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434 Yards! Philip Rivers tischt in Dallas mächtig auf - NFL, Week 12, Thanksgiving: Vikings die "Kings of the North"

NFL, Week 12, Thanksgiving: Vikings die "Kings of the North"

434 Yards! Rivers tischt in Dallas mächtig auf

Lecker Truthahn: Die Vikings feiern einen ihrer Touchdowns in Detroit auf Thanksgiving-Art.

Lecker Truthahn: Die Vikings feiern einen ihrer Touchdowns in Detroit auf Thanksgiving-Art. Getty Images

Vorspeise: Eine Ansage aus Minneapolis

Die Vikings (9:2) haben einen großen Traum, der absolut realisierbar erscheint: Das NFL-Team aus dem US-Bundesstaat Minnesota will in den 52. Super Bowl marschieren (LII), der ausgerechnet im heimischen wie nagelneuen U.S. Bank Stadium am 4. Februar 2018 (Ortszeit) stattfinden wird. Das verdiente 30:23 im NFC-North-Duell an Thanksgiving bei den Detroit Lions (6:5) brachte die Schützlinge von Headcoach Mike Zimmer diesem Unterfangen einen weiteren Schritt näher. Es war zugleich der siebte Sieg in Folge, was zuletzt 2000 gelungen war. Den Truthahn dürften sich Fans nach Spielschluss wie auch die Offiziellen, Trainer und Spieler richtig geschmeckt haben lassen.

National Football League - Woche 12
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In erster Linie überzeugte abermals Quarterback Case Keenum, der Vertreter der noch nicht ganz fitten Teddy Bridgewater und Sam Bradford: Der 29-Jährige strich mit einer weiteren prächtigen Vorstellung 282 Yards, zwei Touchdowns (keine Interception) sowie einen Rushing TD ein. "Ich will ein großartiger Spieler sein - und ich habe den Glauben an mich selbst, dass ich das auch sein kann", zeigte sich Keenum immens selbstbewusst. Lob erntete der Spielmacher auch von seinem Tight End Kyle Rudolph (zwei TDs): "Case spielt unglaublich, weil er einfach so viele kleine Dinge richtig macht, wichtige First Downs markiert und die Drives somit am Leben hält. Jedes Mal findet er Mittel und Wege."

Bei den unterlegenen Lions, die wie gewohnt diesen US-Feiertag mit einem Heimspiel eröffneten, lief derweil wenig zusammen. "Motor City" unterliefen eklatante Fehler in allen Spielphasen. Als da wären: nur zehn Spieler auf dem Feld, falsche Entscheidungen oder ein Fumble von Quarterback Matthew Stafford (250 Yards, zwei TDs, eine Int.). Trainer Jim Caldwell blies anschließend aber gleich wieder zum Angriff: "Schreibt uns noch nicht ab!"

Hauptgang: Chargers laden zur Play-off-Jagd durch

Diese Aussage könnte auch aus Los Angeles kommen... Doch der Reihe nach. Was hatten sich die Chargers nicht alles im Vorfeld dieser Saison gefallen lassen müssen: Nachdem das NFL-Franchise in diesem Jahr von San Diego, wo es zwischen 1961 und 2016 ansässig war, in die erste Heimat Los Angeles (Gründung 1960) zurückkehrte, gab es verständlicherweise mächtig Kritik von Seiten der Fans. Auch Umzugsfirmen weigerten sich, dem Team beim Transport ins rund 200 Kilometer entfernte L.A. zu helfen. Der sportliche Start ließ dann auch zu wünschen übrig: Das Team von Headcoach Anthony Lynn stand nach vier Spieltagen bei 0:4, die Play-offs schienen unerreichbar.

Herr im fremden Haus: Philip Rivers (#17) spielte die formschwachen Cowboys in deren Kathedrale nach Belieben her. Getty Images

Doch auf einmal befinden sich die Chargers wieder mitten im Rennen! Das überdeutliche wie hochverdiente 28:6 in Dallas hievt das Team auf 5:6 und knapp hinter die Wildcard-Spots. Sogar Geschichte kann am Ende der Regular Season geschrieben werden: Es hat bisher nur ein Team in der NFL-Geschichte gegeben, das nach einem 0:4-Start noch in die Play-offs marschiert ist. Das Jahr: 1992. Das Franchise: die San Diego Chargers!

Hauptverantwortlich für den Aufschwung ist in erster Linie natürlich Star-Quarterback Philip Rivers, der wohl sein bestes Spiel seit langem darbot: Der 35-Jährige, der seine 14. Saison spielt und zum ersten Mal in seiner Karriere an Thanksgiving ran durfte, erreichte bei den Cowboys famose 434 Yards und drei Touchdowns (keine Interception). Verlassen konnte sich der Spielmacher auf Wide Receiver Keenan Allen, der mit seinen 172 Yards (ein TD) einen Karrierehöchstwert aufstellte, und auf Cornerback Desmond King, der spät eine Interception fing sowie gleich über 90 Yards in die Endzone trug.

