Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen am 18. Spieltag der 3. Liga in Sandhausen kaum sein können. Während der SVS in der Liga unter dem neuen Coach Jens Keller noch ungeschlagen war (3-2-0) und sich vor der Partie bis auf Platz fünf vorgeschoben hatte, wartete der SV Waldhof Mannheim bereits seit neun Ligapartien auf einen Sieg (0-3-6). Schon vor drei Wochen war es im Landespokal zum direkten Duell gekommen, das der Zweitliga-Absteiger mit 4:1 für sich entschieden hatte.
Beinahe wäre die Mannheimer Negativ-Serie in der Vorwoche gerissen, doch der FC Ingolstadt hatte in der Nachspielzeit doch noch etwas dagegen (1:1). Entsprechend war für Rüdiger Rehm vor der Partie am Hardtwald klar: "Wir sind dazu verdammt zu gewinnen". Dazu nahm er notgedrungen zwei Änderungen vor: Albenas (nicht im Kader) und Bahn (Gelbsperre) wurden von Sohm und Karbstein ersetzt.
Der SVS, bei dem im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Rot-Weiss Essen lediglich Knipping nach Rückenverletzung in die Startelf zurückkehrte und den verletzten Geschwill (Sprunggelenk) ersetzte, startete mit breiter Brust und hohem Tempo. Nach nur zwei Minuten verpasste El-Zein knapp aus der Distanz, kurz darauf entwischte Burcu der Mannheimer Defensive und wurde erst im Strafraum von Karbstein als letzter Mann gestoppt (4.).
Ben Balla trifft aus der Distanz in den Winkel
3. Liga, 18. Spieltag
Die Gäste brauchten ein wenig, fanden dann aber ins Spiel und gestalteten dieses ausgeglichen. Es dauerte allerdings, bis daraus auch echte Gefahr entstand. Die beste Möglichkeit hatte Seegert, der seinen Volley aus acht Metern aber nicht voll erwischte (34.). Wenig später war es auf der Gegenseite jedoch Ben Balla, der Sandhausen mit einer traumhaften Direktabnahme aus der Distanz in Führung brachte (38.).
Mannheim ließ sich nicht schocken und näherte sich dem Ausgleich noch einmal an. Okpala nahm Seegert allerdings kurz vor dem Tor die Kugel vom Fuß und verzog (45+2.). Doch die Gäste mussten auch noch einmal aufpassen. Erst wurde Maciejewski, der nach 23 Minuten für den am Kopf getroffenen Stolze gekommen war, geblockt (45+4.), anschließend entschärfte Hawryluk einen tückischen Chip von Otto (45+5.).
El-Zein vergibt vom Punkt
Ohne Wechsel und auch spielerisch unverändert ging es in den zweiten Durchgang, wo es lange Zeit ausgeglichen und ungefährlich blieb. Die Mannheimer waren zwar bemüht, es fehlte jedoch die letzte Zielstrebigkeit. Auf der Gegenseite tat sich lange ebenfalls wenig, dann marschierte Außenverteidiger Weik mal in den Strafraum, ging nach einem Kontakt von Jans zu Boden und holte einen Elfmeter für den SVS heraus (62.). El-Zein, der Doppelpacker aus der Vorwoche, trat an, doch Hawryluk entschärfte den zu unplatzierten Versuch.
Ein Weckruf für Mannheim? Nicht wirklich, denn die Sandhäuser ließen sich von dem vergebenen Strafstoß nicht schocken. Stattdessen verpasste Ben Balla seinen Doppelpack nur knapp und scheiterte an Seegert, der auf der Linie rettete (73.). Die Partie nahm anschließend zwar etwas Fahrt auf, der Waldhof verpasste es aber weiter, sich echte Torchancen zu kreieren. Die beste Gelegenheit hatte Joker Herrmann, der das Tor allerdings knapp verfehlte (81.).
Evina und Maciejewski schrauben das Ergebnis hoch
Besser machte es dagegen der ebenfalls frische Evina für den SVS, der nur vier Minuten nach seiner Einwechslung einen Konter zum 2:0 vollendete (84.). In der Nachspielzeit kam es dann für den Waldhof sogar noch dicker: Maciejewski setzte die Kugel präzise ins linke Eck zum 3:0-Endstand (90+4.).
So feierten die Sandhäuser einen letztlich vielleicht etwas zu hohen, aber durchaus verdienten Heimsieg und schoben sich vorbei am SSV Ulm 1846 Fußball auf Platz vier. Für die Mannheimer war es dagegen schon das zehnte sieglose Ligaspiel in Folge. Die nächste Chance, den Negativlauf zu beenden, hat Mannheim am Samstag (14 Uhr), wenn Erzgebirge Aue zu Gast ist. Parallel tritt Sandhausen beim FC Ingolstadt an.