Torjubel: Simac (re.) empfängt die Glückwünsche seiner Teamkollegen nach seinem 1:0. dap
Nach dem 0:2 gegen Koblenz gab Wehen Wiesbadens Trainer Christian Hock seinen beiden formschwachen Flügelspielern Nicu und Siegert eine Denkpause. An ihrer Stelle sollten Catic und Hollmann für Akzente sorgen. Zudem begann Willmann für Diakité. Bei Mönchengladbach hingegen gab es nur eine Umstellung: Im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Offenbach kehrte der nach Magen-Darm-Infekt wiedergenesene Rösler in die Startelf zurück. Er spielte für Coulibaly, der wegen Adduktorenproblemen nicht mitwirken konnte.
Von Beginn an überließen die Wiesbadener den Gladbachern die Spielmacherrolle. Der Aufsteiger verlegte sich aber nicht ausschließlich auf die Defensive, sondern versuchte bei Balleroberung mit schnellen und direkten Pässen zum Erfolg zu kommen. Dies gelang auch, aber die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig: Zuerst verzog Catic, dann kam Willmann zu spät (5./ 7.).
Die Borussen standen den Wehenern in puncto Treffsicherheit in nichts nach: Zahlreiche Gelegenheiten wurden nicht genutzt. Die beste Chance bis dato hatte Neuville, der in der 6. Minute gleich zwei Mal vergab. Zuerst traf er aus aussichtsreicher Position den Rücken des am Boden liegenden Glibo, der Nachschuss des deutschen Nationalstürmers klatschte dann an den Pfosten.
Der 15. Spieltag
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Luhukay-Elf das Tempo raus und versuchte, mit kontrolliertem Spielaufbau zum Erfolg zu kommen, was aber nicht gelang. Auf der anderen Seite überzeugte der Aufsteiger durch großen Einsatz, Laufbereitschaft und sorgte vor allem bei Standards für Gefahr. So war es auch ein Freistoß, der der Hock-Elf die etwas glückliche Führung bescherte. Catic brachte den Ball in den Strafraum und Simac besorgte per Hacke das 1:0. Nur eine Minute später hätte König das 2:0 machen können, aber der Stürmer verfehlte das Ziel nur knapp.
Danach erhöhten die Fohlen die Schlagzahl. Sie drängten mit großem Nachdruck auf den Ausgleich, wussten ihre Chancen aber nicht zu nutzen. Zuerst traf Paauwe nur das Aluminium, dann scheiterte Neuville mit einem Freistoß am hervorragend reagierenden Richter (33./ 40.). Folglich mussten die Borussen mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit.
Großes Getümmel: Wehens König im Duell mit Rösler (li.) und Paauwe (re.). dpa
Nach der Pause blieben die Gladbacher am Drücker, aber sie gingen weiterhin fahrlässig mit ihren Gelegenheiten um. Zuerst scheiterte Rösler an Richter, dann vergab Neuville aus aussichtsreicher Position (55./ 57.).
Wehen hatte sich inzwischen sehr weit zurückgezogen. Dem wollte Christian Hock, der Coach des Aufsteigers, entgegenwirken. Er brachte die schnellen Nicu und Atem in die Partie. Später kam auch noch Siegert - somit war die Flügelzange Nicu/Siegert wieder an Bord. An der taktischen Einstellung der Wehener änderte dies nichts: Der Fokus lag primär auf der Defensive und mit der Zeit schafften sie es auch, die Borussen zu entmutigen, denen die nötige Konsequenz abhanden gekommen war.
Erst in der 75. Minute wurde es wieder gefährlich: Rösler hatte die Querlatte getroffen. Die Luhukay-Schützlinge verschärften danach noch einmal das Tempo, taten sich aber inzwischen schwer gegen gut stehende Wiesbadener.
Zwei Minuten vor Schluss rettete der zuvor eingewechselte Colautti den Borussen noch einen Punkt. Richter konnte einen Schuss von Neuville nicht festhalten, der Israeli war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und besorgte den Ausgleichstreffer. In der Nachspielzeit musste Ndjeng dann noch mit Gelb-Rot vom Platz, was am Endergebnis aber nichts änderte.
Am kommenden Sonntag muss der SV Wehen Wiesbaden in Paderborn antreten. Borussia Mönchengladbach steht ebenfalls auf fremden Terrain in der Pflicht. Im badenova-Stadion kommt es am Montag zum Spitzenspiel gegen den SC Freiburg.