Wie heiß der VfL Wolfsburg auf das Erreichen der Champions League ist, zeigte sich gegen Union Berlin von Anfang an. Die Wölfe waren hellwach, pressten früh und zeigten sich griffiger als die Gäste. Im Vergleich zum 0:2 in Dortmund tauschte Wölfe-Trainer Oliver Glasner nur einmal - aber entscheidend: Für Gerhardt (Bank) startete Brekalo und der Außenbahnspieler avancierte zum Mann des Tages.
Dreierpack Richtung Europa
Erst veredelte Brekalo bereits in der 12. Minute einen gut vorgetragenen Wolfsburger Angriff herrlich zur Führung. Beim 2:0 hatte der kroatische Nationalspieler aber etwas Glück, dass Gentner das Leder unhaltbar abfälschte (63.). In der Schlussminute scheiterte Brekalo erst an Luthe, verwertete den Abpraller dann aber höchst selbst zu seinem dritten Treffer (90.).
Union, das vor dem Spiel selbst noch Hoffnungen auf das internationale Geschäft hatte, agierte vor allem zu Beginn der Partie äußerst passiv. Offensiv ging ohne Kruse (nur auf der Bank nach Oberschenkelproblemen) wenig. Der ihn ersetzende Musa hing genau wie Pohjanpalo oft in der Luft. Trainer Urs Fischer hatte nach dem 3:1 gegen Bremen zudem Trimmel für Ryerson gebracht - und auch unmittelbar vor Anpfiff reagieren müssen: Andrich meldete sich nach dem Aufwärmen ab, für ihn startete Griesbeck.
Wolfsburg dominant: Weghorst und Philipp lassen aus
Die Köpenicker standen sehr tief und waren aber immer wieder zu weit weg von den Gegenspielern - Weghorst (21.) und Philipp (26.) konnten diese Freiheiten aber nicht zum Ausbau der Führung nutzen. Eine höhere Pausenführung hätten sich die Wölfe aufgrund der Dominanz sicherlich verdient gehabt, Union stand aber immerhin nach einer halben Stunde kompakter und kam besser in die Zweikämpfe. Offensiv blieb Pohjanpalos Drehschuss aber die einzig nennenswerte Möglichkeit (30.) - Casteels war in seinem 150. Bundesligaspiel gewohnt sicher zur Stelle.
Union offensiv zu harmlos
Auch nach dem Seitenwechsel hatte Pohjanpalo nicht mehr Schussglück. Erst scheiterte der Stürmer aus Abseitsposition am Pfosten (56.), dann schoss er sich aus aussichtsreicher Position selbst an (71.). Insgesamt entwickelten die Köpenicker offensiv einfach zu wenig Wucht, woran auch die Einwechslung Kruses (69.) nichts mehr änderte.
Die Wölfe hingegen spielten weiter äußerst konzentriert und verteidigten den Vorsprung konsequent - immer wieder waren Brooks und Lacroix entscheidend dazwischen. So blieb es beim verdienten 3:0-Erfolg der Wolfsburger, die dem großen Ziel Champions League dadurch ein großes Stück näher sind.
Der nächste Schritt soll dann am Sonntag in Leipzig (20.30 Uhr) gemacht werden. Union Berlin bleibt auch das fünfte Auswärtsspiel in Folge ohne einen Sieg (0/2/3), hat aber weiterhin noch eine Restchance auf die Conference League. Am 33. Spieltag müssen die Köpenicker nach Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr).