Wehens Trainer Rüdiger Rehm nahm in seiner Startelf gegenüber der 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück drei Änderungen vor: Titsch-Rivero, Dittgen und Kyereh begannen für Reddemann, Andrist und Schönfeld.
Uerdingens Coach Stefan Krämer tauschte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Hansa Rostock auf vier Positionen: In der Viererkette kehrten Großkreutz (Gelbsperre) und Maroh (grippaler Infekt) für Bittroff (Syndesmoseriss) und Schorch (Gelbsperre) zurück. In der Offensive rückten Dörfler und Litka für T. Öztürk und Kefkir in die Anfangsformation.
Im ersten Abschnitt bekamen die knapp 2000 Zuschauer in der hessischen Landeshauptstadt nur magere Fußball-Kost geboten: Beide Teams pressten hoch und setzten die gegnerische Abwehrreihe früh unter Druck - ein gepflegter Spielaufbau kam dadurch nur selten zu Stande. So ging es vor allem hoch und weit. Bezeichnend für die erste halbe Stunde, eine Aktion von Wehens Mockenhaupt: Der Innenverteidiger hatte nach 25 Minuten scheinbar genug von der Passivität seiner Kollegen und legte einen Sprint über das komplette Feld zurück. An der gegnerischen Grundlinie verließen den 27-Jährigen beim schlampigen Zuspiel auf Kyereh aber die Kräfte und die Gelegenheit verpuffte. Zum Ende der ersten 45 Minuten konnten sich dann die Hausherren etwas besser in Szene setzen, ohne zu großen Torchancen zu kommen.
In Hälfte zwei wird es offensiver
3. Liga, 19. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel öffneten die Mannschaften ihr Visier und es entwickelte sich fortan eine intensive Partie, in der nun beide Seiten den Abschluss suchten.
Die erste gute Gelegenheit sollte dann dem SV Wehen Wiesbaden gehören: Kyereh hatte den Ball nach einer Schmidt-Hereingabe am Fünfmeterraum quergelegt, doch Schäffler und Schwadorf verpassten es, in das leere Gäste-Gehäuse einzuschieben (51.). Auch Uerdingen sollte in dieser Phase zu einigen Eischussmöglichkeiten kommen, ohne richtig zwingend zu werden.
Krämer wechselt den Sieg ein
Und so bedurfte es den Impulsen von KFC-Coach Krämer, der den Sieg praktisch einwechselte. Mit Pflücke brachte er einen technisch versierten Mittelfeldspieler, der nur sechs Minuten benötigte, um Beister mit einem feinen Schnittstellen-Pass zu bedienen. Der einschussbereite Stürmer wurde aber beim Schussversuch aus knapp zehn Metern von Dams zu Fall gebracht - Schiedsrichter Heft entschied sofort auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte sicher zum 1:0 (75.).
Der zweitbesten Offensive der Liga (35 Tore) gingen auch in der Schlussphase die richtigen Mittel ab, um die Gäste-Defensive zu knacken - im Gegenteil, Kefkir veredelte einen Konter in der Nachspielzeit zum 2:0 und räumte so letzte Zweifel über den fünften Uerdingen Sieg in Serie aus (90.+2).
Wehen, das nach nur einem Sieg aus fünf Ligaspielen den Kontakt zur Spitzengruppe verloren hat, empfängt am Freitag (19 Uhr) Aalen. Uerdingen, ab sofort nur noch je einen Punkt hinter Spitzenreiter Karlsruhe (38) und Osnabrück tritt am Sonntag (13 Uhr) in Unterhaching an.