Und wieder ein Gegentor: Roman Weidenfeller muss wieder hinter sich greifen. dpa
Der in die Kritik geratene Thomas Doll musste beim BVB gegenüber dem 1:3 in Karlsruhe weitere Ausfälle hinnehmen und nahm insgesamt vier Änderungen an seiner Startelf vor. Rechts außen verteidigte Kringe, neben ihm Brzenska. Dazu kamen die beiden 19-Jährigen Njambe und Nöthe zu ihren ersten Bundesligaeinsätzen von Beginn an. Blaszczykowski, Valdez und Buckley fehlten verletzt, für Kovac blieb nur ein Platz auf der Bank.
Seit fünf Spielen waren die Bochumer bereits sieglos, konnten aber zuletzt beim 3:3-Remis gegen Nürnberg wenigstens einen Punkt ergattern. Marcel Koller vertraute erneut der Elf, die gegen den Club auch einen zweimaligen Rückstand wegsteckte.
Beiden Teams war zu Beginn der Partie eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Immer wieder schlichen sich kleine Fehler ein, flüssiges Kombinationsspiel kam nicht zu Stande. Dennoch hatte der BVB nach nicht einmal 120 Sekunden die erste Möglichkeit. Nach Querpass von Tinga drang Federico in den Strafraum ein, sein Schuss wurde aber von Yahia abgeblockt.
Der 9. Spieltag
Es entwickelte sich eine offene, umkämpfte, aber spielerisch keinesfalls hochklassige Partie. So kam auch der VfL dem gegnerischen Tor nach und nach näher. Weidenfeller fischte Mieciel am Strafraumrand den Ball vom Fuß (13.), Dede blockte kurz darauf Sestak rustikal im Sechzehner ab (15.).
Besser lief es für Schwarz-Gelb. Wörns verlängerte einen Dede-Freistoß aufs Tor, Lastuvka musste prallen lassen, so dass Tinga aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen konnte (17.). Das Tor gab den Hausherren Rückenwind, aber nach und nach kämpften sich die Gäste wieder in die Partie - und schlugen eiskalt zu. In einer Unterzahlsituation in der eigenen Abwehr fing die Koller-Elf das Leder ab, spielte schnell nach vorne. Ungestört drang Sestak schließlich in den Strafraum ein und legte mit der Sohle für Mieciel ab. Der polnische Angreifer zog aus 14 Metern halbrechter Position ab und traf exakt ins lange Eck, weil Kruska noch leicht abfälschte (35.).
Nach dem Ausgleich hatte Bochum Oberwasser. Sestak scheiterte aus wenigen Metern am gut reagierenden Weidenfeller (38.), unmittelbar anschließend musste Nöthe einen Maltritz-Kopfball von der Linie schlagen (39.).
Ausweg Erfolg: Der viel kritisierte Thomas Doll zeigt die Richtung an. dpa
Nach der Pause brauchten die Akteure eine zehnminütige Anlaufzeit, die von vielen kleinen Fehlern und Ballverlusten geprägt war. Das erste Ausrufezeichen setzte Wörns – und nahm sich selbst damit aus der Partie. Dem schnellen Sestak fuhr der Routinier rustikal in die Parade, ohne den Ball auch nur entfernt spielen zu können. Schiedsrichter Manuel Gräfe zog folgerichtig Gelb-Rot (58.).
In Unterzahl geriet die Doll-Elf direkt unter Druck, Bechmann hatte zwei Schusschancen (61., 62.). Die Bochumer setzten nach, während die Schwarz-Gelben kaum aus der eigenen Hälfte kamen. Umso überraschender die erneute Führung der Dortmunder: Eine Kruska-Ecke wurde am Fünfmeterraum nur leicht abgefälscht. Federico lauerte am Strafraumrand und jagte die Kugel direkt vehement zum 2:1 unter die Latte (70.).
Wie bereits bei den vorangegangenen Toren war die erfolgreiche Mannschaft zunächst überlegen. Auch in Unterzahl bestimmte Dortmund zunächst das Geschehen. Nur nach und nach kämpften sich die Bochumer wieder zurück. Doch in der Schlussphase stand die BVB-Defensive. Der VfL fand trotz guten kämpferischen Einsatzes kaum mal eine Lücke und brachte nur noch einige Distanzschüsse zu Stande, die keinen Erfolg brachten.
Der VfL blieb damit auch im sechsten Spiel in Serie ohne "Dreier", während der BVB den herbeigesehnten Erfolg verbuchte. Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende ist Dortmund in Leverkusen zu Gast. Für Bochum wird die Wende zum Besseren nicht einfach: Der FC Bayern kommt ebenfalls samstags ins rewirpower-Stadion.