Gespenstisch: Der dreimalige Mainzer Torschütze Felix Borja jubelt mit Maske. dpa
Bei Aachen gab es unter Interimstrainer Jörg Schmadtke im Vergleich zum jüngsten 0:1 in Augsburg folgende personelle Änderungen: Polenz und Nemeth begannen an Stelle von Pecka und Kolev.
Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp brachte nach dem 0:0 in Kaiserslautern ebenfalls zwei Neue: Demirtas und Feulner ersetzten Rose und Damir Vrancic.
So stimmungsvoll die Atmosphäre trotz strömenden Regens am Tivoli war, so engagiert gingen beide Teams von Beginn an zu Werke. Es war viel Betrieb auf dem Rasen, allerdings fehlte den Akteuren der rechte Überblick. Die Partie war hart umkämpft und sehr zerfahren.
Die erste gute Gelegenheit hatten die hoch motivierten Aachener: Nemeth passte von der rechten Seite mit Übersicht flach nach innen zu Ebbers, der sieben Meter vor dem Tor den Ball nicht traf. Auf der Gegenseite tauchte Amri allein vor Straub auf, der Torhüter der Alemannia gewann aber das Eins-gegen-Eins-Duell.
Verdiente sich der Keeper da noch ein Lob, kam er in der 24. Minute zu spät aus seinem Tor: Gunkel brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen, Hoogland verlängerte per Kopf, und Borja sprang höher als Straub, überlupfte den Keeper per Kopf zur Führung für Mainz.
Der 15. Spieltag
Aachen war keineswegs geschockt, sondern legte noch eine Schippe drauf. Gefahr entwickelten die Hausherren aber fast nur mit Freistößen. Ischdonat rettete unter anderem gegen einen 25-Meter-Knaller von Lehmann (33.). Aus dem Spiel heraus ließ Mainz, das offensiv bis zur Pause keine Akzente mehr setzte, kaum etwas zu. Ebbers hatte nach Nemeth-Zuspiel einmal aus 16 Metern freie Schussbahn, zielte aber genau auf Ischdonat (38.). Fiel zwang Ischdonat mit einem harten Schuss aus 18 Metern halblinker Position zu einer Glanzparade (42.).
Nach dem Seitenwechsel agierte Mainz aus einer sicheren Defensive heraus, griff wieder früher an und ließ Aachen nicht zur Entfaltung kommen. In der Offensive gelang dem 1. FSV aber ebenfalls nichts Durchschlagendes, so dass sich die Partie vornehmlich im Mittelfeld abspielte. Dort wurden die Zweikämpfe verbissen, teilweise hart geführt, Schiedsrichter Wolfgang Stark griff des Öfteren zum Gelben Karton.
Erst nach einer guten Stunde erhöhte Aachen die Schlagzahl und den Druck. Die Zuspiele in die Spitze waren aber nicht präzise genug, die Pässe fanden oft keinen Adressaten, so dass die offensiv stumpfen Mainzer dennoch vergleichsweise leichtes Spiel hatten.
Und die Mainzer Taktik, ab und an in Form eines Konters Nadelstiche zu setzen, ging auf! Borja entwischte Klitzpera an der Mittellinie, war schneller als Stehle und ließ Straub nach seinem Solo mit einem Flachschuss ins linke Eck keine Chance (73.). Nur eine Minute später: Gunkel flankte einen Freistoß in den Strafraum, Klitzpera legte per Kopf für Borja auf, der mit rechts ins linke Eck drosch. Borjas dritter Treffer im Spiel!
Aachen ließ sich auch nach dem Doppelschlag nicht hängen, drängte auf den ersten eigenen Treffer, tat sich jedoch nach wie vor schwer gegen die sichere Defensive des FSV. Die Rheinhessen ihrerseits spielten den Vorsprung geschickt über die Zeit, ließen hinten nichts anbrennen und setzten nur ab und an zu Kontern an.
Aachen genießt bereits am Freitag erneut Heimrecht, empfängt den FC St. Pauli. Mainz muss - ebenfalls am Freitag - im Spitzenspiel gegen Köln ran.