Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wollte die jüngsten Querelen rund um den Verein (lautstarke Kritik auf der Jahreshauptversammlung, Thema Corona rund um Kimmich) auf sportlichem Wege hinter sich lassen - und nach dem jüngsten 2:1 in der Champions League in Kiew, dem bereits sechsten Pflichtspiel in Serie mit mindestens einem Gegentor, mal wieder zu Null spielen.
Und siehe da: Seine Schützlinge um Torgarant Lewandowski oder den zentralen Abwehrmann Upamecano, die sich im 3-2-4-1 anordneten, gingen der Sache beim Duell mit Außenseiter Arminia Bielefeld mit Nachdruck nach: Nach ersten ruhigeren Minuten übernahm der FC Bayern vollends die Kontrolle, drückte den DSC komplett defensiv rein und kam reihenweise zu Chancen.
Wie verhext: Kein FCB-Tor gelingt
Doch weder Müller per Kopf (6. Minute), Müller via Scherenschlag (7.), Sané mit kraftvollem Abschluss (11.), der dribbelstarke Davies via Kracher aus wenigen Metern (15.) oder auch Sané, dessen Schuss noch abgefälscht war (21.), fanden den Weg ins Netz. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass die Arminia um Coach Frank Kramer (zuletzt 2:2 gegen Wolfsburg und mit vier Punkten aus zwei Spielen) am Ende ein 0:0 mit in die Pause nehmen durfte. Denn auch Müller (22.) und Lewandowski mit einem Kopfball aus nächster Nähe (33.) scheiterten. Bester Mann der Gäste dabei war auf jeden Fall Keeper Ortega in seinem 200. Pflichtspiel für den DSC, der Torwart parierte wirklich viel gut.
Bundesliga, 13. Spieltag
Von den Gästen, die vorn natürlich wieder mit Sturmtank Klos oder dem zuletzt aufdrehenden Okugawa antraten, kam bis auf einen strammen Versuch von Wimmer, den ausgerechnet der im Weg stehende Okugawa blockte (42.), sehr wenig vor das Gehäuse Neuers. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, vielmehr ließen hier sofort Sané (46. und 57.) sowie Müller (49.) etwas liegen. Und als Lewandowski in Minute 66 ganz knapp vor dem gegnerischen Kasten den Ball verfehlte, wirkte das alles teils wie verhext.
Sané haut einen raus
In der 71. Minute war es dann aber so weit, der amtierende Meister brach den Bann. Sané war es, der nach feiner Kombination über Joker Musiala und Müller die Kugel aus der Distanz links oben ins Eck schlenzte. Hier hatte der starke Ortega nichts zu melden, auch Pieper kam mit seiner Grätsche zu spät.
Es sollte das einzige Tor an diesem Abend bleiben, auch weil Coman nochmals am bärenstarken Ortega verzweifelte (77.) und Joker Gnabry nach schönem Solo nur krachend die Latte traf (78.). Von den Gästen kam derweil trotz aller Bemühungen offensiv nichts mehr.
Und so zog der FC Bayern mit einem 1:0-Arbeitssieg wieder im Tableau am BVB vorbei (ein Punkt mehr) - und das eine Woche vor dem absoluten Kracher in Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr). Bielefeld ist am selben Tag bereits um 15.30 Uhr gegen Köln im Einsatz.