Trotz der Reisestrapazen durch die Europa League warf Wölfe-Coach Dieter Hecking die Rotationsmaschine nicht an. Im Vergleich zum 4:2-Erfolg in Krasnodar gab es einen Wechsel: Vieirinha bekleidete anstelle von Jung die Rechtsverteidiger-Position. Anders bei den Nullfünfern. Dort wechselte Trainer Kasper Hjulmand gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen Augsburg viermal: Jara, Soto, Djuricic und Allagui spielten für Moritz, Baumgartlinger, Jairo und Hofmann (Außenbandanriss im Knie).
Die Mainzer kamen besser in die Partie im Duell zweier formstarker Bundesligisten und waren sehr präsent. Die bislang noch unbesiegten Rheinhessen hätten früh durch Djuricic eine unsortierte Wolfsburger Hintermannschaft bestrafen können (5.). Kurz darauf war Benaglio vor Okazaki am Ball (7.).
Naldo nickt humorlos ein
Doch dann kam Wolfsburg. De Bruyne bediente Perisic, der sofort abschloss, aber an Karius scheiterte, wenngleich der Mainzer Schlussmann nicht sicher agierte (10.). Wieder zwei Minuten später hätte sich der 21-jährige Keeper beinahe selbst ein Ei ins Tor gelegt. Erst auf der Linie entschärfte er die Situation (12.). Nach einer Viertelstunde war er dann aber machtlos: Schäfers Ecke von links köpfte Naldo wuchtig in die Maschen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Spieldaten
Benaglio - Vieirinha, Naldo , Knoche, M. Schäfer - Guilavogui , Luiz Gustavo, Perisic , De Bruyne , Caligiuri - Olic
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Volkswagen Arena |
| Zuschauer | 26.238 |
Mit der Führung im Rücken wuchs die Brust der Niedersachsen und sie spielten stringent und mit jeder Menge Einsatz nach vorne. Schäfer und Vieirinha machten über die Außenbahnen mächtig Betrieb, im Zentrum zog der allseits präsente De Bruyne mit feinen Zuspielen die Fäden. Caligiuiri hätte nach Vorarbeit des Belgiers das 2:0 machen können (23.).
Der 9. Spieltag
Allagui und Co. tappen in die Abseitsfalle
Mainz fand offensiv nur selten statt. Wenn, dann war es aber gefährlich. So zum Beispiel bei Djuricics Schuss, den Benaglio per Fußabwehr entschärfte (25.). Ansonsten tappte die Hjulmand-Elf allein im ersten Durchgang ganze fünf Mal in die Abseitsfalle. Auch das Wolfsburger Innenverteidiger-Gespann hatte die Mainzer Offensivkräfte im Griff und verlor kaum einen Zweikampf.
Erst in den Schlussminuten zog sich der VfL ein bisschen zurück und teilte sich seine Kräfte ein. Mainz konnte daraus aber kein Kapital schlagen, sondern musste höllisch aufpassen, auf des Gegners Platz nicht ausgekontert zu werden.
Wolfsburg verpasst das 2:0 - und hat hinten Glück
Nach dem Seitenwechsel arbeiteten die Wolfsburger mit Hochdruck am 2:0. De Bruyne (51.) und Olic (52.) hätten das 2:0 machen müssen, doch das Duo scheiterte am starken Karius, der sein Team damit im Spiel hielt. Vor lauter Offensive durfte Wolfsburg aber die Defensive nicht vergessen. Dort leistete sich Naldo einen technischen Fehler und hätte damit beinahe den Ausgleich durch Allagui vorbereitet. Der Tunesier verzog aus 16 Metern (56.).
Doch für die Gäste war es die einzige Möglichkeit zum Ausgleich. Denn ansonsten spielten nur die Wölfe, die sich wenig später auch mit dem 2:0 belohnten. Erneut war eine Schäfer-Ecke der Ausgangspunkt. Im Zentrum setzte sich wieder Naldo durch, doch diesmal hatte auch noch Perisic seine Stirn im Spiel und nickte die "Torfabrik" aus kurzer Distanz in die Maschen (59.).
Karius verhindert "Schlimmeres"
Freude pur: Naldo trägt den Torschützen zum 2:0, Ivan Perisic. Auch Kevin De Bruyne und Luiz Gustavo wollen gratulieren. Getty Images
Der Mainzer Trainer Hjulmand reagierte daraufhin und brachte auf einen Schlag drei neue Kräfte (62., Malli, Koo, Jairo für Djuricic, Soto, Brosinski). Doch auch mit frischem Personal fehlten den Mainzern die Mittel. Stattdessen hätten der ebenfalls eingewechselte Arnold Wolfsburg (70., 77.) und der nimmermüde Olic (80., 81.) den VfL noch höher in Führung schießen können. Das gelang in den Schlussminuten dann aber doch noch: Caligiuri drückte das Leder nach Vorarbeit von Junior Malanda aus kurzer Distanz über die Linie (87.).
Wolfsburg spielt am Mittwoch in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen Zweitligist Heidenheim (20.30 Uhr), Mainz hat sich durch das 4:5 n.E. gegen Drittligist Chemnitzer FC bereits aus dem Wettbewerb verabschiedet und duelliert sich am 10. Bundesliga-Spieltag am Samstag mit Werder Bremen (15.30 Uhr).
