Bereits beim 1:2 in Dortmund hatte Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo gesehen, dass seine Mannschaft daran glaubt "ihre Ziele erreichen zu können - und erreichen zu wollen". Dieser Wille war dem VfB auch gegen Mainz von Beginn an anzumerken. Die Stuttgarter hatten direkt die erste Chance, Rückkehrer Marmoush (ersetzte den Gelb-gesperrten Coulibaly) setzte sich links schön durch, scheiterte aber am gut reagierenden Zentner (3.).
Die Mainzer, bei denen Trainer Bo Svensson nach dem 1:1 gegen Köln Barreiro und Nemeth für Bell (5. Gelbe Karte) und Kohr (Sehnenverletzung im Oberschenkel) gebracht hatte, begannen deutlich abwartender. Onisiwo gab dennoch einen ersten Warnschuss ab (17.).
Ito taucht vorne auf und trifft
Aktiver waren aber die Stuttgarter, die immer wieder über ihre agilen Außenbahnen nach vorne kamen. Dass der VfB sehr variabel agieren würde, hatte Svensson vor der Partie schon vermutet - und so kam es auch. Nachdem Sosa über links Mangala am Strafraum freigespielt hatte, tauchte neben diesem der aufrückte Verteidiger Ito auf und schlenzte das Leder herrlich zu seinem ersten Bundesliga-Tor und zur Führung ins lange Eck (21.).
Bundesliga, 13. Spieltag
Beinahe hätten die Schwaben nur kurz darauf die Chance erhalten, ihre Führung weiter zu erhöhen, doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nahm nach VAR-Einsatz seinen Foulelfmeterpfiff (Zentner spielte Ball und Mavropanos) zurück (27.).
Die Mainzer Antwort noch vor der Pause
Gegen Ende der ersten Hälfte war das Spiel ein ausgeglichenes, der Ausgleich fiel dennoch etwas aus dem Nichts: Nach einer Ecke von Boetius stieg Hack am höchsten und nickte aus vier Metern ein (39.).
Der VfB ließ sich vom Ausgleichstreffer etwas aus dem Konzept bringen, es schlichen sich Fehler ein und das Offensivspiel litt. Die Mainzer konnten daraus aber kein Kapital schlagen, Distanzschüsse von Barreiro (42.) und Oniwiso (43.) rauschten knapp am Tor vorbei.
Der Mainzer Keeper Zentner ist sich keiner Schuld bewusst. Schiedsrichter Jöllenbeck entschied erst einmal auf Elfmeter, revidierte das aber nach VAR-Eingriff. imago images/Jan Huebner
Sosa mit Gewalt in den Knick
Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste erneut aktiver, kamen aber nicht entscheidend durch. Eiskalt schlugen diesmal die Stuttgarter zu: Nach einem feinen Spielzug nagelte Sosa den Ball aus spitzem Winkel in den Knick - auch für ihn war es der erste Bundesliga-Treffer (51.).
Mit der erneuten Führung im Rücken zogen sich die Schwaben zurück und überließen den Mainzern mehr vom Spielfeld. Die Nullfünfer wussten damit nicht allzu viel anzufangen, zu selten tat sich eine Lücke im Stuttgarter Deckungsverbund auf. So waren Distanzschüsse weiter das Mittel der Wahl: Boetius' Versuch rauschte nur Zentimeter am rechten Kreuzeck vorbei (60.).
Mainz fällt nichts ein
Der VfB löste sich in der Folge immer mal wieder und startete selbst Ausflüge ins letzte Drittel, ließ dort aber die letzte Konsequenz vermissen. Auch das Comeback von Silas nach Kreuzbandriss änderte daran nichts. Die Mainzer blieben zwar bemüht, es fehlte aber schlicht die Durchschlagskraft.
Und so blieb es beim knappen 2:1 für den VfB, der damit nach sechs sieglosen Spielen endlich wieder einen Dreier einfährt. Mainz hingegen wartet nun seit drei Partien auf einen Sieg.
Am kommenden Spieltag darf der VfB erneut zu Hause ran, zu Gast ist dann Hertha BSC (Sonntag, 15.30 Uhr). Der FSV hingegen empfängt tags zuvor zu gleicher Zeit den VfL Wolfsburg.