Im Vergleich zum 4:1-Sieg beim FC Malaga brachte Barcelonas Trainer Pep Guardiola Pinto (Tor), Puyol, Xavi und Fabregas für Valdes (Tor), Mascherano, Thiago Alcantara und Adriano. Guardiola setzte auf dieselbe Elf wie beim 2:1-Hinspielsieg im Bernabeu.
José Mourinho, Trainer der "Königlichen", vertraute nach dem 4:1 gegen Athletic Bilbao auf Pepe, Coentrao, Diarra und Higuain anstelle von Varane, Marcelo, Granero sowie Benzema. Mourinho setzte also wieder auf Pepe, dessen Einsatz nach seiner Tätlichkeit an Messi lange Zeit fraglich war. Auch Özil stand in der Startelf der Madrilenen, die im Vergleich zum Hinspiel mit drei neuen Spielern begannen (Özil, Kaka und Arbeloa).
Real erwischte den besseren Start und sorgte vom Anpfiff weg für viel Betrieb in der gegnerischen Deckung. Higuain zwang Pinto bereits nach elf Sekunden zu einer Parade, während Cristiano Ronaldo aus der Distanz kein Glück hatte (7., 11.). Auf der anderen Seite konnte die hochgelobte Barça-Offensive zunächst nicht für Furore sorgen, zu aufmerksam und laufstark zeigten sich die Madrilenen in der Abwehr. Messis zu ungenauer Schlenzer aus 20 Metern sorgte immerhin für etwas Abwechslung (15.).
Copa del Rey
Ansonsten war es das erwartet hochklassige Duell zweier Mannschaften, die hohes Tempo gingen und vor allem technisch viel zu bieten hatten. Den besseren Eindruck machten jedoch die Königlichen, die im Clasico ungewohnt offensiv auftraten und das Geschehen in die Hälfte der Katalanen verlagerten. Großes Pech hatte dann der deutsche Nationalspieler Özil in der 26. Minute, als sein Hammer aus der Distanz nur ans linke Lattenkreuz knallte. Kurz darauf war Higuain nach einem Fehler von Pinto, den Özil glänzend bedrängt hatte, zu eigensinnig. Der Argentinier entschied sich aus spitzem Winkel für den Torabschluss, anstatt zu den besser postierten Cristiano Ronaldo bzw. Kaka zu passen. So konnte Pinto seinen Fehler wieder gutmachen (28.).
Guardiola konnte die Vorstellung seiner Schützlinge nicht gefallen, zudem verletzte sich auch noch Iniesta nach einem Foulspiel von Arbeloa. Pedro kam neu in die Partie. Danach verflachte die Begegnung ein wenig, ehe sie gegen Ende der ersten Hälfte so richtig Fahrt aufnahm: Zuerst zündete Messi den Turbo und passte dann gekonnt auf Pedro, der die erste gute Chance gleich nutzte - 1:0 (44.).
Real hat erst Pech und bläst dann zur Aufholjagd
Schieflage: Sergio Ramos kann es nicht fassen, schon wieder eine Schlappe gegen Barcelona. Getty Images
In der Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Teixeira zunächst mit dem bereits verwarnten Diarra, der Messi rüde gefoult hatte, Nachsicht und zeigte dann auf den Mittelkreis: Ein abgefälschter Freistoß landete genau vor den Füßen von Dani Alves, der vom rechten Strafraumeck Maß nahm und den Ball sehenswert in den linken Winkel zum 2:0-Pausenstand jagte (45.+3).
Im zweiten Durchgang klingelte es schließlich im Kasten der Gastgeber: Nach einem Freistoß von der linken Außenbahn köpfte Sergio Ramos aus kurzer Distanz ein. Der Treffer zählte aber nicht, weil Referee Teixeira zuvor ein vermeintliches Foul von Ramos an Dani Alves erkannt haben wollte - knifflige Entscheidung (54.). Real steckte nicht auf und suchte weiter den Weg nach vorne, ohne dabei aber das letzte Risiko zu gehen. Mourinho brachte Callejon und Benzema und bewies dadurch ein extrem glückliches Händchen. Den Anschluss schafften jedoch altbekannte Gesichter: Özil bediente Cristiano Ronaldo, der davonzog und Pinto aus spitzem Winkel keine Chance ließ (68.). Damit nicht genug, denn vier Minuten später stachen die Joker: Callejon leitete per Kopf auf Benzema weiter, der Puyol narrte und das 2:2 markierte.
Den Madrilenen fehlte nur noch ein Treffer, um ins Halbfinale einzuziehen. Und Real glaubte jetzt an die eigene Chance. Ronaldo (75.), Benzema (78.) und erneut Ronaldo (86.) hatten jedoch kein Abschlussglück. Zwei Minuten zuvor hatte auf der Gegenseite Messi die Vorentscheidung knapp verpasst. Die Nachspielzeit durfte Barça dann in Überzahl bestreiten, da Sergio Ramos nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste (88.). Zu zehnt hatten die Madrilenen nichts mehr zuzusetzen - allerdings verstanden sich die Katalanen nun auch aufs Zeitspiel und brachten das Remis abgeklärt über die Runden.
Für beide Teams steht am kommenden Samstag nun wieder der Ligaalltag auf dem Programm. Barcelona ist bei Villarreal gefordert, Madrid gegen Saragossa. Im Halbfinale der Copa del Rey treffen die Katalanen auf den Sieger des Duells zwischen dem FC Valencia und UD Levante.