Darmstadts Trainer Markus Anfang ersetzte im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Düsseldorf den angeschlagenen Schnellhardt (Hüftbeuger) durch Seydel. Paik rückte auf die Sechs zurück.
HSV-Coach Daniel Thioune brachte gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Hannover Heyer und Wintzheimer anstelle von Onana und dem Gelb-Rot-gesperrten Kittel.
Schon die Anfangsminuten am Böllenfalltor verdeutlichten: Beide Teams suchten den spielerischen Ansatz, um sich vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Dies gelang bisweilen ordentlich, ehe die aufmerksamen Defensivrreihen spätestens am Strafraum den Riegel vorschoben. Ein Holland-Fernschuss (13.) blieb so die einzige Torszene in der ausgeglichenen ersten Viertelstunde.
Der HSV meldete sich nach einer Ecke erstmals zu Wort (Ambrosius, 18.) und übernahm in der Folge immer mehr das Kommando. Lilien-Keeper Schuhen faustete den Ball weg, ehe Terodde nach Ambrosius-Vorlage aufs Tor köpfen konnte (24.). Bei den Hessen ging der Ball im Vorwärtsgang zu schnell verloren, defensiv jedoch blieb die Anfang-Elf hellwach.
Pfeiffer hat das 1:0 auf dem Kopf
Die Lilien befreiten sich nach einer halben Stunde etwas aus der Umklammerung und hatten die dicke Chance zur Führung, als Ulreich bei einer Ecke am Fünfer herumirrte und Pfeiffer um Zentimeter am leeren Tor vorbeiköpfte (34.). Jetzt hatten die Gastgeber eine gute Phase. Dursun spitzelte den Ball nach Kempes Freistoßflanke im Tiefflug links vorbei (37.) - es war die letzte Strafraumszene im ersten Durchgang, den die Thioune-Schützlinge mit über 60 Prozent Ballbesitz optisch überlegen, aber ohne große Ideen gestaltet hatten.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Thioune brachte mit Wiederanpfiff Hunt für den gelbverwarnten und angeschlagenen Gjasula. Doch auch mit dem offensiver ausgerichteten Akteur blieb das HSV-Spiel zunächst Stückwerk in einer zerfahrenen Anfangsphase des zweiten Abschnitts, in dem Dursuns Fernschuss die einzig nennenswerte Aktion war (53.).
Nach einer Stunde wurden die Gäste zielstrebiger, Darmstadt, das offensiv klar unter seinen Möglichkeiten blieb, geriet wieder verstärkt unter Druck, auch wenn dem HSV die ganz große Torgefahr weiterhin abging. Nur Narey zwang Schuhen aus der Distanz zum Eingreifen (65.).
Terodde scheitert, trifft aber doch
Wenig später entschied Referee Nicolas Winter auf Handelfmeter - Dursun war nach Hunts Freistoßflanke im Strafraum klar mit der Hand zum Ball gegangen. Terodde scheiterte an Schuhen, vollendete aber im Nachschuss (70.).
Kempe gleicht sehenswert aus
Dann musste der gelbverwarnte Herrmann nach seinem zweiten Foul runter (74.), der HSV hielt alle Trümpfe in der Hand. Weil Kempe nach einer Traumkombination von Holland über Joker Berko ausglich, schnupperten die Hessen aber dennoch am Punktgewinn (78.).
Natürlich Terodde
Mit Verve verteidigte die Anfang-Elf das Remis, hatte aber die Rechnung ohne Terodde gemacht: Der HSV verlagerte das Spiel nach links, wo Leibold an den Ball kam. Die leicht abgefälschte Flanke des Linksverteidigers bugsierte der Torjäger am ersten Pfosten zum 2:1-Endstand ins lange Eck (87.).
Die Lilien bleiben im Keller stecken und haben am Dienstag (18.30 Uhr) in Fürth die nächste schwere Aufgabe vor der Brust. Der HSV siegte nach fünf Spielen erstmals wieder und bleibt in der Spitzengruppe. Am Dienstag empfangen die Hanseaten zur gleichen Zeit Sandhausen.