Blitzstart dank Kopfballstafette
Union Berlins Trainer Norbert Düwel vertraute auf dieselbe siegreiche Startelf vom 2:1 beim VfR Aalen. "Es ist zu überlegen, ob wir etwas an der Aufstellung ändern", hatte Fürths Coach Frank Kramer bereits im Vorfeld angekündigt und hielt Wort. Nach dem DFB-Pokal-Aus in Kaiserslautern (0:2) setzte er alles auf eine offensive Karte und brachte mit Wurtz und Zulj zwei Stürmer für den formschwachen Linskverteider Guilherme (Bank) und den gesperrten Sechser Sukalo (Rote Karte).
Die SpVgg ist seit dem Wiederaufstieg der Eisernen im Jahr 2009 der Angstgegner, denn seitdem haben in jedem Spiel in der Hauptstadt die Gäste aus Franken gesiegt. Auch an diesem Abend erwischte das Kleeblatt gleich einen Sahnestart: Stiepermann hob einen Freistoß aus 30 Metern zentraler Position an die Grundlinie, wo Röcker per Kopf nach innen ablegte. Dort stand Przybylko ungedeckt und köpfte mit einem Aufsetzer aus sechs Metern zum 1:0 ein (3.).
Kaum Ideen, kaum Spielfluss, kaum Gefahr
Der Schock des frühen Gegentreffers saß tief bei den Hauptstädter. Fürth blieb zunächst die dominantere Mannschaft und verlagerte das Geschehen immer wieder gekonnt in die gegenrische Hälfte. Dabei rückte die Viererkette der Fürther immer wieder bis zur Mittellinie auf. Union versuchte deshalb, mit langen Bällen und Steilpässen hinter die hoch stehende Viererkette der SpVgg zu kommen. Kleeblatt-Keeper Mickel spielte aber ein ums andere Mal gut mit und erstickte anbahnende Möglichkeiten schon im Keim.
Im weiteren Verlauf nahm das Niveau immer mehr ab. Die SpVgg investierte fast nur noch in die Defensivarbeit und ließ Berlin so ins Spiel kommen. Den Eisernen viel aber weiterhin nicht viel ein. Immer wieder wählte die Düwel-Elf den langen Ball nach vorne. Ohne Erfolg. Bis zum Halbzeitpfiff enttäuschten beide Mannschaften spielerisch. Die mittlerweile sehr zerfahrene Partie wurde ferner immer wieder durch Fouls ausgebremst. Spielfluss kam kaum auf. Entsprechend blieb es auch in den Strafräumen ruhig.
Lange Leerlaufphase
Der 12. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel wurde Fußball eher gearbeitet als gespielt. Zwar begann der zweite Durchgang beinahe wie der erste - Brandy köpfte einen Freistoß nur knapp neben den Pfosten (46.) -, danach passierte aber nur noch wenig. Viele ideenlose Fehlpässe im Mittelfeld torpedierten jegliche Angriffsbemühungen. Die Spielkontrolle übernahm keine der beiden Mannschaften.
Düwel wechselte zwar offensiv (Kobylanski, 55.; Kreilach, 67.; Dausch, 75.), konnte die stabile Defensive der Franken damit aber nicht beeindrucken. Auch auf der anderen Seite stand die Abwehr sicher und war nahezu undurchlässig. Entsprechend ereignislos verlief auch die zweite Hälfte.
Triple-Chance für Fürth - Brandy sieht Rot
In der Schlussphase kam noch einmal Gefahr auf. Erst köpfte der mittlerweile eingewechselte Trinks eine Weilandt-Ecke knapp über die Latte (83.), dann brachte Fürth eine Triple-Chance nicht im Tor unter: Zulj scheiterte aus zehn Metern an einer Amsif-Parade, knallte den Nachschuss daraufhin an den rechten Pfosten und der daraufhin aus dem Hintergrund feuernde Fürstner brachte die Kugel ebenfalls nicht am stark reagierenden Union-Torwart vorbei (84.). In der fünfminütigen Nachspielzeit ließ sich am Ende noch Brandy zu einem Frustfoul hinreißen und grätschte Schröck brutal von hinten um - der Angreifer sah glatt Rot (90.+4). Dann war Schluss.
Die Eisernen sind nächste Woche Sonntag (13.30) beim Spitzenreiter FC Ingolstadt zu Gast. Gleichzeitig empfängt das Kleeblatt im Ronhof den Karlsruher SC.