Beide Teams starteten mit "angezogener Handbremse" in die Partie, der Beginn wurde von nervösen Abspielfehlern dominiert. Nach elf Minuten hob Cristiano Ronaldo mit dem 1:0 für die Hausherren das Niveau der Partie: Nach einem Benzema-Zuspiel aus dem Mittelfeld drang der Madrilene über links in den Sechzehner ein und schoss das Leder mit dem linken Fuß durch die Beine von Pinto.
Der Gegentreffer wirkte bei den Gästen als Weckruf, die Katalanen schalteten in der Folge einen Gang hoch und erspielten sich deutliche Vorteile. Die größte Chance vergab Sanchez, der nach einem Zuspiel von Fabregas Ramos und Coentrao enteilte, den Ball aber lediglich ans Lattenkreuz köpfte (17.).
Zum Thema
Madrid gelang es nicht, das von Barcelona vorgelegte hohe Tempo mitzugehen. Die Gastgeber kamen kaum noch zu eigenen Aktionen, waren in der Defensive gefordert, um die Führung zu halten. So parierte Casillas zunächst einen Messi-Schuss mit einem tollen Reflex (26.) und rettete wenig später gegen Fabregas mit dem Kopf (31.). Da zusätzlich Iniesta nach einem Traumpass von Xavi in Rücklage geriet und den Ball deutlich verzog (29.), blieb es zur Pause bei der Führung für Real.
Pepe unfair, Abidal eiskalt
Nach dem Seitenwechsel belohnte Puyol die Mühen seiner Teamkollegen: Nach einem Eckball von Xavi markierte er per Flugkopfball den verdienten Ausgleich (49.). Nur sechs Minuten später verhinderte das Aluminium einen Rückstand der Madrilenen: Per Lupfer bediente Fabregas Iniesta, dessen Schuss allerdings von Sergio Ramos an den Pfosten gelenkt wurde. Auf Seiten von Real sorgte ein "Offensivausflug" von Altintop für Gefahr: Der auf der rechten Verteidigerposition eingesetzte Spieler bediente Benzema, dessen Kopfball allerdings vom Pfosten ins Toraus ging (58.).
Schuss ins Glück: Eric Abidal markiert den Siegtreffer im Bernabeu, Ricardo Carvalho kommt zu spät. getty images
In der Folge kochten die Gemüter über und der Unparteiische hatte alle Hände voll zu tun. Gelbe Karten für Coentrao (60.) und den kurz zuvor eingewechselten Callejon (69.) waren die Konsequenz. Zusätzlich stieg Pepe, ungesehen und daher ungeahndet vom Schiedsrichter, dem am Boden liegenden Messi auf die Hand.
Özil kam in der 66. Minute ins Spiel, konnte allerdings kaum Akzente setzen. Sportlich sorgte Abidal für den Schlusspunkt der Partie: In der 77. Minute wurde der Linksverteidiger sträflich allein gelassen und feierte mit dem Siegtreffer zum 2:1 seine Vertragsverlängerung vom Vortag. Nach einem Zuckerpass von Messi netzte Abidal mit dem linken Fuß zum 2:1 ein. Da in einer hektischen Schlussphase das Sportliche nahezu in den Hintergrund rückte, blieb es letztlich bei diesem Ergebnis.