BVB beginnt forsch - und Bayern trifft
Die Dortmunder begannen in der Allianz-Arena forsch, gingen früh drauf und hatten sich offenbar etwas vorgenommen. Aber trotz ordentlicher Anfangsphase konnte sich Schwarz-Gelb keine Chance erspielen. Die Bayern warteten erst einmal ab - und agierten dann wie ein Tabellenführer: Eine Ecke von Kimmich legte Goretzka ab für Gnabry, der sehenswert per Volley links oben vollendete (15.).
Lewandowski nutzt Zagadous Fehler
Bundesliga, 31. Spieltag
Fortan hatten die Gastgeber die Partie gut im Griff und ließen kaum etwas zu. Einzig Haaland hatte mal eine sehr gute Abschlusschance, machte daraus jedoch zu wenig und setzte die Kugel links vorbei (27.). Die Bayern arbeiteten am zweiten Treffer, und nachdem Gnabrys Tor aufgrund einer Abseitsstellung von Vorbereiter Coman zurückgenommen worden war, kamen die Hausherren auch zum 2:0: Zagadou wurde unter Druck gesetzt und spielte einen Fehlpass, über Kimmich und Müller landete der Ball rechts im Sechzehner bei Lewandowski, der ohne Mühe sein 33. Saisontor erzielte (34.). Beinahe hätte der Pole kurz vor der Pause nachgelegt, sein Flachschuss zischte knapp rechts vorbei (44.). Somit blieb es bei der 2:0-Pausenführung, die Bayern waren also klar auf Titelkurs.
Can vom Punkt - Knifflige Szene im Bayern-Strafraum
In der Pause hatte BVB-Coach Rose offenbar die richtigen Worte gefunden, denn die Gäste kamen sehr gut aus der Kabine - und erzielten den Anschluss. Nach Foul von Kimmich an Reus im Strafraum gab es Elfmeter, den Can sicher verwandelte (52.). Beinahe hätten die Westfalen nachgelegt, doch Neuer war gegen Reus auf dem Posten (54.). Es war nun eine komplett offene Partie, in der Lewandowski verzog (58.). Kurz später hatte Bayern Glück, denn nach einem Zweikampf zwischen Pavard und Bellingham gab es keinen Elfmeter. Für Schiedsrichter Siebert & Co. zu wenig für einen Strafstoß, obwohl der Franzose den Dortmunder schon traf. Der BVB schnupperte also am Ausgleich und konnte dann froh sein, dass es nicht 1:3 stand, Hitz parierte erstklassig gegen Lewandowski (69.).
Musiala macht alles klar
Nach dieser doch ereignisreichen Phase beruhigte sich die Partie. Die Münchner kontrollierten die Begegnung mit Ballbesitz und hielten Dortmund vom eigenen Tor fern. In der Schlussphase drückte Schwarz-Gelb aber nochmal, Haaland scheiterte zunächst an Neuer (80.) und setzte dann einen Volley drüber (81.). Gerade als man dachte, die Gäste sind am Ausgleich dran, machten die Münchner den Deckel drauf: Der eingewechselte Musiala traf trocken zum 3:1-Endstand (83.).
Somit holten sich die Münchner ausgerechnet gegen den direkten Konkurrenten aus Westfalen die zehnte Deutsche Meisterschaft in Folge - das war in den Top-5-Ligen noch keinem Team gelungen. Für Nagelsmann gibt es also im ersten Jahr als Bayern-Coach direkt den Meistertitel.
Weiter geht es für beide Teams nächsten Samstag um 15.30 Uhr: Die Bayern sind zu Gast in Mainz, Dortmund empfängt den VfL Bochum. Sportlich nicht mehr mit der größten Relevanz, München ist sicher Meister, die Borussia bei acht Punkten Vorsprung auf Leverkusen so gut wie sicher Zweiter. Vorher lädt die Borussia aber zu einem Benefizspiel am Dienstag (18 Uhr) gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew.