Bruns dreht ab und feiert. Der Hamburger traf in der Anfangsphase zweimal gegen den VfL. dpa
St. Paulis Coach Holger Stanislawski wechselte nach 4:5 im Elfmeterschießen gegen Aue zwei Positionen in der Anfangself der Hamburger. Für Ludwig und Sako begannen Ebbers und Gouiffe à Goufan. Auch Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz reagierte auf die 0:2-Niederlage gegen den FSV Frankfurt im DFB-Pokal und brachte drei neue Spieler in der Startformation. Surmann, Engel und de Wit ersetzten Schuon, L. Fuchs und Frommer.
Mit einem Blitzstart wartete der FC St. Pauli vor 22.000 Zuschauer am Millerntor auf. Gleich in der vierten Minute drang Trojan in den Sechzehner ein und wurde von Omodiagbe unsanft gestoppt. Den fälligen Elfer verwandelte Bruns sicher (5.). Und Bruns stand gleich darauf wieder im Mittelpunkt. Rothenbach eroberte auf dem rechten Flügel den Ball und startete den Flügel entlang durch, passte dann überlegt in die Strafraummitte. Dort stand der Torschütze goldrichtig und ließ wiederum dem unglücklichen Wessels keine Abwehrchance (8.). Die Defensiv-Leistung der Osnabrücker in der Anfangsphase der Partie war schlicht nicht zweitligareif. Zu viele einfache Fehler im Aufbauspiel, wenig Konstruktives in der Offensive, der FC St. Pauli hatte das Heft fest in der Hand und verpasste es in Person von Ebbers, das Spiel früh zu entscheiden. Der Neuzugang aus Aachen scheiterte freistehend am glänzend reagierenden Wessels (13.). Nach ersten furiosen Minuten zogen sich die Hamburger nun etwas zurück und verlegten sich auf schnell vorgetragene Konter. Der VfL kam nun zu etwas mehr Spielanteilen. Claus-Dieter Wollitz war dies aber noch zu wenig. Mit der frühen Herausnahme von Peitz und der Hereinnahme von Grieneisen setzte er ein deutliches Zeichen an seine Elf (28.). Das Spiel nahm an Härte zu und tatsächlich kamen die Gäste nun besser zurecht.
Der 1. Spieltag
Trotzdem musste es zunächst wieder Wessels richten. Weigelt spielte sich per Doppelpass mit Ebbers schön frei und musste nur noch den Ball im Netz unterbringen. Doch wieder hielt Osnabrücks Keeper sein Team mit einer Glanztat im Spiel (35.). Einen Blackout von Weigelt – der Abwehrmann spielte einen einfachen Ball direkt vor Heidrichs Füße - nutzte dann Reichenberger zum Anschlusstreffer. St. Pauli hatte sich unnötig um den Lohn der eigenen Arbeit gebracht, Osnabrück war wieder dran (39.). Und kurz nach dem Beginn der zweiten Hälfte kam es noch schlimmer für die Stanislawski-Elf. Nach einem rüden Einsteigen bekam Gouiffe à Goufan seine zweite Verwarnung und musste mit Gelb-Rot runter (49.). Osnabrück witterte nun Morgenluft und intensivierte die Bemühungen um den Ausgleich. Doch Zwingendes wollte auch mit einem Mann mehr nicht herausspringen; bis zu dem Moment als „Pele“ Wollitz seinen letzten Joker ausspielte. Kaum eine Minute auf dem Platz grätschte Fuchs in eine Flanke und schaffte das 2:2 (69.). Jetzt wackelte auf einmal St. Pauli. Surmann traf nur den Pfosten, gleich darauf wurde Manno am sicheren Torerfolg gerade noch gehindert (72.). Mit enormen Kraftaufwand und einer kämpferisch tadelosen Leistung betrieben die Hausherren in einer bis zum Schlusspfiff offenen und spannenden Partie - Omodiagbe vergab quasi mit dem Schlusspfiff noch den Siegtreffer - Schadensbegrenzung, und konnten wenigsten einen Punkt zum Saisonauftakt verbuchen.
Am nächsten Freitag geht es für beide Teams weiter. Der FC St. Pauli muss nach Franken reisen und gegen Fürth antreten. Osnabrück empfängt zu Hause den SC Freiburg.