Peter Neururer stellte gegenüber der 1:2-Niederlage nach Verlängerung im DFB-Pokal bei Drittligist Dynamo Dresden zweimal um und schickte Fabian und Gregoritsch für Butscher und Sestak auf den Platz.
Markus von Ahlen hatte im Vergleich zur 2:5-Heimpleite gegen Bundesligisten SC Freiburg im DFB-Pokal drei Neue an Bord: Für Bülow, Hertner und Claasen durften Vallori, Wittek und Wolf von Beginn an ran.
Schlitzohr Terodde
Bei strahlendem Sonnenschein erarbeitete sich der VfL in der Anfangsphase ein leichtes Übergewicht, und fast hätte es geklappt mit einer schnellen Führung: Nach Wolfs schlechtem Rückpass war aber der weit vor dem Tor stehende Löwen-Keeper Ortega bei Teroddes überraschenden Versuch aus 40 Metern rechtzeitig wieder auf dem Posten (8.). Wenig später war der Torjäger in ungleich besserer Position, als er nach Gregoritschs Kopfballvorlage allen enteilte, dann aber frei vor Ortega aus 14 Metern kläglich am Tor vorbeischoss (14.).
1860 kam nach einer Viertelstunde etwas besser in die Partie und gestaltete das Geschehen ausgeglichen. Aus dem Spiel heraus fiel den Löwen zwar wenig ein, aber nach einer Ecke verhinderte Luthe per Glanztat nach Valloris Kopfball aus fünf Metern den Rückstand der Hausherren (18.).
Spielerisch war das Niveau auf beiden Seiten dürftig. Stockfehler und Fehlpässe verhinderten den strukturierten Weg nach vorne. Die Abwehrreihen standen sicher, profitierten aber auch von den technischen Unzulänglichkeiten.
Nahezu ereignislos plätscherte das Duell vor sich hin. Mit bemühten Neururer-Schützlingen, die aber in Richtung gegnerisches Tor zu zögerlich und planlos agierten. Etwas zielstrebiger waren die Gäste, deren Abschlüssen es aber an Präzision mangelte (Rama, 26., Adlung, 31., Wittek, 39.).
Der 12. Spieltag
Luthe famos
Durchgang zwei begann mit einem Hochkaräter für die Löwen: Weigls Pass fand Okotie, der Celozzi versetzte und aus acht Metern von halblinks aufs rechte Eck zielte. Luthe parierte famos (47.). Die Gäste gewannen gegen eine schläfrige Neururer-Elf nun fast alle Zweikämpfe. Und blieben gefährlich: Wieder Okotie (50., 54.) und Adlung (56.) schraubten das Chancenverhältnis zugunsten der Münchner in die Höhe.
Überfällige Führung
Neururer reagierte auf den überschaubaren Vortrag seiner Elf, brachte Sestak für Latza (56.). Der VfL-Coach sah aber zunächst die überfällige Führung der Löwen: Adlung brachte eine Freistoßflanke in den Fünfer, Fabian verpasste, Okotie aber war da und nickte die Kugel aus fünf Metern am auf der Linie verharrenden Luthe vorbei ins Netz (62.).
Nun endlich reagierte Bochum. Nicht nur mit einem zusätzlichen Doppelwechsel - Terrazzino und Gündüz kamen für Gregoritsch und Tasaka (67.) -, sondern auch dadurch, dass es das Spiel in die Hälfte der von-Ahlen-Elf verlagerte. Sestak sorgte für die erste etwas brenzligere Szene vor dem Gästetor (70.).
Doch statt dem Ausgleich fiel das zweite Gegentor, nach demselben Muster wie beim 1:0: Okotie köpfte Adlungs Freistoßflanke von rechts per Kopf gekonnt ins linke Eck - Saisontor Nummer acht für den Torjäger (74.).
Dies war die Entscheidung, bis auf einen zwar sehenswerten, aber unplatzierten Losilla-Seitfallzieher blieb echte Bochumer Gegenwehr gegen die aufmerksame Löwen-Deckung bis zum Schlusspfiff aus (85.). Symptomatisch aus Sicht des VfL der Schlusspunkt: Nach Rückpass schoss Luthe den Ball Adlung in die Füße. Der Torvorbereiter sagte danke und krönte seine Leistung mit dem 3:0 (87.).
Der VfL Bochum spielt am Freitag (18.30 Uhr) auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern. 1860 empfängt am Montag (20.15 Uhr) Fortuna Düsseldorf.