Sandhausens Trainer Michael Schiele hatte nach zuvor sechs sieglosen Partien gegen die Würzburger Kickers ein wichtiges 3:2 einfahren können, dabei hatte sich jedoch Zhirov am Knie verletzt, für die Partie gegen Fürth reichte es noch nicht. Paurevic ersetzte ihn.
Kleeblatt-Coach Stefan Leitl musste ebenfalls verletzungsbedingt wechseln, Hrgota nahm gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Heidenheim mit Adduktorenproblemen nur auf der Bank Platz, Leweling begann. Zudem stellte Leitl, nachdem er zuvor sechs Partien mit der selben Elf gestartet war, auf Dreierkette um, Sarpei und Ernst rotierten raus (Bank). Dafür standen Bauer und Stach (Startelfdebüt) auf dem Rasen.
Behrens klärt auf der Linie
Das Kleeblatt begann wie gewohnt spielerisch dominant, hatte allerdings durchaus Probleme mit dem schlechten Geläuf, was immer wieder zu Fehlpässen führte. Die erste Chance bekamen die Gäste aus Franken nach einer Ecke, als Seguin am zweiten Pfosten Mavraj fand, dessen Kopfball aber auf der Linie von Behrens geklärt wurde (6.).
Danach verflachte die Partie, was vor allem auch am Gastgeber lag, der sich auf die Defensivarbeit konzentrierte, der Ex-Fürther Keita-Ruel und Behrens hingen im 3-4-1-2 des SVS im ersten Durchgang weitestgehend in der Luft.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Fürth schlägt doppelt zu
Auf der anderen Seite wurden die Fürther Mitte des ersten Durchgangs wieder aktiver und belohnten sich nach einer halben Stunde: Meyerhöfer brachte die Kugel von rechts in die Mitte, wo Green von Taffertshofer und allen anderen Sandhäusern vergessen wurde und aus sechs Metern unbedrängt zur Führung einschießen durfte (30.).
Kurz darauf legten die Kleeblättler auch noch nach: Paurevic rutschte bei einem Raum-Steckpass weg, wodurch Leweling an den Ball kam. Das 19-jährige Fürther Eigengewächs ging in den Strafraum und spitzelte die Kugel aus spitzem Winkel durch die Beine von Keeper Fraisl zum 2:0 (33.).
Der doppelte Rückschlag verunsicherte bis dato harmlose Gastgeber weiter, Fürth blieb am Drücker, legte bis zur Pause aber nicht mehr nach. Stattdessen gelang den Kurpfälzern beinahe noch der Anschlusstreffer, doch Behrens' frechen Lupfer parierte Burchert (45.), den Versuch von Biada in der Nachspielzeit blockte Mavraj kurz vor der Linie.
SVS-Coach Schiele reagierte zur Pause und brachte Contento und Linsmayer für Scheu und Nauber, es wurde also etwas offensiver. Und in der Tat kamen die Gastgeber gut aus der Kabine, doch Taffertshofer (48.) und Biada (50.) zielten zu hoch.
Burcherts kuriose Szene
Auch im Anschluss blieben die Gastgeber auffälliger, kamen allerdings nicht wirklich gefährlich vor das Tor von Fürths Schlussmann Burchert. Auf der anderen Seite landete ein Distanzschuss von Raum plötzlich am Außenpfosten (69.). Kurz darauf stand Burchert, der bis dahin einen ruhigen Freitagabend erlebte, doch im Mittelpunkt: Jaeckels Rückpass versprang kurz vor dem Keeper, der den Ball dadurch nicht wirklich traf. Die Kugel ging zu Behrens, der zum mittlerweile eingewechselten Ouahim passte. Burchert ging hinterher und fischte dem Joker im letzten Moment noch den Ball vom Fuß (70.).
Fürth schaffte es nach diesem kurzen Schock aber bis in die Schlussphase, den SVS vom eigenen Tor fernzuhalten. Der kurz zuvor eingewechselte Abiama setzte nach einem schönen Lauf von der Mittellinie mit seinem ersten Liga-Treffer für das Kleeblatt den Schlusspunkt (88.) unter eine letztlich souveräne Vorstellung der Fürther.
Fürth auswärts weiter ungeschlagen
Das Kleeblatt übernimmt durch den Dreier zumindest über Nacht wieder die Tabellenführung. Die Franken sind damit weiterhin in der Fremde in dieser Saison ungeschlagen (4/2/0). Die Sandhäuser bleiben durch die Niederlage weiterhin im unteren Tabellendrittel hängen, können am Wochenende von Braunschweig sogar noch auf den Relegationsplatz verdrängt werden.
Sandhausen ist am Dienstag (18.30 Uhr) zu Gast beim HSV, die SpVgg empfängt zeitgleich den SV Darmstadt.