Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz brachte genau dieselbe Elf, die zuletzt beim 1:1 in Dortmund einen Punkt erhascht hatte.
Auch Hannovers Coach Mirko Slomka vertraute derselben Anfangsformation, die gegen Leverkusen beim 0:0 das dritte Remis in Serie produziert hatte.
Der FCK brachte in der Anfangsphase viel Aggressivität ein, griff 96 früh an und drückte den Gegner in dessen eigene Hälfte. Pogatetz hinderte Fortounis nach Sahans Klasse-Zuspiel gerade noch am kontrollierten Abschluss (5.). Hannover war in der Abwehr gebunden, Lautern zeigte auch sein spielerisches Vermögen bei der nächste gefährlichen Aktion, als de Wit knapp vorbeischoss (12.).
Nur eine Minute später war der bisherige Spielverlauf auf den Kopf gestellt: Nach Chaheds Befreiungsschlag unterlief Abel den Ball. Abdellaoue krallte sich die Kugel und tunnelte frei vor Trapp den Keeper aus zehn Metern - 0:1!
Die Führung brachte mehr Sicherheit in die Aktionen der Niedersachsen. Während die Pfälzer in der Folge zu ungestüm agierten, kontrollierten die Gäste mit Tempovariationen das Spiel, pomadig im Vorwärtsgang gelang es aber nicht, offensiv weitere Akzente zu setzen. Die Kurz-Elf, vom allzu ungeduldigen und nach Rückpässen sofort pfeifenden Publikum psychologisch nicht gerade unterstützt, versuchte es allzu oft mit hohen Flanken ins Angriffszentrum - kein probates Mittel gegen die kopfballstarken Pogatetz und Haggui.
Nach einer halben Stunde war 96 dicht dran, Abels zweiten dicken Patzer zu nutzen, doch Abdellaoues Stockfehler und ein an dieser Stelle holpriger Rasen verhinderte den Querpass des Marokkaners auf den mitgelaufenen Schlaudraff.
Die Intensität der Partie nahm danach bis zur Pause zu. Viele kleinere Fouls sorgten für Hektik und die auf dem Betzenberg bekannte aufgeheizte Atmosphäre. Die Kurz-Elf fightete, Möglichkeiten zum Ausgleich gab es bis zur Pause nur eine, die aber hatte es in sich: Nach Fortounis' glänzendem Dribbling knallte Kouemaha aus sieben Metern links vorbei (38.).
Der 17. Spieltag
Nemec und Shechter für de Wit und Kouemaha waren die personellen Maßnahmen von Kurz nach Wiederanpfiff, die das taktische System auf ein 4-4-2 umstellten. Und der FCK kam mit Elan. Schnelle Gelbe Karten für Rausch und Abdellaoue zeugten vom starken Anfangsdruck der Hausherren gegen die Gäste, die nach wie vor ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive legten. Trotz aller Bemühungen aber sprang in dieser Phase keine zwingende Möglichkeit für die "Roten Teufel" heraus.
Die Slomka-Elf verwaltete und konnte so den Druck der Hausherren kaum mindern. Bugera prüfte Zieler (65.), drei Minuten später aber fiel der verdiente Ausgleich: Nach Tifferts Klasse-Pass zog Sahan links davon und am Strafraum nach innen. Chahed konnte das Zuspiel auf Nemec nicht verhindern, der aus 14 Metern zentraler Position flach ins rechte Eck einschoss - erstes Saisontor des lange verletzten Slowaken.
Frenetisch angefeuert war Lautern nah dran, den Spieß komplett umzudrehen. Zieler rettete per glänzender Fußabwehr gegen den frei vor ihm auftauchenden Fortounis (71.).
Auch in der Schlussphase hatte die Kurz-Elf mehr zuzulegen, agierte aber im Strafraum oft zu unentschlossen und konnte keine zwingenden Gelegenheiten mehr erarbeiten. Den unschönen Schlusspunkt setzte Shechter, der sich nach Zweikampf mit Schmiedebach zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und vom Feld musste (87.).
Kaiserslautern steht im Pokal-Achtelfinale und muss am Mittwoch (19 Uhr) in Berlin gegen Hertha ran. Nach der Winterpause geht es für die auf Platz 16 überwinternden Pfälzer in der Liga am Samstag, den 21. Januar, um 18.30 Uhr gegen Bremen weiter. Hannover, im Pokal nicht mehr dabei, reist nach Hoffenheim (Spielbeginn 15.30 Uhr).