Paderborns Coach Steffen Baumgart tauschte nach dem 2:3 in Leverkusen einmal: Oliveira Souza verdrängte Pröger auf die Bank. Der vom SC Freiburg ausgeliehene Dräger spielte also von Anfang an gegen seinen Ex-Klub.
Freiburgs Trainer Christian Streich sah indes nach dem 3:0 gegen Mainz zum Ligastart keinen Grund für personelle Änderungen.
Baumgart macht kein Geheimnis daraus, dass er mit dem SC Paderborn auch in der Bundesliga offensiv spielen lassen möchte - das bekam zum Auftakt Leverkusen zu spüren, und nun auch der SC Freiburg, der nach wenigen Sekunden in der Benteler-Arena zurücklag. Nach Ballgewinn am eigenen Sechzehner behauptete sich Vasiliadis zunächst stark und schickte anschließend Mamba los, der Schmid einfach stehen ließ, in den Sechzehner eindrang und dort auch Schwolow keine Chance gab - 1:0 (1.).
Strohdieks unverhoffte Hilfe für Freiburg
Bundesliga, 2. Spieltag
So überraschend die Führung auch war, im weiteren Verlauf verdiente sie sich der Aufsteiger redlich. Die Ostwestfalen glänzten durch aufmerksames Pressing, brachten die SC-Defensive immer wieder mit überraschenden Steilpässen in die Bredouille und kamen über Mamba (9.) und Antwi-Adjej (18.) zu weiteren guten Möglichkeiten.
Der Sport-Club hatte Probleme, das war unverkennbar. Nach vorne lief bei den Gästen nicht viel zusammen, zu kompakt standen die Ostwestfalen, die mit einer Ausnahme (Petersen, 10.) lange Zeit keine nennenswerten Abschlüsse zuließen. Und dennoch fingen sich die Gastgeber ein, wie man so schön sagt, "billiges Gegentor": Strohdiek grätschte bei Günters Flanke im eigenen Sechzehner und stoppte den Ball dabei mit der Hand. Den fälligen Strafstoß verwandelte Waldschmidt absolut sicher - auf einmal stand es 1:1 (21.).
Der Aufsteiger brauchte nicht lange, um sich von dem Schock zu erholen. Relativ bald fand der SCP zu seinem Spiel zurück und sorgte mit seinem variablen und vertikalen Offensivaktionen immer wieder für viel Betrieb in der gegnerischen Deckung, allerdings ließen Mamba (28.), Vasiliadis (37.) und Hünemeier (39., Pfosten) vielversprechende Chancen liegen.
Gut gemacht: Freiburgs Robin Koch (2.v.l.) beglückwünscht Nils Petersen (#18) zu dessen soeben erzieltem 2:1. imago images
Paderborn kassiert die Quittung
Wie so oft im Fußball rächte sich dies: Bei einem langen Ball tankte sich Petersen gegen Strohdiek durch, umkurvte danach Huth und schob zum 2:1 ein (40.). Es war der fünfte Treffer (!) des 30-jährigen SCP-Schreckgespensts im dritten aufeinanderfolgenden Spiel gegen Paderborn und zugleich der Halbzeitstand.
Durchgang zwei war unter dem Strich etwas ruhiger als der erste, was auch daran lag, dass die Akteure vermehrt auf kleinere Fouls zurückgriffen und dies auf Kosten des Spielflusses ging. Insgesamt blieb der SCP die agilere Mannschaft und kam zu weiteren Möglichkeiten (Antwi-Adjej, 50.; Mamba, 63.; Collins,70.). Und Freiburg? Das brachte in Hälfte zwei bis auf einen direkten Schmid-Freistoß, den Huth parierte (64.), lange Zeit offensiv im Grunde kein Bein auf den Boden.
Offensive hat Freiburg nicht im Sinn
Attacke war aber auch nicht zwingend das Motto der Breisgauer, die abwartend agierten und zugleich darum bemüht waren, das Spielgeschehen mehr vom eigenen Tor weg zu verlagern. Das klappte nicht immer, auch weil der Aufsteiger auf den Flügeln Geschwindigkeitsvorteile hatte und immer wieder - mal über links, mal über rechts - für Unruhe sorgte. Und dennoch waren ganz klare Abschlüsse kaum noch zu sehen, was an zwei Punkten lag: Einerseits agierten die Hausherren zunehmend hektischer und erlaubten sich so vermehrt Ballverluste, andererseits spielte der SC durchaus clever, nahm Tempo raus und geschickt Zeit von der Uhr.
Die Entscheidung fiel schließlich in der Schlussminute, als der eingewechselte Höler bei einem Abschlag auf links davonlief, zwei Gegenspieler stehenließ und anschließend in der Mitte den kurz zuvor eingewechselten Kwon bedient: Der Südkoreaner erzielte damit in seinem ersten Bundesligaspiel auch gleich sein erstes Tor und setzte zugleich den Schlusspunkt in diesem Spiel.
Beide Mannschaften sind in einer Woche erneut gefordert, der SC Paderborn reist am Samstag zum VfL Wolfsburg, während der SC Freiburg zur gleichen Zeit Aufsteiger 1. FC Köln empfängt - Anpfiff ist um 15.30 Uhr.