Der Einsatz stimmte. Doch auch Gerald Asamoah konnte im ersten Abschnitt keine Akzente setzen. picture alliance
Nur ein Wechsel bei Schalke nach der 0:1-Pleite in Hannover: Jones kehrte für den zu Besiktas Istanbul abgewanderten Ernst in die Startelf zurück, Kuranyi blieb vorerst auf der Bank. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Bielefeld liefen hingegen bei Bremen drei Neue auf. Naldo, Boenisch und Baumann ersetzten Niemeyer, Tosic und Vranjes.
Die Ausgangslage vor diesem Krisengipfel war klar: Eine Niederlage durften sich beide Vereine nicht leisten, dies hätte die ohnehin schon angespannte Situation erheblich verschlimmert - und dementsprechend verlief die Begegnung. Der Mut zum Risiko fehlte hüben wie drüben, auch wenn sich die Bremer nicht versteckten und immerhin Ansätze zeigten. Gefahr ging aber nur über Standards aus: Naldos Kopfball nach einer Ecke verfehlte nur knapp das Schalker Gehäuse (7.). Es sollte die einzige gute Gelegenheit für Werder im ersten Durchgang bleiben. Allerdings hatten die Königsblauen auch ein wenig Glück. Der Einsatz von Bordon an Almeida nach einem langen Ball hätte durchaus geahndet werden können. Referee Dr. Drees wertete die Szene an der Strafraumgrenze aber als Körpereinsatz (22.).
Der 19. Spieltag
Von den Gelsenkirchenern war lange, lange nichts zu sehen. Zu ungenau waren die Kombinationen, zu undurchdacht die Vorstöße. Und das Problem der Abschlussschwäche ist ja ohnehin ein altbekanntes. Asamoah bewies dies mit einem Schuss aus 16 Metern nach einem Konter - er landete an der Eckfahne. Die einzig gute Aktion gehörte Rakitic. Der Schalker ließ auf links gleich zwei Bremer aussteigen und zog aus 14 Metern ab - Wiese machte die kurze Ecke aber zu (33.). Der Halbzeitpfiff, der überpünktlich erfolgte, wirkte beinahe wie eine Erlösung nach einem ganz schwachen Durchgang.
Die Reaktion folgte in der Pause. Kuranyi kam für Altintop - und blieb genauso wie Schalke-Rückkehrer Özil von Pfiffen verschont. Dass die Partie nun an Fahrt zunahm, lag aber im wesentlichen an Benedikt Höwedes. Denn der Schalker köpfte nur drei Minuten nach Wiederanpfiff das 1:0! Farfan brachte eine Freistoßflanke von rechts unmittelbar am Strafraum gefühlvoll ins Zentrum, Höwedes schüttelte Almeida ab und versenkte mühelos zur Führung (48.).
Glückloser Rückkehrer: Dem Ex-Schalker Mesut Özil blieben Pfiffe erspart. Viel gelang ihm trotzdem nicht. imago
Ab diesem Zeitpunkt war es ein Fußballspiel- und Bremen hatte deutlich mehr davon. Mit einem Kabinettstückchen ließ Özil gleich drei Schalker aussteigen, Nutznießer Rosenberg scheitere jedoch aus kurzer Distanz an Neuer (54.), Baumann ließ eine weitere gute Schussposition ungenutzt (59.), genauso wie Almeida, der zwei Minuten später das Tor aus elf Metern knapp verfehlte. Die beste Chance vergab aber der bei Standards stets gefährliche Naldo: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld ließ Engelaar den Abwehrchef entwischen. Der Brasilianer schoss das Leder aus vier Metern aber genau auf Neuer, der klasse reagierte (69.). Zwischendurch hätte Kuranyi nach feiner Flanke von Westermann selbst aufs Tor köpfen müssen, seine Ablage auf Asamoah misslang (63.).
Die Königsblauen hatten auch in der Schlussphase wenig gegen die anrennenden Bremer entgegenzusetzen. Ergebnisverwaltung hieß die klare Devise. Und da Werder zu oft zu umständlich agierte und die Schalker Defensive immer wieder ein Bein dazwischen brachte - wie bei Almeidas Schussversuch aus elf Metern in der 84. Minute - , gelang dies auch. Schalke fuhr somit einen schmeichelhaften Erfolg ein und sicherte sich den dritten Heimsieg in Serie. In Bremen hingegen verschärft sich die Krise nach dem sechsten sieglosen Auswärtsspiel hintereinander.
Schalke muss am kommenden Samstag nach Bochum reisen, Bremen darf zuhause ran. Die Norddeutschen empfangen zeitgleich Borussia Mönchengladbach.