Wolfsburgs Trainer Felix Magath reagierte auf die 1:4-Niederlage in Bremen und brachte vier neue von Beginn an: Russ, Polak, Hasebe und Koo ersetzten Thoelke, Chris, Josué und Salihamidzic. VfB-Coach Bruno Labbadia brachte Cacau an Stelle von Molinaro, der bei der 1:2-Niederlage gegen Bayern München die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Gebhart rückte zurück in die Viererkette.
Nach schwacher Anfangsphase, in der beiden Teams im Spiel nach vorne nur wenig gelingen wollte, fand der VfB zuerst Zugang zum Spiel. Die Schwaben wirkten ball- und kombinationssicherer und brachten die neu formierte Wolfsburger Defensive nun ein ums andere Mal in Verlegenheit, so dass Harnik binnen vier Minuten gleich zweimal frei auf Benaglio zustürmte. Beim ersten Versuch legte der Österreicher das Leder in den Rücken des mitgelaufenen Gentner (14.), ehe er zu überhastet abschloss und vergab (18.).
Insbesondere bei langen Bällen taten sich die Gastgeber immer wieder schwer, hatten aber Glück, dass Stuttgart die sich bietenden Möglichkeiten meist nicht konsequent zu Ende spielte. VfL-Keeper Benaglio war so nur selten ernsthaft zum Eingreifen gezwungen. Anders sein Gegenüber: Als Maza Dejagahs Schuss von der Strafraumgrenze noch leicht abfälschte, war eine ganz starke Reaktion Ulreichs vonnöten, um den VfB vor einem Gegentreffer zu bewahren (25.).
Die Chance zeigte Wirkung. Zuvor dominant auftretende Gäste wurden nun zusehends fahrig in ihren Offensivaktionen, während der VfL den Druck deutlich erhöhte. Allein in den letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel musste Ulreich gleich viermal sein ganzes Können aufbieten, wäre in der 43. Minute aber machtlos gewesen. Nachdem der Keeper gegen Madlung (36.), Dejagah (39.) und Orozco (41.) stark pariert hatte, brachte Madlung nach abermals glänzender Reaktion des VfB-Schlussmanns das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern nicht im leeren Tor unterzubringen.
Der 17. Spieltag
Beide Trainer brachten mit Pogrebnyak für Schieber sowie Salihamidzic für Orozco für die zweite Hälfte frische Kräfte in die Partie. Beflügeln konnten diese Maßnahmen das Geschehen freilich nicht. Einzig Schäfer sorgte mit einem gelungenen Lauf über links inklusive starker Flanke für Belebung. Mandzukic kam im Zentrum zum Kopfball, scheiterte aber an Ulreich (61.).
Stuttgart dagegen war inzwischen völlig abgetaucht. Kaum einmal brachten die Schwaben einen durchdachten Angriff zustande, verhedderten sich immer wieder in der Wolfsburger Defensive. Da auch die Gastgeber offensiv fortan einiges schuldig blieben, sah sich Felix Magath gezwungen, zu reagieren. Erst zur Halbzeit gekommen, musste Salihamidzic nach 67 Minuten bereits wieder vom Feld - Polter kam zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz.
Ein Wechsel mit Folgen: Nur kurz nach seiner Einwechslung stand Polter bei Schäfers scharfer Hereingabe von links am zweiten Pfosten goldrichtig und drückte das Leder aus kurzer Distanz zur Wolfsburger Führung über die Linie (74.).
Auch in der Schlussphase hatten die Gäste in der Vorwärtsbewegung keinerlei Ideen anzubieten, während Wolfsburg den knappen Vorsprung mit aller Konsequenz verteidigte und vor dem eigenen Tor kaum etwas zuließ. Dennoch bot sich dem eingewechselten Niedermeier beinahe mit dem Schlusspfiff noch einmal die Chance zum Ausgleich. Der Abwehrmann fand bei seinem Kopfball aus kurzer Distanz in Benaglio jedoch seinen Meister (90.+2).
Wolfsburg empfängt nach der Winterpause am Samstag, den 21. Januar 2012 (15.30 Uhr) den 1. FC Köln, während der VfB bereits am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) den Hamburger SV zum Pokal-Achtelfinale zu Gast hat. Die Rückrunde beginnt für Stuttgart auf Schalke.