Wolfsburgs Coach Felix Magath musste nach der deutlichen 1:5-Niederlage in Dortmund notgedrungen umstellen. Polak und Kyrgiakos sind bei den "Wölfen" in Ungnade gefallen und fanden sich so auch nicht mehr im Kader wieder. Ochs nahm auf der Bank Platz. Neu dabei: Koo, Hasebe und Madlung.
96-Trainer Mirko Slomka war ebenfalls zu einer Personalrochade gezwungen. Im Vergleich zum 2:2 gegen Schalke fehlte Mittelfeldantreiber Pinto angeschlagen, Schmiedebach rückte in die erste Elf.
Personell waren die Wolfsburger also neu aufgestellt, auch taktisch hatte sich Felix Magath umentschieden und schickte eine 4-3-3 Formation auf den Rasen. Und diese Maßnahme fruchtete offenbar. Die Gastgeber erspielten sich in der Anfangsphase Feld- und Spielvorteile, zwangen 96 zumeist in die Defensive. Mandzukic zeigte sich rege, sorgte gleich doppelt für Aufregung in der Abwehr der Slomka-Elf (14., 16.), doch erst Salihamidzic schaffte Zählbares. Vom Strafraumrand aus überwand er den nicht unbedingt glücklich agierenden Zieler zum 1:0 (22.).
Hannover erwachte erst nach dem Gegentreffer, kam quasi im direkten Gegenzug zu einer Doppelchance durch Schlaudraff und Abdellaoue (24.), doch nur ein Standard von Pander zwang Heimtorwart Benaglio zu einer ersten ernsthaften Reaktion (30.). Und Wolfsburg? Der VfL versuchte erst gar nicht, die knappe Führung zu verwalten, spielte munter weiter nach vorne – und zwar erfolgreich. Salihamidzic veredelte eine Ecke der Gastgeber mit einem platzierten Kopfball unter die Latte und durfte erneut zum Jubeln abdrehen (36.).
Der 13. Spieltag
Doch eine Wolfsburger Unachtsamkeit nach einem Eckstoß kurz vor dem Seitenwechsel brachte Hannover wieder zurück ins Spiel. Pander zielte auf den kurzen Pfosten, Schulz nickte aus kurzer Distanz ein (43.).
Nach der Pause erwischte erneut Wolfsburg den besseren Start. Hannover präsentierte sich weiter ohne große Ideen und die Magath-Elf bestrafte dies umgehend. Dejagahs Flanke fand den aufgerückten Innenverteidiger Chris und der Brasilianer köpfte sträflich freistehend mühelos zum 3:1 ein (56.). Damit nicht genug: Wegen unsportlichen Verhaltens musste zwei Minuten später Ya Konan vom Platz. Er hatte das Spielgerät auf den am Boden liegenden Hasebe geworfen und den Japaner auch getroffen.
Stiller Abgang: Hannovers Ya Konan verlässt nach seinem Platzverweis das Feld, Trainer Mirko Slomka schaut weg. Getty Images
Es war die spielentscheidende Szene. Ein entschiedenes Aufbäumen der Gäste blieb nämlich in der Folge aus, Wolfsburg hielt die Gefahr meist kontrolliert vom eigenen Tor entfernt und beendete dann mit einem fulminanten Freistoß von Madlung, der das 4:1 bedeutete (74.), jegliche Diskussion um die Vergabe der drei Punkte. Die Schlussphase verstrich ohne große Aufreger. Hannover fügte sich in die Niederlage, Wolfsburg setzte nicht mehr entschieden nach. Dann pfiff Schiedsrichter Deniz Aytekin die Begegnung pünktlich ab.
Wolfsburg gastiert am kommenden Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) beim Aufsteiger Augsburg. Für Hannover steht dann am späten Samstagnachmittag (18.30 Uhr) mit dem Besuch des HSV der nächste "Nordgipfel" auf dem Spielplan.