Historisch harmlose Cowboys

Ganz anders die Lage in Dallas (5:6), das extrem strauchelt und längst aus den Play-off-Rängen gerutscht ist. Das 6:28 von "America's Team" im bereits 50. Thanksgiving-Spiel, das im mit 93.012 Zuschauern besetzten AT&T Stadium von lautstarken Pfiffen begleitet wurde, war bereits die dritte Pleite in Serie. Und wie schon bei der 7:27-Schmach in Atlanta und dem 9:37-Blowout gegen Philadelphia brachten die Texaner erneut nicht einmal zehn Punkte aufs Scoreboard - die schlechteste Serie der Franchise-Geschichte.

Dak Prescott

Hatte abermals wenig zu melden: Cowboys-Quarterback Dak Prescott. imago

Die Gründe für der den Negativstrudel sind schnell ausgemacht: Der noch bis Weihnachten gesperrte Running Back Ezekiel Elliott fehlt an allen Ecken und Enden, während Quarterback Dak Prescott aktuell die schwerste Zeit seiner noch jungen Karriere durchmacht. Der 24-Jährige verbuchte magere 179 Yards, keinen TD und zwei Int. - damit steht er in seinen jüngsten drei Auftritten bei keinem Touchdown sowie fünf (!) Interceptions.

"Wir müssen zusehen, die Offensive wieder zum Laufen zu bringen", gab Prescott direkt nach Spielschluss Einblick in sein Gedankengut und fügte selbstkritisch an: "Das fängt bei mir an, ich muss mich deutlich verbessern. Das geht aber nur mit dem gesamten Team." Sein Trainer Jason Garrett sah das ähnlich und ließ obendrein die Ausrede Elliott nicht gelten: "Es hat schon so viele Teams gegeben, denen Stars weggebrochen sind."

Nachspeise: Magerkost von Manning und Keule für Crowder

Wieder nichts: Eli Manning und die New York Giants erleben eine Saison zum Vergessen. Getty Images

Im dritten und letzten Thanksgiving-Spiel stand das Duell zwischen Washington (5:6) und den in dieser Saison gewaltig enttäuschenden New York Giants (2:9) an. Zwar hatten die stolzen "G-Men" vergangene Woche durch ein überraschendes 12:9 n.V. gegen Kansas City ein kleines Ausrufezeichen gesetzt, mehr als ein Strohfeuer war dies aber nicht. Denn in der US-Hauptstadt ging N.Y. abermals nach einer desaströsen Vorstellung baden: Die vom seit geraumer Zeit kritisierten Headcoach Ben McAdoo trainierten Giants brachten beim 10:20 bei den Redskins nur sieben First Downs und 170 Total Yards zustande. Allen voran der mit zwei Super-Bowl-Ringen gesegnete Eli Manning enttäuschte erneut auf ganzer Linie: Nur 13 angebrachte Pässe, 113 Yards, kein Touchdown und eine Interception sprachen Bände - und brachten dem 36-jährigen Quarterback die 100. NFL-Regular-Season-Niederlage ein.

Warum das Ergebnis trotzdem relativ knapp ausfiel, lag derweil an in letzter Instanz zu inkonsequenten Hauptstädtern, die 17 First Downs und 323 Total Yards hinlegten. Spielmacher Kirk Cousins (242 Yards, zwei TDs, eine Int.), der mit diesem Erfolgserlebnis erstmals in seiner Karriere an einem Wochentag gewinnen konnte (1:3 on Thursday, 0:6 on Monday), konnte sich neben seinem Arm am Ende auf zwei Top-Adressen verlassen: Running Back Samaje Perine lief für 100 Yards und sammelte 30 Receiving Yards, während Receiver Jamison Crowder richtig rockte und sich mit sieben Catches 141 Yards und einem TD die saftigen wie kross gebratenen Truthahn-Keulen nach dem Spiel redlich verdiente.

Ergebnisse, Thanksgiving & Week 12

Thanksgiving, 23. November (Ortszeit)

Detroit - Minnesota 23:30
Dallas - Los Angeles Chargers 6:28
Washington - New York Giants 20:10

Sonntag, 26. November

Atlanta - Tampa Bay
Cincinnati - Cleveland
Indianapolis - Tennessee
Kansas City - Buffalo
New England - Miami
New York Jets - Carolina
Philadelphia - Chicago
San Francisco - Seattle
Los Angeles Rams - New Orleans
Arizona - Jacksonville
Oakland - Denver

Sunday Night

Pittsburgh - Green Bay

Monday Night, 27. November

Baltimore - Houston

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