Hamburgs Trainer Thorsten Fink brachte im Vergleich zum 2:2 in Leverkusen den wiedergenesenen Bruma für Mancienne in der Innenverteidigung sowie Berg an Stelle von Son als zweite Sturmspitze neben Guerrero.
Auch TSG-Coach Holger Stanislawski stand gegenüber dem 1:1 gegen Kaiserslautern ein wichtiger Defensivmann nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung: Kapitän Beck rückte für Ibertsberger in die Startelf. Darüber hinaus ersetzten Vestergaard Vorsah sowie Weis Obasi. Der ehemalige Nationalspieler bildete gemeinsam mit Rudy die Doppelsechs, Salihovic rückte dafür auf die linke Außenbahn.
Beinahe hätte der HSV einen Blitzstart hingelegt. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da schickte Kacar Guerrero mit einem schönen Ball in die Spitze steil. Der Peruaner überlief Vestergaard beinahe spielend, scheiterte aus spitzem Winkel jedoch an Starke (2.). Offensiv eingestellt betrieben die Hanseaten auch in der Folge hohen Aufwand, sicherten sich viele Bälle bereits tief in der Hoffenheimer Hälfte, brachten aber zu selten einen durchdachten Angriff zustande.
Als sich auf Seiten der Gastgeber auch noch immer mehr Unzulänglichkeiten hinzugesellten, bekam Hoffenheim die Partie besser in den Griff und hatte nach einer guten Viertelstunde die bis dahin beste Gelegenheit. Salihovic brachte Weis' schöne Ablage aus elf Metern aber nicht im Tor unter (17.). Das Spiel schien sich nun völlig gedreht zu haben. Die Kraichgauer ließen das Leder bisweilen sehenswert durch die eigenen Reihen zirkulieren und offenbarten durch einige feine Bälle in die Spitze einige Lücken im Hamburger Defensivverbund.
Die Hanseaten dagegen spielten inzwischen nur noch selten über mehrere Stationen nach vorne, der Zufall war steter Begleiter im Angriffsspiel. So auch beim etwas überraschenden Führungstreffer: Beck grätschte das Spielgerät an der Strafraumgrenze unglücklich zu Guerrero, der frei vor Starke zunächst am Pfosten scheiterte, den Abpraller aber sicher zur ersten Hamburger Führung unter Thorsten Fink verwertete (25.).
Hamburg trat fortan wieder selbstbewusster auf, stand den Gästen in Sachen Kombinationsfußball aber weiterhin um einiges nach. Allerdings suchten die Kraichgauer gegen Ende der ersten Hälfte zu selten den Torabschluss, verzettelten sich häufig beim Kurzpassspiel, so dass Drobny bis zum Halbzeitpfiff nahezu ungeprüft blieb.
Der 13. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hanseaten erneut mit mehr Schwung aus der Kabine. Diesmal hielten sie den Druck auf die Hoffenheimer Defensive jedoch aufrecht. Allein die letzte Präzision im Abschluss fehlte – Kacar (50.) und Westermann (60.) zielten in aussichtsreicher Position zu hoch respektive genau in die Arme von Starke.
Besser machte es Jansen, der Salihovic mit einer Energieleistung im Strafraum abschüttelte und Starke mit einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck überwand (65.). Nur kurz darauf behielt der Schlussmann die Oberhand, als er Jansens Direktabnahme aus kurzer Distanz entschärfte (69.). Der HSV hatte die Partie nun vollends im Griff, trat weiterhin konsequent auf und bot den Gästen kaum noch Raum zur Entfaltung.
Erst als sich Hamburg etwas weiter zurückfallen ließ, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen, bot sich den Kraichgauern wieder die ein oder andere Einschussgelegenheit. Doch die zuvor eingewechselten Mlapa und Firmino scheiterten binnen weniger Sekunden erst an Drobny, ehe Diekmeier einen Kopfball des Brasilianers von der Linie kratzte (86.). Damit war der erste Erfolg der Hanseaten nach zuvor zehn Heimspielen ohne Sieg besiegelt, Hoffenheim blieb dagegen bereits in der vierten Auswärtspartie in Serie ohne Punktgewinn.
Der HSV tritt am kommenden Samstag abends zum Nordderby in Hannover an, während Hoffenheim bereits am Nachmittag den SC Freiburg zu Gast hat.