Uerdingens Coach Stefan Krämer stellte sein Team nach dem 0:1 gegen Halle auf drei Positionen um: In der Offensive starteten Marcussen und Kiprit anstelle von van Ooijen und Grimaldi. Außerdem kam Kinsombi statt Dorda zum Zug. Kirchhoff hätte zu seinem zweiten Einsatz nach seinem Muskelbündelriss kommen sollen, verletzte sich beim Aufwärmen aber wieder muskulär. Deshalb spielte Girdvainis wie im letzten Spiel von Anfang an hinten drin.
Verls Trainer Guerino Capretti vertraute weitestgehend seiner Mannschaft aus dem 1:1-Remis gegen 1860 München. Einzige Veränderung: Pernot kam zu seinem Startelfdebut und beginnt für Sander.
Uerdingen, anfangs mit mehr Ballbesitz, erwischte den besseren Start. Zu Toraktionen kam es aber kaum. Als die Kugel nach sieben Minuten im Netz zappelte, zeigte Schiedsrichter Sören Storks hauchdünn Abseits an. Mörschel köpfte die nächste Gelegenheit über die Latte (10.). Verl zeigte sich erstmals gefährlich, als Langs Flanke zum Torschuss geriet. Jurjus passt allerdings gut auf und wehrte zur Ecke ab (20.).
Marcussen verletzt
Die Gäste bekamen zunehmend zu mehr Ballbesitz, schufen aber nur spärlich Torgefahr. Stöckner (26.) und Yildirim (28.) brachten die Kugel jeweils nach Flanken in die Richtung des Tores - aber nicht mehr. Der KFC musste dagegen zusehen, wie Lang im Zweikampf Marcussen am Fuß traf und dieser verletzt ausgewechselt werden musste (37.). Van Ooijen ersetzte den Flügelspieler. Beim fälligen Freistoß hatte Mörschel noch einmal per Kopf die Chance, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle und verpasste das Tor (39.).
3. Liga 13. Spieltag
Die Hausherren erlebten im zweiten Durchgang dafür einen Blitzstart: Der eingewechselte van Ooijen zog nach Ablage von Mörschel ordentlich drauf und versenkte die Kugel sehenswert zur Führung (47.). Mit dem Treffer im Rücken gelang dem KFC auf einmal mehr, bei Verl ging offensiv dagegen kaum noch etwas. Pusch hatte die beste Gelegenheit auf das 2:0, verpasste den Kasten aber haarscharf aus kurzer Distanz (50.).
Das sollte sich rächen, da dann die Gäste aus dem Nichts ausglichen: Nach Slapstick-Rückgabe von Göbel setzte Yildirim Keeper Jurjus erfolgreich unter Druck. Der Ball sprang zum eingewechselten Taz, der ins leere Tor vollstreckte (67.). Der SC Verl schien so auf einmal aufgewacht zu sein. Kurz nach dem Ausgleich traf Yildirim den Pfosten - vorgelegt vom belebenden Taz (69.). Yildirim verletzte sich beim Abschluss und wurde ausgewechselt, doch die Ostwestfalen blieben am Drücker.
Janjic dreht die Partie
Der starke Taz, wirklich eine Belebung im Spiel, behauptete sich gegen mehrere Uerdinger im gegnerischen Strafraum und schloss ab. Der Ball prallte glücklich auf den frei stehenden Janjic ab, der aus kurzer Distanz vollstreckte (78.). Spiel gedreht - und die Uerdinger unter Zugzwang. Es dauerte jedoch einige Zeit, bis sich der KFC vollends erholt hatte und wieder offensiv tätig wurde. Fünf Minuten vor Schluss zappelte der Ball erneut im Verler Tor, doch Schiedsrichter Sören Storks entschied erneut auf Abseits (86.).
In einer wilden Schlussphase warf Uerdingen dann nochmals alles nach vorne und erzwang tatsächlich eine Großchance: Nach einem Abpraller zündete der aufgerückte Kapitän Lukimya aus 15 Metern ohne Rücksicht auf Verluste auf die Kugel, scheiterte aber am stark reagierenden Keeper Brüseke (90.+2). Beim direkten Kontern übte Verl schließlich noch einmal Druck aus. Schikowski (90.+3) und Taz (90.+4) verpassten aber beide frei vor Jurjus den vorentscheidenden Treffer. Schlussendlich langte die knappe Führung zu einer gelungenen englischen Woche und zu einem vorläufigen vierten Platz des SC Verl.
Uerdingen ist am nächsten Samstag (14 Uhr) in Dresden zu Gast. Verl empfängt bereits am Dienstag (19 Uhr) den FSV Zwickau.