Im freien Fall: Rosenthal holt Boka von den Füßen. dpa
Stuttgarts Trainer Armin Veh konnte nach der 0:2-Niederlage gegen Barça auf Hilbert zurückgreifen, der trotz eines Kapselbandrisses auflief. So gab es nur eine Veränderung: Farnerud blieb draußen, während sich Marica von Beginn an versuchen durfte.
Hannovers Coach Dieter Hecking konnte im Vergleich zum 2:1 gegen Duisburg wieder auf Balitsch zurückgreifen und außerdem bekam Pinto eine Chance in der Anfangsformation. Bruggink saß nur auf der Bank und Tarnat fehlte auf Grund einer Prellung seines Mittelfußes.
Die Nervosität war dem VfB in der Anfangsphase anzumerken. So hatten Huszti und wenig später Pinto bereits frühe Einschusschancen (3., 5.). Doch es kam noch schlimmer. Erst tanzte Hanke Schäfer aus, nachdem Tasci gepatzt hatte und legte zurück auf Huszti. Dessen Schuss wehrte Meira mit dem Oberarm ab und bekam dafür die Rote Karte. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Huszti gleich zweimal, weil der erste Versuch wiederholt werden musste. Schäfer war bei beiden Schüssen machtlos (8.).
Doppelter Torschütze: Szabolcs Huszti traf per Elfmeter und mit Köpfchen. dpa
Stuttgart fand mit einem Mann weniger überhaupt nicht ins Spiel, agierte nach vorne harmlos und in der Defensive unsicher. Coach Armin Veh musste reagieren und wechselte Magnin für Marica ein (17.). Hannover dominierte diese Phase, Stuttgart wusste sich zu oft nur durch Fouls zu wehren. Der erste Torschuss von Gomez konnte erst in der 24. Minute notiert werden. Allerdings nicht wirklich gefährlich wurde der Ball zur sicheren Beute von Keeper Enke.
Erst nach einer Ecke die erste gute Möglichkeit. Gomez köpfte aus kurzer Distanz aufs Tor, allerdings konnte Cherundolo auf der Linie für die Niedersachsen klären (29.). Hannover machte jetzt zu wenig und versäumte es, von der verunsicherten Hintermannschaft des Gegners zu profitieren. Trotzdem fast das 2:0: Diesmal patzte Hilbert und Balitsch lief alleine auf Schäfer zu, der den überhasteten Schuss parierte (37.).
Der 9. Spieltag
Stuttgart zeigte sich nach der Pause weiterhin bemüht und bekam seine Chance. Nach einem Pass von Boka musste Enke sein ganzes Können auspacken, um den strammen Schuss von Magnin aus 20 Metern zu parieren. Die Antwort von Hannover brachte dann Zählbares und die Vorentscheidung. Nach einer schönen Flanke von Cherundolo köpfte Huszti aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (52.).
Noch gab sich der VfB nicht geschlagen und hatte durch Gomez eine gute Chance. Doch der Stürmer spitzelte den Ball knapp übers Tor (56.). Ansonsten stand die Defensive der Hecking-Elf weiterhin sehr sicher. Stuttgart fand kaum Anspielstationen und lief sich ein ums andere Mal fest. Ein anderes Bild ergab sich auf der anderen Seite. Hannover hatte viel Raum, weil die Schwaben nicht nah genug am Mann waren.
Die letzten Minuten plätscherte die Partie vor sich hin. Hannover spielte die Führung sicher über die Zeit, und dem müden VfB fiel mit einem Mann weniger nichts mehr ein, um Druck aufzubauen, geschweige denn für den Anschlusstreffer zu sorgen. Im Gegenteil hätten die Niedersachsen in der Schlussphase erhöhen müssen, aber Bruggink und Yankov vergaben beste Möglichkeiten (85., 86.). Für den VfB ist es nach 19 Spielen die erste Niederlage vor heimischen Publikum.
Nach der Länderspielpause unternimmt der VfB Stuttgart am Samstag in Hamburg den fünften Versuch auswärts endlich mal zu punkten. Hannover empfängt am Sonntag den VfL Wolfsburg.