Mit konstanten Leistungen hatte sich der SC Preußen Münster in den ersten 17 Partien der 3. Liga im Mittelfeld festgekrallt, zuletzt gab es gegen Freiburg II (2:2), Viktoria Köln (3:3) und Saarbrücken (0:0) gleich drei Remis in Folge. Im Vergleich zum Punktgewinn in Saarbrücken musste Sascha Hildmann am 18. Spieltag allerdings auf Kok verzichten, der in der Vorwoche mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Dafür kehrte der zuletzt gelbgesperrte Koulis zurück. Außerdem erhielten Bouchama und Deters den Vorzug vor Kankam Kyerewaa und Oubeyapwa (beide Bank).
Zu Gast war mit dem SC Verl das formstärkste Team der 3. Liga. Fünf Siege in Folge, darunter ein 1:0 über Dynamo Dresden in der Vorwoche, hatten dafür gesorgt, dass der Sportclub als Tabellendritter in das Westfalen-Duell ging. Entsprechend gab es für Alexander Ende keinen Grund, etwas an seiner ersten Elf zu ändern.
Die breite Brust zeigten allerdings nicht etwa die Verler, sondern der SCP. Von Beginn an lief die Hildmann-Elf im verregneten Münster hoch an und ließ den Gästen keine Chance, ihre Spielstärke auf den tiefen Rasen zu bringen. Stattdessen wurden die Gastgeber selbst vor Unbehaun vorstellig. Der Keeper entschärfte jedoch zunächst eine gefährliche Flanke, anschließend verfehlte Preißinger das Tor (17.).
Unbehaun hält das 0:0 zunächst fest
3. Liga, 18. Spieltag
Nur vier Minuten später musste sich Verls Keeper dann so richtig auszeichnen. Eine eigentlich missglückte Ablage von Grodowski rutschte durch, überraschte die SCV-Defensive und sorgte dafür, dass Batmaz allein auf das Tor zulief. Unbehaun blieb jedoch lange stehen und parierte mit dem Arm (21.).
Anschließend war das Spiel von vielen Gelben Karten geprägt. Die Gastgeber sahen - inklusive Trainer Hildmann - gleich fünf Verwarnungen im ersten Durchgang, bei Verl zückte Schiedsrichter Assad Nouhoum gegen Corboz den Karton. Weitere Großchancen blieben derweil aus.
Batmaz bringt den SCP in Führung
Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Weiterhin war Münster am Drücker, doch zunächst verpasste Grodowski aus aussichtsreicher Position (52.). Nur zwei Minuten später steckte Kankam Kyerewaa dann aber für Batmaz durch, der das Duell mit Unbehaun diesmal für sich entschied und die Führung für den SCP besorgte (54.).
Münster blieb anschließend aktiver, ließ weiter wenig zu und kam zu Chancen, während Verl sich schwer tat und Schenk nicht fordern konnte - bis zur 74. Minute. Mit dem ersten gefährlichen Abschluss besorgte Corboz den Ausgleich. Nach einer Ecke hatte Wolfram den Kapitän bedient, der die Kugel durch die vielen Beine vor dem Tor hindurch ins Eck brachte.
Doch das Unentschieden hatte nicht lange Bestand. Ein Querschläger von Grodowski landete beim eingewechselten Wegkamp, dessen Volley wiederum vor die Füße von Batmaz sprang. Aus kurzer Distanz ließ sich der Angreifer die Chance nicht nehmen und schob zu seinem persönlichen Doppelpack ein (78.).
Ausgerechnet Grodowski bringt die Entscheidung
Verl probierte es noch einmal, mehr als ein Distanzschuss von Batista Meier kam aber nicht heraus (88.). Unmittelbar im Anschluss rutschte ein langer Ball von SCP-Schienenspieler Böckle zu Grodowski durch. Der Mann, der im Sommer aus Verl kam, umkurvte Unbehaun und besorgte die Entscheidung (89.).
Damit setzte der Aufsteiger der Verler Siegesserie ein Ende und darf bereits den sechsten Saisonsieg bejubeln. Münster ist neuer Zehnter und baut den Puffer auf die Abstiegsränge auf elf Zähler aus, Verl bleibt derweil Dritter, muss aber zum Tabellenzweiten Dynamo Dresden abreißen lassen, die auf sieben Punkte wegziehen.
Weiter geht es für Preußen Münster am Samstag (16.30 Uhr) in Unterhaching. Verl spielt am Samstag bereits um 14 Uhr gegen den SSV Ulm 1846 Fußball.