Wegbereiter des Sieges: Mit viel Übersicht leitete Fabian Boll (li., im Duell mit Robert Strauß) das 1:0 ein. dpa
Bei den Hamburgern gab es nach dem 1:1 in Hoffenheim eine Änderung in der Startelf. Gunesch ersetzte den verletzten Eger in der Innenverteidigung. Gästecoach Ralf Loose, unter dessen Regie der FCA in fünf Spielen zuvor noch nicht gewonnen hatte, brachte nach dem 0:0 gegen Kaiserslautern Mölzl und Strauß für Müller und Drobny.
Den Zuschauern am Millerntor, wo erstmals in dieser Saison auch ein Teil der neu errichteten Südtribüne geöffnet war, bot sich eine zerfahrene Anfangsviertelstunde. Viele Fehlpässe und lange Bälle bestimmten das Geschehen. Wie schon im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden tat sich St. Pauli gegen einen zunächst eher defensiv agierenden Gegner schwer, selbst das Spiel zu machen.
Spieler des Spiels
Tore und Karten
1:0 Joy (17')
2:0 Brunnemann (55')
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Millerntor-Stadion |
| Zuschauer | 16.800 (ausverkauft) |
Ein Geniestreich von Boll bescherte St. Pauli dann die Führung. Aus dem Mittelfeld heraus hob er den Ball gefühlvoll über die Augsburger Verteidigung in den Lauf von Joy. Bei seinem Volley aus der linken Strafraumhälfte traf der Außenverteidiger das Leder nahezu optimal und ließ Neuhaus im Tor des FCA keine Chance (17.). Der Treffer läutete eine Drangphase der Hamburger ein, in der Meggle per Kopf fast auf 2:0 erhöht hätte, jedoch in Neuhaus seinen Meister fand (24.).
Der 13. Spieltag
Nach einer halben Stunde hatten sich die Gäste dann jedoch wieder gefangen und sorgten im Strafraum der nun zu passiv agierenden Hamburger binnen weniger Minuten zweimal für Gefahr. Beide Male war Benschneider beteiligt: Erst sprang sein Kopfball von Morenas Rücken ins Seitenaus (31.), dann fand seine Flanke im Sechzehner Hdiouad, dessen Kopfball Joy kurz vor der Linie klärte (33.). Erst kurz vor der Pause sorgte St. Pauli wieder für Entlastung. Der FCA hatte Glück, dass Schultz bei einem Konter zu zögerlich agierte.
Nach dem Wechsel brauchte die Partie erneut einige Minuten, um in die Gänge zu kommen. Dann tauchte Diabang im Strafraum plötzlich frei vor Borger auf, scheiterte jedoch am stark reagierenden St.Pauli-Schlussmann (52.). So verpassten es die Augsburger, dem Spiel eine Wende zu geben - und lagen drei Minuten später mit 0:2 zurück. Aus fast 30 Metern überwand der kurz zuvor erst eingewechselte Brunnemann den schlecht postierten Neuhaus.
Anstatt weiter nach vorne zu spielen, ließ es St. Pauli wie schon im ersten Durchgang etwas zu ruhig angehen und brachte die Gäste damit wieder ins Spiel. Erneut verhinderte Borger einen Augsburger Treffer, als er Hdiouads Schuss mit der linken Hand über die Querlatte lenkte (69.). In der Schlussphase verflachte die Partie zunehmend. Viele kleine Fouls und Stockfehler ließen den Spielfluss teilweise zum Erliegen kommen. So brachte St. Pauli den vierten Heimsieg problemlos über die Zeit.
Nach der Länderspielpause tritt St. Pauli am Sonntag bei Erzgebirge Aue an, Augsburg unternimmt im Rosenaustadion gegen Alemannia Aachen den nächsten Versuch, den ersten Sieg unter Ralf Loose einzufahren.